trustedshops
Käuferschutz
/ 5.00
|
Familiendynamik, 1981, Jg. 6, Ausgabe 2

Familiendynamik, 1981, Jg. 6, Ausgabe 2

Denkmodelle der Familientherapie

eJournal

36,00 EUR
36,00 €
36,00 € (A)
Abonnieren
Lieferbar in E-Library

Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.04.1981
ISSN print: 0342-2747 / ISSN digital: 2510-4195

Details


Zu diesem Heft:
Denkmodelle der Familientherapie
Formate: pdf
Helm Stierlin, Josef Duss-von Werdt
Seite 103 - 103
"Ordnung durch Fluktuation":
Eine evolutionäre Epistemologie für menschliche Systeme

Die Hauptschwäche der Systemtheorie ist bis zum heutigen Tag ihre Verknüpfung mit einem Strukturalen Modell, das negatives Feedback und statische oder balancierte Gleichgewichtszustände betont. In den letzten Jahren allerdings haben einige Theoretiker begonnen, einen alternativen Gesichtspunkt aufzuzeigen, der ein neues vereinheitlichendes Prinzip für die allgemeine Systemtheorie anbietet. Der Aufsatz beschäftigt sich deshalb mit der Reflexion darüber, wie durch Fluktuation Ordnung entsteht. Diese Sicht betont Prozesse mehr als Strukturen, Flexibilität und Veränderung mehr als Stabilität.

"Order Through Fluctuation": An Evolutionary Epistemology for Human Systems. — The major shortcoming of system theory to date has been its commitment to a structural model that has emphasized negative feedback and static or steady-state conditions of equilibrium. In recent years, however, some theorists have begun to delineate an alternative point of view that suggests a new unifying principle for general system theory. In this article reflections are made on how order is obtained through fluctuation. This view emphasizes process over structure and flexibility and change over stability.

Formate: pdf
Harold A. Goolishian, Paul F. Dell
Seite 104 - 122
Hypothetisieren — Zirkularität — Neutralität: Drei Richtlinien für den Leiter der Sitzung

Im vorliegenden Artikel werden die Resultate unserer Forschung zusammengefaßt, die sich auf die Identifikation und Erarbeitung von Grundregeln und Methoden konzentrierte, welche sich für das Familieninterview als außerordentlich produktiv erwiesen haben. Unter der Überschrift "Hypothetisieren — Zirkularität — Neutralität" haben wir diese Regeln einander angenähert und geben im folgenden begriffliche Definitionen, Beschreibungen und praktische Anwendungsbeispiele. Zweck unserer Forschung war es, den Therapeuten darin zu unterstützen, die Familie so zu stimulieren, daß sie ihm nützliche Informationen liefert, auf die er die Wahl seiner therapeutischen Intervention abstützen kann.

Hypothesizing — Circularity — Neutrality: Three Guidelines for the Conductor of the Session. — This paper presents the results of our research focused on individuating and elaborating principles and methods that we have found highly productive in interviewing the family. We have synthesized these principles under the headings Hypothesizing, Circularity, and Neutrality, giving conceptual definitions, descriptions, and practical examples of their application. Our purpose is to aid the therapist in stimulating the family to produce meaningful information, which is indispensable to the therapist in making a therapeutic choice.

Formate: pdf
Mara Selvini Palazzoli, Gianfranco Cecchin, Giuliana Prata, Luigi Boscolo
Seite 123 - 139
Streß und Bewältigungsmechanismen in menschlichen Systemen

Diese Arbeit befaßt sich mit der Anwendung des Streßkonzeptes auf die Beschreibung und Erklärung von gewissen Transaktionsprozessen in Humansystemen.
Unter »Streß« versteht man ein Begriffssystem, das eine spezielle Art organismischer Reaktionen auf bestimmte Reize beschreibt. Konzepte für Elemente sind keine für Klassen. Deshalb muß das Streßkonzept solcherart neu definiert werden, damit es geeignet ist, die Reaktionen einer Klasse von Individuen (z. B. einer Familie) auf Reize zu beschreiben, die Stressoren genannt werden. Wenn das Streßkonzept nicht für die Beschreibung von Humansystemen umdefiniert wird, ergeben sich unweigerlich Begriffsverwirrungen und Schwierigkeiten auf praktisch-therapeutischem Gebiet.

