Im Schwerpunktheft der KINDERANALYSE vom Januar 2021 kommen VertreterInnen des Bereichs Familienpsychosomatik am Zentrum für Kinderheilkunde und Jugendmedizin der Justus-Liebig-Universität Gießen sowie der Leipziger Kinderpsychosomatik/Eltern-Kind-Einheit am universitären Department für Frauen- und Kindermedizin zu Wort, die in neu geschaffenen psychosomatischen Abteilungen von Kinderkliniken innovative interdisziplinäre Ansätze zur Psychosomatik im Kindes- und Jugendalter entwickelt haben. Diese Ansätze haben pionierhaften Modellcharakter.
Kai von Klitzing plädiert in seinem Beitrag "Körper Seele - Entwicklung" für die konsequente Interdisziplinarität zwischen Kindermedizin, Kinderpsychosomatik und Kinderpsychotherapie.
Janina Büttner und Burkhard Brosig beschreiben die Neugründung einer psychoanalytisch-psychosomatischen Stationseinheit im interdisziplinären Arbeitsumfeld einer universitären Pädiatrie anhand einer ausführlichen Darstellung des Behandlungsrahmens. Anhand von zwei Fallvignetten wird die psychosomatische Arbeit in einem psychodynamischen familienorientierten Referenzrahmen verdeutlicht.
Elke Rudert beschreibt die Therapie eines 12-jährigen Mädchens, welches aufgrund rezidivierender Bauch- und Kopfschmerzen stationär behandelt wurde. Der Behandlungsverlauf einschließlich der Elternarbeit wird ausführlich beschrieben. Es folgen Überlegungen zur Entwicklung der Selbst- und Objektrepräsentanzen des Mädchens sowie einige Gedanken zur Entwicklung von Übertragung und Gegenübertragung in der therapeutischen Arbeit.
Drei Kurzberichte zu den aktuellen
Auswirkungen der Pandemie auf Kindertherapien runden das Heft ab:
Anna Gätjen notiert ihre Überlegungen zur Videoanalyse in der Kindertherapie.
Heribert Blaß und
Marie Therese Kaufmann zeigen in ihren beiden Beiträgen anhand von Fallvignetten den Einfluss von COVID 19 auf Kindertherapien.