Verlag

Im Verlag Klett-Cotta erscheint ein Buch- und Zeitschriftenprogramm mit breitem Themenspektrum: von Literatur und Fantasy, über allgemeines Sachbuch, Geschichte, Politik und Philosophie bis hin zu Psychotherapie, Psychoanalyse, Psychologie und Erziehung.

Jean-Améry-Preis für europäische Essayistik

Der Jean-Améry-Preis für europäische Essayistik ist eine mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet des zeitkritischen, aufklärerischen Essays.

Im Jahr 1982 von Maria Améry in Kooperation mit dem Verlag Klett-Cotta ins Leben gerufen, wurde der Preis bis 1991 vier Mal vergeben.



Nach einer neunjährigen Pause hat Robert Menasse den Preis im Jahr 2000 wiederbelebt. Von 2007 bis 2012 wurde der Améry-Preis von der Ersten Bank gesponsert und von Klett-Cotta und Robert Menasse koordiniert.

Seit 2015 wird der Preis von der Allianz Kulturstiftung mitfinanziert und verstärkt europäisch ausgerichtet. In Zusammenarbeit mit Eurozine, dem Netzwerk für europäische Kulturzeitschriften, wird der Preis alle zwei Jahre von einer Jury aus Autor*innen, Literaturwissenschaftler*innen und Kritiker*innen verschiedener europäischer Regionen vergeben.

Der Jean Améry-Preis für europäische Essayistik zeichnet Schriftstellerinnen und Schriftsteller für ihr Lebenswerk aus, in dem der literarische Essay einen wichtigen Platz einnimmt. Die Auszeichnung soll das öffentliche Interesse an aktuellen Themen und Formen der Essayistik verstärken und den gesellschaftlichen Diskurs befördern.

Der Jean-Améry-Preis 2020

Jean-Améry-Preis für europäische Essayistik geht 2020 an Ivan Krastev

Der Verlag Klett-Cotta und die Allianz Kulturstiftung verleihen ihren diesjährigen Jean-Améry-Preis für europäische Essayistik an den herausragenden Denker und Publizisten Ivan Krastev. Die Jury – unter Vorsitz von Robert Menasse – begründet ihre Entscheidung für die Vergabe des mit 15.000 Euro dotierten Preises wie folgt:

„Die Klarheit des Denkens gegen die Verabredungen der Zeit: Das ist es unter anderem, was Ivan Krastev mit Jean Améry gemeinsam hat. Krastev untergräbt in seinen Annäherungen an unsere Gegenwart diskursive Oberflächen, um ganz im Sinne des Jean Améryschen Aufklärungsbegriffs das Augenmerk darauf zu richten, was verdrängt wird und nicht wieder gut zu machen ist, umso mehr aber bedacht gehört. Er untersucht in seinem Werk akribisch die Frage, was Demokratie und Liberalismus jenseits des Phrasenhaften bedeuten, und macht deutlich, dass ihre Tragfähigkeit nur dann gegeben ist, wenn immer wieder aufs Neue verstanden wird, dass Freiheit immer die Freiheit der Andersdenkenden ist. [...]“

„Der Essay als Versuch, den Herausforderungen unserer Zeit mit einer literarischen Form zu begegnen – und so Denkanstöße für einen Gedanken- und Meinungsaustausch zu geben -, ist wichtiger denn je“, so Esra Küçük, Geschäftsführerin der Allianz Kulturstiftung. Die weiteren Jurymitglieder sind der Autor und Historiker Philipp Blom, die Schriftstellerin Ulrike Draesner, die Literaturkritikerin Katja Gasser, der Verleger und Lyriker Michael Krüger sowie der Literaturwissenschaftler Thomas Strässle.



Die früheren Preisträger und Jurys

Der Jean-Améry-Preis 2018

Der Jean Améry-Preis für europäische Essayistik wurde am 11. Februar 2018 an Karl-Markus Gauß verliehen.

Mit Karl-Markus Gauß zeichnet die Jury einen Schriftsteller aus, der das grenzenlose Europa beim Wort nimmt und imaginäre Grenzen zwischen Ost und West so leicht wie kein anderer überwindet, um einen Kontinent zu erkunden, der den meisten unter uns immer noch unbekannt ist. In seinen Essays – so in seinem zuletzt bei Zsolnay erschienenen Band „Zwanzig Lewa oder tot: vier Reisen“ – setzt er mit genauem Blick, Empathie und geschliffener wie sinnlicher Sprache die „Ränder“ ins Zentrum der Aufmerksamkeit, nimmt Unscheinbares in Augenschein, erkundet so kritisch wie liebevoll Wirklichkeit, ihre fortwirkenden Traditionen und Widersprüche, und zeigt dabei auf, dass der Reichtum unseres Kontinents in seiner Vielfalt liegt. Mit seiner großen Essaykunst macht er uns dieses Europa zur Heimat und steht damit in der Tradition des 1978 verstorbenen Schriftstellers Jean Améry, an den dieser Preis erinnert.

Der Jury für den Jean Améry-Preis 2018 unter Vorsitz von Robert Menasse (Wien) gehörten László Földényi (Budapest); Gila Lustiger (Paris); Michael Krüger (München); Christina Weiss (Kulturstaatsministerin a.D., Berlin) an.

Der Preis ging 2016 an den polnischen Dichter und Essayisten Adam Zagajewski.

