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Familiendynamik, 1996, Jg. 21, Ausgabe 4

Familiendynamik, 1996, Jg. 21, Ausgabe 4

Therapeutische Praxis und darüberhinaus

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.10.1996
ISSN print: 0342-2747 / ISSN digital: 2510-4195

Details


Editorial
Familientherapie: Konzeptuelles und Moralisches
Formate: pdf
Arnold Retzer, Fritz B. Simon
Seite 327 - 330
Der Onkel als Familientherapeut – der Familientherapeut als Onkel – Alexanders Spuckgedanke –

Der Autor stellt sein therapeutisches Vorgehen bei einer Symptombildung des fünfjährigen Neffen Alexander dar.
Im Anschluß diskutiert er die Vor- und Nachteile dieses Vorgehens und hinterfragt das Tabu psychotherapeutischen Handelns bei Symptomen im Rahmen der eigenen Familie.

The uncle as family therapist – the family therapist as an uncle. The author presents his therapeutic steps regarding symptoms of his five years old nephew, Alexander.

Formate: pdf
Rudolf Klein
Seite 331 - 345
Die Integration von Selbst und System: Eine leere Schnittstelle?

Die Integration individual- und familientherapeutischer Ansätze kann scheitern, wenn epistemologische Konzeptionen des »Selbst« außer Acht gelassen werden. Die meisten individualtherapeutischen Ansätze setzen ein Selbst als relativ stabile Entität voraus. Ein »Selbst«, das Erfahrungen speichert und Persönlichkeitsmerkmale, Erinnerungen usw. mittels interner Schemata organisiert. Eine solche Konzeption läuft Gefahr, das Selbst zu verdinglichen. Darüberhinaus wird impliziert, daß psychische Probleme das Ergebnis innerer Defizite oder Konflikte sind. Dies kann in der Therapie zu Schwierigkeiten führen. Im Gegensatz dazu stützen sich ökosystemische Betrachtungsweisen auf konstruktivistische und kontextualistische Ansätze. Insofern aber, als die ökosystemische Epistemologie die autopoietische Organisation des Selbst auf Sprache gründet, trennt sie immer noch Subjekt und Objekt. Eine Konzeption, in der das Selbst keine stabilen, unterscheidbaren Merkmale besitzt, kann solche Schwierigkeiten überwinden helfen und einen dimensionslosen Ort schaffen, an dem Selbst und System, Individuum und Familie, Therapeut und Klient einander ungehindert begegnen können.

Synthesizing individual and family therapies can founder if the underlying epistemological assumptions concerning »what is self« are not taken into account. Most individual therapies assume self »really« exists as a relatively stable internal entity, the repository of residues of experience where traits, memories, et cetera are organized via internal schemas. Such a view tends to treat self as a thing, and implies that psychological problems are the result of internal deficits or conflicts; this can lead to difficulties in therapy. In contrast, ecosystemic views employ constructivist and contextualist approaches that are more fluid. However, by basing autopoetic self-organization in language, ecosystemic epistemology still separates subject from object. Adopting a perspective in which self has no fixed, distinguishing characteristics can resolve many difficulties and create a dimensionless point where self and system, individual and family, therapist and client can meet without hindrance.

Formate: pdf
Robert Rosenbaum, John Dyckman
Seite 346 - 382
Auf der Suche nach der verlorenen Realität

Die psychiatrische Wissenschaft befindet sich in einem traurigen, einschläfernden Zustand. Sie wird immer noch von dem antiquierten biologischen Krankheitsmodell dominiert, das meist in naivem Realismus genutzt wird, und einer unangemessenen Orientierung an der experimentellen Forschung. Andererseits wird die Rezeption systemischer Therapie durch die komplizierte Epistemologie behindert, die daran scheitert, Konzepte für Realität jenseits der Erfindung oder Konstruktion von Wirklichkeiten zur Verfügung zu stellen. Gegenwärtige Reflexionen zum Zustand der Wissenschaften legen nahe, eine Vielfalt von Wissensformen und Realitätskonzepten anzuerkennen. Die Begriffe Realität und Irrealität von Jean-Paul Sartre werden neu gelesen, analysiert und illustriert. Sie sind nicht allein für Psychiatrie und Psychotherapie nutzbar zu machen, sondern erlauben auch, selbst harte und grausame Realitäten wie die von Gewalt und Krieg in den Blick zu bekommen. Die Organisation des Holocaust, die Situation der Opfer und Überlebenden wird thematisiert, auch um das Bedürfnis nach einem erweiterten Spektrum von Realitätskonzepten zu unterstreichen.

In search of the lost reality. – The state of psychiatric science is sad and dormitive. It is still dominated by the obsolete biological disease model which mostly is used in naive realism and an inadequate orientation on experimental research. The reception of systemic therapy on the other hand is hindered by the complicated epistemology which fails to provide concepts of reality except in terms of invention or construction. Contemporary reflections on science suggest to accept a plurality of forms of knowledge and concepts of reality. The concept of reality and irreality of Jean-Paul Sartre is revisited, analysed and illustrated in order to utilize it in psychiatry and psychotherapy. It is also suited to face the grim realities of violence and war. The organisation of the Holocaust, the situation of victims and survivors is pointed to underline the need for a widened spectrum of concepts of realities.

Formate: pdf
Christian Spengler
Seite 383 - 407
Moralische Probleme systemischer Therapie

Die Autoren untersuchen moralische Implikationen der systemischen Therapie. In Teil 1 betrachten sie Moral aus systemtheoretischer Sicht und bestimmen in Anlehnung an Luhmann Ethik als Reflexionstheorie der Moral: Moral ist eine spezifische Weise, Unterscheidungen zu treffen. Dieser Teil endet mit der Formulierung eines »kategorischen Imperativs« für Kommunikation. In Teil 2 nehmen die Autoren zu verschiedenen Aspekten systemischer Therapie Stellung.

Moral Problems of Systemic Therapy. – The authors treat moral implications of systemic therapy. In part I they look at morals from a point of view of systems theory and they define in accordance with Luhmann ethics as reflective theory of morality: Morals are a specific way to draw distinctions. This part ends with the formulation of a »categoric imperative« for communication. In part 2 the authors outline their position towards several aspects of systemic therapy.

Formate: pdf
Günther Emlein, Walter Schwertl
Seite 408 - 423
Buchbesprechungen
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Seite 424 - 432
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