Stress and Coping Mechanisms in Human Systems. — This paper deals with the analysis of the stress concept applied to human systems. Stress is a concept which describes a special type of organismic reaction to input of a certain kind. Concepts which fit an element do not fit a class. Therefore, the stress concept must be redefined in such a way that it be apt to describe the reaction of a class of individuals (e. g., a family) to inputs which are called stressors. If, however, the stress concept is not redefined in such a way that it suits the description of a human system, conceptual confusion and pragmatic-therapeutic inadequacy inevitably arise.

Formate: pdf
Gottlieb Guntern
Seite 140 - 147
Versuch einer interaktiven, "logischen" Therapie
Ein theoretisches Modell für Therapie und Bewertung der Veränderung

Unter der Annahme, daß jede Situation, in der zwei Menschen sich treffen, d. h. miteinander in eine Beziehung treten, einen elementaren binären Prozeß darstellt, wird ein theoretisches Modell eingeführt, das diese Situation auf logisch-mathematische Weise erklärt. Zur Untermauerung der Gültigkeit dieses Modells wird der SISCI-1 Test vorgestellt.

Toward a "Logic" Interactive Therapy. A Theoretical Model for the Therapy and the Change Evaluation. — Based on the assumption that the process of human meeting or of human relationship is an elementary binary situation, a theoretical model for the description of this situation in a logic mathematical way has been developed. An interactional test (SISCI-1 is further presented which is used for the experimental verification of the model in question.

Formate: pdf
P. de Giacomo, A. Silvestri, L. Corfiati, E. Lefons, G. Pierri, M. T. Pazienza, F. Tangorra
Seite 148 - 157
Anmerkungen zur ökosystemischen Sichtweise der Psychotherapie

Bei der lockeren Betrachtung, der intensiven Erforschung und damit der aktiven Teilnahme an psychischen Prozessen geht es vordringlich um das Verhältnis "Individuum — natürliche Gruppe". Die Fragen, die sich um dieses Problem zentrieren, wurden bisher in ihrer Grundsätzlichkeit nur unzureichend diskutiert und geklärt. Diese unzureichende Klärung manifestiert sich u. a. in der Auseinandersetzung um zwei Fragen, die sich wie folgt prägnant-vereinfacht gegenüberstellen lassen:
a) Welche Psychotherapeuten denken analytisch, d. h. psychische Prozesse in ihrer Ganzheit in bestimmte intrapsychische Ursächlichkeiten "aufgliedernd"?
b) Welche Psychotherapeuten denken systemisch, d. h. psychische Prozesse in ihrer Ganzheit auf vielfältige kontextuelle Zusammenhänge "ausdehnend"?
Im folgenden Aufsatz wird anhand der Erläuterung einiger wichtiger Grundbegriffe zu zeigen versucht, daß die ökosystemische Sichtweise der Psychotherapie den Prämissen der logotypischen Ordnung implikativer Prozeßebenen gemäß in der Lage ist, individualpsychologische Prozesse als integrative Bestandteile systemischer Prozesse zu definieren. — Darüber hinaus wird eine Möglichkeit der Erforschung systemischer Prozesse entworfen.

Comments on the Ecosystemic View of Psychotherapy. — Whether psychic processes are merely observed, or closely investigated and active participation is involved, we are principally dealing with a relational phenomenon, i. e. that of the individual versus natural group. So far, the central issues of this problem have been discussed or explained but insufficiently. This insufficient clarification is manifested amongst other by the discussions around two questions, which in a simplified way can be put as follows:
a) Which psychotherapists are commited to analytic thinking, i. e. investigate psychic processes by breaking them up into specific intrapsychic causalities?
b) Which psychotherapists are committed to systemic thinking, i. e. investigate psychich processes by extending them and including manifold contextual connections?
The present article attempts to give some enlightenment on some important basic concepts. From this it follows that on the premises of the order of logical types which implies a hierarchical order of levels of processes, an ecosystemical point of view in psychotherapy makes it possible to define processes of individual psychology as components of systemic processes. Furthermore, a possible way of investigating systemic processes is designed.

