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Familiendynamik, 1986, Jg. 11, Ausgabe 1

Familiendynamik, 1986, Jg. 11, Ausgabe 1

Theoretisches zur Familientherapie

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.01.1986
ISSN print: 0342-2747 / ISSN digital: 2510-4195

Details


Zu diesem Heft:
Theoretisches zur Familientherapie
Formate: pdf
Helm Stierlin, Josef Duss-von Werdt
Seite 1 - 1
Theoretische Grundlagen der Familientherapie
Ein Klärungsversuch auf der Basis des Regelbegriffs von L. Wittgenstein

Die Familientherapie hat sich in den letzten fünfzehn Jahren als eigenständige Therapieform etabliert. Ihre führenden Vertreter betonen, daß ihren Ansätzen eine völlig neue Epistemologie zugrunde liegt, die sie im Rückgriff auf die Kybernetik zu explizieren versuchen.
In diesem Aufsatz wird deutlich gemacht, daß der Bezug auf die Kybernetik klärungsbedürftig ist. Die Grundlagen der Familientherapie lassen sich viel zwangloser mit Hilfe des Regelbegriffs Wittgensteins rekonstruieren: Familien können als Gruppen beschrieben werden, in denen Regeln gelten, die das Miteinanderumgehen ihrer Mitglieder leiten. Symptome stellen sich auf diesem Hintergrund als verstehbare Reaktionen des identifizierten Patienten auf »gestörte« Regelkonstellationen dar. Die Rekonstruktion der Familientherapie mit Hilfe des Regelbegriffs erlaubt es, die Doppelbindungstheorie und paradox wirkende Interventionsformen (z.B. Symptom Verschreibung) zu klären und in das gesamte Therapiemodell zu integrieren.

Theoretical Principles of Family Therapy. — In the last fifteen years, family therapy has established itself as as an independent form of therapy. Its leading proponents point out that there is a completely new epistemology underlying their approaches, which they attempt to explain with the aid of cybernetics.
This paper shows the necessity of further clarifying this recourse to cybernetics. The fundamentals of family therapy can be explained more readily with the help of Wittgenstein’s concept of rules. Families can be described as groups in which there are valid rules governing the interaction of their members. Against the background of these rules, the symptoms of the identified patient can be shown to be understandable reactions to constellations of »disturbed« rules in families. Demonstrating what family therapy is by using the concept of the rule, moreover, enables us to elucidate the double bind theory and methods of treatment which may seem paradoxical, such as the prescribing of a symptom, and to integrate them into the entire model of family therapy.

Formate: pdf
Horst Ramsenthaler
Seite 2 - 15
Von Familien, Therapeuten und Beschreibungen
Vorschläge zur Einhaltung der "logischen Buchhaltung"

Anhand der epistemologischen Erkenntnisse zeitgenössischer Autoren wie Maturana, Varela und von Foerster wird ein Rahmen abgesteckt, der es erlaubt, widersprüchliche Auffassungen aus der neueren Literatur zur Familientherapie kritisch zu sichten, und sie nach Überprüfung ihrer logischen Stimmigkeit wieder zu einem theoretischen Ganzen zu integrieren. Hierfür wird als notwendig erachtet, die Bereiche physikalischer, biologischer und sozialer Phänomene getrennt zu behandeln. Es wird gezeigt, daß Konzepte wie Linealität, Zirkularität, Individuum und Familie durchaus sinnvoll verwendet werden können, sofern sie auf den ihnen gemäßen Phänomenbereich bezogen werden. Genauso kann man von der Therapie mit Familien sprechen, obwohl es sich dabei um die therapeutische Interaktion mit Individuen handelt.

About Families, Therapists, and Descriptions: Some suggestions towards »logical bookkeeping«. — A logical frame is proposed in accordance with contemporary epistemologists such as Maturana, Varela and von Foerster. It allows to revise some contradictory propositions that have come about in recent family therapy literature and to reintegrate them into a theoretical whole. For this respect the domains of physical, biological, and social phenomena should be kept appart. It is also shown that such concepts as lineality, circularity, individual, and family may all be coherently used, as long as they are properly related to the corresponding phenomenological domain. We may also speak of family therapy although we are actually referring to a therapeutic interaction between individuals.