Der 1945 in Lemberg geborene, nach der Ausweisung der Familie in Gleiwitz aufgewachsene und nach langen Aufenthalten in Berlin, Paris und den Vereinigten Staaten heute in Krakau lebende Autor gehört zu den prägendsten Gestalten der europäischen Literatur. In seinem umfangreichen dichterischen und essayistischen Werk denkt der vielsprachige Pole und Kosmopolit über "Die kleine Ewigkeit der Kunst" nach in einem Europa, das gerade dabei ist, seine "Seele" zu verlieren. Ganz im Sinne des 1978 verstorbenen Schriftstellers Jean Améry, an den dieser Preis erinnern soll, verbindet sich bei Adam Zagajewski ein hellwacher politischer Verstand mit einem emphatischen Bekenntnis zur Kunst. Gelehrt, aber nie besserwisserisch, anschaulich, doch nie platt beschreibend, ironisch, ohne zynisch zu werden, nimmt er uns mit auf seine Ausflüge durch die europäische Kultur der Vergangenheit und Gegenwart, von denen die Leser  stets als andere zurückkommen: bereichert und aufmerksamer geworden für unsere prekären Verhältnisse.

Der Jury für den Jean-Améry-Preis 2016 unter Vorsitz von Robert Menasse gehörten László Földényi, Michael Krüger, Gila Lustiger und Christina Weiss an, sowie Claudio Magris als Ehrenmitglied. 
 


Dubravka Ugrešić hat den Jean-Améry-Preis für Essayistik 2012 erhalten.


In der Begründung der Jury heißt es:
»Dubravka Ugrešić besticht in ihren Essays durch brillante intellektuelle Analysen gegenwärtiger Probleme, die uns alle angehen. In „Karaokekultur“ beschreibt die Autorin die moderne digitale Welt mit all ihren Wirrungen und Verirrungen und zeigt an kleinen Beispielen auf, wohin die entfesselten neuen Medien steuern. Trotzdem sind ihre Texte leicht, ja vergnüglich zu lesen, denn sie ist eine Meisterin des scharfzüngigen Witzes, obwohl einem manchmal das Lachen im Hals stecken bleibt.«
 
Die Preisverleihung fand während der Buchmesse in Frankfurt statt.
Der Jury (moderiert von Robert Menasse) gehörten an: Stefan Gmünder, Prof. Dr. Irène Heidelberger-Leonard, Joachim Kalka, Ilija Trojanow und Dr. Martin Pollack.




Der Preisträger 2009

Der Schriftsteller und Nobelpreisträger Imre Kertész hat am 15. Oktober, während der Buchmesse, den Jean-Améry-Preis für Essayistik 2009 erhalten.

Die Laudatio hat Irene Heidelberger-Leonard gehalten.

In der Begründung der Jury heißt es:
»Die Jury für den Jean-Améry-Preis für Essayistik des Jahres 2009 hat den Preis dem Schriftsteller Imre Kertész zuerkannt.
Der Nobelpreisträger des Jahres 2002 ist in seinem gesamten Werk, vor allem auch in seiner Essayistik dem Geiste Jean Amérys sehr nahe. Diese wesentliche Nähe hat er konkret in seinem Essay "Der Holocaust als Kultur" artikuliert: als entschiedene Kritik an jeglichem Totalitarismus und leidenschaftliche Verteidigung der Freiheit des Menschen. Kertész Essayistik arbeitet an einem aufgeklärten Denken, das seine Lehren aus der Barbarei des Faschismus und des Kommunismus gezogen hat, und für ein Europa, das entweder ein aufgeklärtes freies Europa sein wird oder einmal nicht mehr sein wird.«

Die Jury (2009), moderiert von Robert Menasse
- Wolfgang Büscher ( Journalist und Autor, Die Welt)
- Heinz Ludwig Arnold (Publizist, Herausgeber "Text und Kritik", KLG und Kindler)
- Karl-Markus Gauß (Autor und Kritiker)
- Irene Heidelberger-Leonard (Literaturwissenschaftlerin)
- Joachim Kalka (Kritiker und Übersetzer)


2007
Preisträger: Drago Jančar
Die Jury, moderiert von Robert Menasse: Wolfgang Büscher, Peter Demetz, Karl-Markus Gauß, Irène Heidelberger-Leonard, Joachim Kalka

2004
Preisträger: Michael Jeismann
Jury: Heinz Ludwig Arnold, Peter Demetz, Joachim Kalka, Irène Heidelberger-Leonard, Barbara Sichtermann

2002
Preisträger: Doron Rabinovici
Jury: Heinz Ludwig Arnold, Peter Demetz, Joachim Kalka, Michael Krüger, Irène Heidelberger-Leonard

2000
Preisträger: Franz Schuh
Jury: Heinz Ludwig Arnold, Peter Demetz, Irène Heidelberger-Leonard, Ruth Klüger, Sigrid Löffler

***

1991
Preisträger: Reinhard Merkel
Jury: Irène Heidelberger-Leonard, Mathias Greffrat, Hanjo Kesting

1988
Preisträger: Mathias Greffrath
Jury: Lothar Baier, Ulrich Gembardt, Ute Stempel

1985
Preisträger: Barbara Sichtermann
Jury: Lothar Baier, Hans-Götz Oxenius, Helmut Heißenbüttel

1982
Preisträger: Lothar Baier
Jury: Ulrich Gembardt, Günter Kunert, Wolfram Schütte

Jean Améry
Informationen zu Jean Améry und seinen Büchern finden Sie auf der Autoren-Seite Jean Améry.
Bei Klett-Cotta erscheint die Werkausgabe von Jean Améry.


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