Formate: pdf
Klaus G. Deissler
Seite 158 - 175
Kontextuelle Therapie
Therapeutische Strategien zur Schaffung von Vertrauen

Die kontextuelle Therapie ist in ihren wesentlichen Zügen ethisch begründet. Die Gültigkeit der diesem Konzept zugrundeliegenden Annahmen erweist sich sowohl in den Erfolgen der familientherapeutischen Praxis, als auch wenn man sich die schwierigen Lebensbedingungen vor Augen führt, die für Familien heutzutage bestehen — in einer Gesellschaft, in der sich in vielen Bereichen ein Abbau des gegenseitigen Vertrauens vollzieht. Die Familientherapie entwickelte sich aus dem Bestreben, die Begrenzungen der traditionellen Psychotherapie zu überwinden. Man suchte nicht nur nach neuen Techniken, sondern strebte auch eine Integration mehrerer Wissensgebiete an. In den Anfängen der Familientherapie stand man vor der Frage, ob Psychotherapie zu einer Wissenschaft werden könne, die Verhaltensstörungen als simultan von vielen Faktoren verursacht betrachtet. Zu diesen kausalen Faktoren zählte man u. a.: instinkthafte Antriebe; das Erleben in der Kindheit; die tragische Erfahrung des Todes und anderer Grenzen; das Bedürfnis nach Kontakt mit anderen Menschen und die Verantwortung für sie; die Fähigkeit, realistische Lebenspläne zu entwickeln; das Bild, das man sich von der Welt macht sowie der Wunsch nach Kindern. Außerdem brachte die noch junge Familientherapie das Problem zur Sprache, ob und wie Psychotherapie ihre Aufgabe überhaupt erfüllen kann. Und sie warf die Frage auf, ob Psychotherapie nur für die Beseitigung von Symptomen bei einem Patienten (wie Psychosen, Neurosen, Depressionen oder Schulängste) zuständig sein sollte, oder ob sie nicht vielmehr als multidisziplinäre, mehr als eine Person umfassende Möglichkeit der Behandlung und Prävention verstanden werden sollte.
So könnte z. B. in den Psychotherapien das Wissen über intrapsychische Vorgänge und über Entwicklung im Kindesalter mit verhaltenstheoretischen Kenntnissen kombiniert werden.

Contextual Therapy. Therapeutic Leverages in Mobilizing Trust. — The essential rationale of contextual therapy is based on an ethical dynamic. This position finds validation in both the clinical contribution of family therapy, and in the stressful situation in which contemporary family life finds itself in a society experiencing a multilevel disintegration of trust. Family therapy evolved out of a wish to overcome limitations in traditional psychotherapy. In addition to searching for new techniques, its quest involved an integration of several fields of knowledge. Implicit in the early development of family therapy was the question of whether psychotherapy could become a science that considered simultaneous, multifactored causation of behavioral disorders. Causal factors would include instinctual motivations, the vicissitudes of childhood experiences, the tragedy of death and limitations, the need and responsibility for others, the ability to develop realistic life plans, an understanding of what the world is about and generativity toward children, to name a few. Furthermore, the young field of family therapy surfaced the issue of whether psychotherapy could fulfill its mandate. Moreover, it asked whether psychotherapy should try to be accountable for curing symptoms in one patient, e. g. psychosis, neurosis, depression or school-phobia. Or should it be accountable for the delivery of the curative and preventive benefits of a multidisciplinary consideration of more than one person. For example, the combined knowledge of psychotherapies based on intrapsychic dynamics, behaviorism and child development.

Formate: pdf
Ivan Boszormenyi-Nagy
Seite 176 - 195
Buchbesprechungen
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Sophie Freud-Loewenstein
Seite 196 - 204
Entdecken Sie Bücher mit verwandten Themen

Hefte der gleichen Zeitschrift

Alle Hefte der Zeitschrift