Cancel Culture / Michael Quell / Forum Globalgeschichte / Mozart als Liedkomponist / Henri Bergson / Musikvermittlung / Gottfried von Einem, die Salzburger Festspiele und Bert Brecht
Gleich zwei Essays befassen sich mit dem "Klima-Urteil" des Bundesverfassungsgerichts. In ihrer Filmkolumne schreibt Elena Meilicke über The Lost Daughter, aber lehrt uns auch das Fürchten beim Blick auf die Mommy-Blogs dieser Welt. Verena Lueken nimmt Joan Didions Tod zum Anlass, über Werk und Wirkung der Autorin nachzudenken.
Aleida Assmann blickt noch einmal auf die Debatte um Postkolonialismus und Antisemitismus. Tom Stevenson rät Deutschland, sich in Sachen Erdgaspipeline Nord Stream 2 von niemandem einschüchtern zu lassen. Christian Grüny unterzieht das Feld der klassischen Musik einer sehr kritischen Sichtung.
In einem großen Schwerpunkt zum Thema „Gefährdung der Demokratie“ setzen sich unter anderem Frank-Walter Steinmeier, Jan-Werner Müller und Herfried Münkler mit den aktuellen Herausforderungen auseinander. Paola Lopez erklärt, warum Künstliche Intelligenz Diskriminierungsstrukturen per Algorithmus keineswegs automatisch beseitigen wird.
Der langjährige Herausgeber des Merkur, Karl Heinz Bohrer, ist gestorben. Eckhard Schumacher würdigt ihn in seinem Nachruf. Aleida Assmann zeigt, wie die Versöhnung der scheinbar unversöhnlichen Positionen zum Verhältnis von Holocaust- und Kolonialismus-Erinnerung aussehen könnte.
Philip Manow denkt über die gefährdetste aller Staatsformen nach: die Demokratie. Oliver Schlaudt stellt das neue dicke Buch von Thomas Piketty vor. Carolin Amlinger hat die Neuausgabe von Klaus Theweleits Männerphantasien gelesen. Und Michaela Maria Müller berichtet von einer Recherche und Reise zu Konzentrationslagern Schlesiens.
Johanna Hedva befasst sich in einem Rezensionsessay mit der neuen Susan-Sontag-Biografie. Moritz Rudolph nähert sich dem historisch heiklen politischen Gelände namens Thüringen. Und Johanna Nuber stellt das Werk der brasilianischen Autorin Clarice Lispector vor.
Caspar Hirschi sieht die Antipopulisten in der Falle der Populisten. Durch Darstellungen von Wohnzimmer-Inneneinrichtungen flaniert Christian Demand. Maren Lickhardt stellt fest: Die Wirklichkeit ist keine Serie, auch wenn sie sich inzwischen häufig so anfühlt. Über die Untiefen der empirischen Politikwissenschaft informiert Oliver Weber.
Franziska Davies und Ekaterina Makhotina analysieren Leerstellen der europäischen Erinnerungspolitik. Bodo Mrozek erklärt, warum Rassismus auch ein Phänomen der Sinneswahrnehmung ist. Heinz Bude vermisst Ralf Dahrendorf. Und Robin Detje blickt aufs Ende, seiner Kolumne und auch der Welt.
Roman Widder plädiert aus radikaldemokratischen Gründen für Losverfahren statt Wahlen. In der juristischen Debatte über ein „Recht auf Fortpflanzung“ bezieht Ute Sacksofsky Stellung. Christian Wiebe setzt sich mit dem ersten Album des HipHop-Produzentenkollektivs KitschKrieg auseinander. In einem Vor-Corona-Venedig ist David Wagner unterwegs.
Die Januarausgabe der KINDERANALYSE ist ein Themenheft zu "Fluid Gender" und enthält die folgenden Beiträge:
Patrick Gross/Daniel Barth: »Von der Bisexualität Freuds zur Dual-Sexualität der Psychoanalyse« / Bernd Meyenburg: »Paradigmenwechsel in der Transidentitäts-Sprechstunde« /Dagmar Pauli: »Nicht-binäre Geschlechtsorientierung bei Kindern- und Jugendlichen« / Saskia Fahrenkrug: »Klinischer Fall« / Ilka Quindeau: »Freuds Bisexualität im Lichte der fluiden Geschlechtsidentität« / Wilhelm F. Preuss: »Tans*-Jugendliche brauchen Zeit, um Frauen und Männer zu werden«
Florian Meinel diagnostiziert eine Krise des Parlamentarismus in Deutschland. Jörg Scheller berichtet aus Hongkong. Der Historiker David Gugerli fragt, was Autonomie in Zeiten von Digitalisierung und Algorithmisierung bedeutet. Und Karl-Heinz Kohl nimmt Trumps Klientelismus in den Blick.
Per Leo schreibt über Rechtspopulismus, vor allem in den USA, und den Umgang damit. Bodo Mrozek zeigt, dass die – regional verwurzelten – „Somewheres“ zumindest in der Popkultur schon sehr lange international orientiert sind. Und in gleich zwei Texten geht es um die EU: einmal um ihren Supra-, einmal um ihren potentiellen Supernationalismus.