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Familiendynamik, 1997, Jg. 22, Ausgabe 2

Familiendynamik, 1997, Jg. 22, Ausgabe 2

Familientheorie

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.04.1997
ISSN print: 0342-2747 / ISSN digital: 2510-4195

Details


Editorial
Familientheorien
Formate: pdf
Arnold Retzer, Fritz B. Simon
Seite 133 - 135
Verrechnungsnotstände: Über Gerechtigkeit in sich wandelnden Beziehungen

Rationalisierungsprozesse in der Moderne, wie sie von dem Soziologen Max Weber formuliert und erforscht wurden, bringen eine Berechnungs- und Verrechnungsdialektik in den Blick, die sich auf das Gerechtigkeitsempfinden von Beziehungspartnern auswirkt. Dabei spielt eine der ökonomischen Sphäre entlehnte Metaphorik eine sowohl zentrale als auch problematische Rolle. Diese Dialektik kommt auch zunehmend in Gerechtigkeitsvorstellungen, Erwartungen und Problemen zum Ausdruck, die zu Verrechnungsnotständen Anlaß geben können und dann zu Themen einer systemischen Therapie werden. Beispiele aus der systemischen Praxis des Autors illustrieren diesen Sachverhalt.

Processes of rationalization in modernity as formulated and researched by the sociologist Max Weber reveal a »dialectic of accounting«. It affects how partners in a relationship think and feel about justice. Metaphors taken from the realm of economics play here a central albeit problematical role. This dialectic manifests itself increasingly in attitudes, expectations and problems which can give rise to an »accounting crisis« in relationships and then may have to be dealt with in systemic therapy. Examples taken from the author’s systemic practice serve to illuminate this state of affairs.

Formate: pdf
Helm Stierlin
Seite 136 - 155
Koordination – Entwurf eines systemischen Normalitätskonzepts

Zunächst werden soziologische, anthropologische und psychoanalytische Begriffe von Normalität referiert. In einem zweiten Schritt wird eine bisher in der Literatur nicht bekannte Aussage Gregory Batesons zur Frage der Normalität wiedergegeben. Bateson äußerte bei einem Seminar, Normalität sei als Zustand der Koordination zu verstehen. In einem dritten Abschnitt wird die Batesonsche Idee weitergedacht, eine systemische Sicht von Normalität formuliert und mit Beispielen verdeutlicht.

First sociological, anthropological and psychoanalytical concepts of normality are refered. In a second step a statement of Gregory Bateson regarding normality is made known which has not been published in the literature. Bateson expressed in a seminar normality should be considered in terms of coordination. In a third chapter Bateson’s idea is reflected and carried on. A systemic view of normality is formulated and illustrated by examples.

Formate: pdf
Christian Spengler
Seite 156 - 179
Von der Reorganisation der Familie.
Auf dem Weg zur Geschlechtergesellschaft?

In ihrem Beitrag analysiert die Autorin jene theoretischen Ansätze, die in der heutigen Gesellschaft eine zunehmende Tendenz zur Individualisierung festzustellen glauben. Dabei kritisiert sie die diesen Ansätzen zugrundegelegte Annahme, der Individualisierungsprozeß sei ein Kennzeichen der Moderne so wie die Ehescheidung inzwischen ein Bestandteil der bürgerlichen Existenzform und ein Beweis des eingetretenen Wandels der Familie sei. Die Autorin stellt hingegen eine Krise des bislang geltenden Familienmodells fest, die u. a. auch individualisierende Tendenzen hervorbringt. Diese bilden aber keine Dynamik, sondern bestätigen lediglich die Überwindung der kulturellen Hegemonie der bürgerlichen Familie. Die Autorin versucht, die heutige Gesellschaftsordnung mit dem Begriff der »Geschlechtergesellschaft« zu beschreiben. Sie geht dabei von der Annahme aus, daß Liebe, Körper (als biologische Entität) und Genealogie hier eine sekundäre Rolle spielen.

In her contribution the author analyses those theories which believe to see in our present society a groving tendency towards individualization. The author criticizes the assumption these theories are based on, that the process of individualization is a characteristic of the modern age and divorce is now an integral part of the bourgeois existence as well as a proof that family has change. The author ascertains to the contrary a crisis on the family pattern which had an influence till now. This crisis causes also individualizing tendencies. These tendencies however do not represent a dynamic but conferme merely the overcoming of the cultural hegemony of the bourgeois family. The author tries to describe the present social order with the concept of »gender-society«. In doing this she moves from the assumption that here love, body (as a bio-entity) and genealogy play a secondary role.

Formate: pdf
Michela Betta
Seite 180 - 199
Geben und Nehmen
Soziologische Anmerkungen zu einem psychotherapeutischen Konzept

Aus soziologischer Sicht stellt sich der in den letzten Jahren bekannt gewordene psychotherapeutische Ansatz Bert Hellingers, der u. a. an die kontextuelle Therapie von Boszormenyi-Nagy anschließt, als Austauschtheorie dar. Die zugrundeliegenden Annahmen spielen eine zentrale Rolle in den Arbeiten der Ethnologen bzw. Soziologen Marcel Mauss und Claude Lévy-Strauss, sowie dem mikrosoziologischen Ansatz von George C. Homans sowie den daran anschließenden Rational-Choice Theorien. Beide Varianten von Austauschtheorien sind in der Soziologie sowohl auf das Generationen- wie auf das Geschlechterverhältnis angewandt worden. Zum Abschluß werden die Überlegungen von Hellinger auf dem Hintergrund der dargestellten soziologischen Beiträge interpretiert.

From a sociological point of view the therapeutic approach of Bert Hellinger, which connects to the contextual therapy of Boszormenyi-Nagy and has become widely known in the last years, is an exchange theory. The basic assumptions of exchange theory play a central role in the work of the ethnologists and sociologists Marcel Mauss and Claude Lévy-Strauss, as well as in the microsociological approach of George C. Homans and rational-choice theory. Both theoretical traditions have been used in gender and generation studies. Finally Hellingers basic thoughts are interpreted on the background of the desribed sociological theories.

Formate: pdf
Oliver König
Seite 200 - 223
Buchbesprechungen
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Seite 224 - 229
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