Formate: pdf
Kurt Ludewig
Seite 16 - 28
Autosystemische Transformation
Trancephänomene, systemische Utilisierung oder Selbstveränderung

Was wirkt eigentlich bei systemischen Interventionen? Ist es der Therapeut, der die Veränderung verursacht, sind es besondere Phänomene während der Therapiesitzung, die sich am besten mit hypnotherapeutischen Begriffen erklären lassen, oder ändert die Familie autonom ihre Organisationstruktur angeregt durch therapeutische Maßnahmen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der folgende Aufsatz mehr oder minder explizit:
Im ersten Teil werden einige theoretische Grundgedanken erläutert, die den Verständnishintergrund unserer therapeutischen Arbeit erweitern und verdeutlichen sollen. Im zweiten Teil der Arbeit stellen wir ein Fallbeispiel dar, bei dem insbesondere die intendierten Wirkungen einer schriftlichen Intervention erklärt werden.
Dieser Aufsatz gibt keine vorgefertigten Antworten; es werden jedoch mögliche Antwortrichtungen dargestellt. Wir hoffen also, daß dieser Aufsatz den Leser dazu anregt, solche Fragen aufzuwerfen, die für zukünftige Suchrichtungen der Forschung relevant sein können.

Autosystemic Transformation: Trance phenomena, Systemic Utilization or Systemic Self-Transformation. — How do effects come about in systemic interventions? Is it on account of the therapist’s inducing change, is it on account of particular phenomena during the therapeutic session, best explained by hypnotherapeutic terms, or does the family, stimulated by therapeutic measures change their structure of organization on their own account? These questions are dealt with more or less explicitly in the present article.
Part I is dedicated to basic theoretical thoughts which are intended to widen the background knowledge of the therapeutic work as done at the Marburg Institute. In Part II the intended effects of a written intervention are illuminated by a case example.
Rather than giving definite answers this contribution is meant to indicate in which direction answers might be sougth. It is hoped that the reader will in his turn be stimulated to formulate questions in such a way as to enhance future research in new directions.

Formate: pdf
Klaus G. Deissler, Peter-W. Gester
Seite 29 - 56
Das »angeschlossene System« in der Therapie
Zu Alfred Hrdlickas Gedanken über Randolectil

In systemtheoretisch orientierten Therapieformen lassen sich »offene« von »geschlossenen« Systemen unterscheiden. Ausgehend von Alfred Hrdlickas Gedanken zu »Randolectil«, in der der Künstler seine Erfahrungen mit der Psychotherapie reflektiert, läßt sich zudem ein »angeschlossenes System« unterscheiden. Dies setzt sich zusammen aus: der Begleitung des Kranken durch eine normal sich verhaltende Vertrauensperson, das störende Einhaken in dessen Wahnvorstellungen, die Neustrukturierung und die Selbstorganisation von Verhaltens- und Denkweisen. Statt dem auf vorgegebenen Wissen und Zielvorgaben beruhenden Eingreifen, Beeinflussen und Verändern des Kranken durch einen Therapeuten, geht es beim »angeschlossenen System« um eine mittelbare Verstärkung von Störungen. Der Kranke wird an seinem Verhalten erkannt, darin ernst genommen und mit einem gesund funktionierenden Verhalten kontrastierend konfrontiert.

The »connected System« in Therapy. — In systemic therapy one distinguishes between »open« and »closed« systems. The artist Alfred Hrdlicka reflects upon his experiences with mental illness. Consequently there is a third therapeutic model, the »connected system«. This is based on factors like: trustworthy person, the influencing of the illusionary thinking system of the patient by normal routine and actions of the companion, the restructuring and selforganization of the patient’s actions and perceptions. Through the connection of two distinctly functioning systems together there are different and far reaching possibilities of therapy.

Formate: pdf
Walter Schurian
Seite 57 - 70
Berichte
Es lebe die Differenz!
Gedanken zum Heidelberger Kongreß "Familiäre Wirklichkeiten - 10 Jahre Heidelberger Familientherapie", 16.-18. Mai 1985
Formate: pdf
Roland Schleiffer
Seite 71 - 73
Der 2. europäische Kongreß für Psychotherapieforschung
3.-7. September 1985 in Louvain-la-Neuve
Formate: pdf
Ludwig Reiter
Seite 74 - 74
Buchbesprechungen
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Marianne Krüll
Seite 75 - 77
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Michael Göpfert
Seite 77 - 78
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Paul Watzlawick
Seite 78 - 79
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Manfred Enders
Seite 80 - 81
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Josef Duss-von Werdt
Seite 81 - 81
Zeitschriftenspiegel
Zeitschriftenspiegel
Formate: pdf
Seite 82 - 82
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