trustedshops
Käuferschutz
/ 5.00
|
Familiendynamik, 1999, Jg. 24, Ausgabe 2

Familiendynamik, 1999, Jg. 24, Ausgabe 2

Kinderprobleme

eJournal

36,00 EUR
36,00 €
36,00 € (A)
Abonnieren
Lieferbar in E-Library

Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.04.1999
ISSN print: 0342-2747 / ISSN digital: 2510-4195

Details


Editorial
Das Kind, seine Entwicklung, und der familiäre Kontext
Formate: pdf
Arnold Retzer, Fritz B. Simon
Seite 135 - 137
Risiken und Ressourcen – Kindesvernachlässigung im Kontext von Multiproblemfamilien

Vor dem Hintergrund eines Projektes aufsuchender Familienberatung wird ein Familientypus beschrieben, der besonders innerhalb der Jugendhilfe eine zentrale Rolle spielt: Vernachlässigungs- oder Multiproblemfamilien. Einleitend wird Vernachlässigung von Kindern, als ein wesentlicher Aspekt sog. Multiproblemfamilien, begrifflich näher bestimmt. Der Hauptteil beschäftigt sich in familiensystemischer und entwicklungsbezogener Sicht mit den Ursachen von Vernachlässigung. Das Eltern-Kind-Subsystem wird als ein sich negativ verfestigendes System von Interaktionen und Beziehungen konzipiert. Der familiäre Hintergrund wird mit Hilfe der Begriffe hohes Krisenpotential, chronische Deprivation, mangelnde Kompetenzen und negatives Selbstbild genauer gefaßt. Abschließend folgen einige Ideen zur praktischen Arbeit.

Risks and Ressources – Child Neglect in the multi-problem family. – The essay focusses on experiences with family couseling at clients‘ homes and describes a type of family which has become increasingly important in the practice of social work: neglecting or multi-problem families. First the author deals with child neglect as a basic characteristic of the so-called multi-problem family. Then he focusses on the reasons for child neglect from a systemic and developmental point of view. The approach believes the parent-child-subsystem to be a negatively reinforcing system of interactions and relations. The specific background of neglecting families is characterized by a high potential for crises, chronic deprivation, lacking abilities and a negative self-concept. The essay finally presents some ideas for the counseling practice.

Formate: pdf
Günter Machann, Claus-Peter Rosemeier
Seite 138 - 160
Kurzzeittherapeutische Arbeit mit Kindern – eine Entwicklungs-Intervention
Kasuistik und konzeptionelle Überlegungen

Ausgehend von einer Falldarstellung über einen 8 1/2 Jahre alten Jungen mit panischen Ängsten in Folge einer Hodenquetschung und Operation werden Aspekte von systemischer Prozeßorientierung, kurzzeittherapeutischen Arbeitens und Entwicklungspsychopathologie erörtert. Kurzzeittherapie wird als eine Entwicklungs-Intervention verstanden, nicht normativ, sondern »idiographisch«. Sie realisiert damit im einzelnen Bedingungen zur fortgesetzten Selbstorganisation oder Neuorganisation vorhandener Muster oder Prozesse. Sie knüpft an Entwicklungs(psychologischen)-Sachverhalten an, deckt sich sonst mit allgemeinem systemischen Procedere. Über den Einzelfall hinausgehend werden die Bedeutung konkret beobachtbarer Beschreibung, der Nutzen von »Entwicklungsalter« und »-aufgabe«, die Rolle von »Familien-« und »Verwandtschaftssemantik«, die Implikationen einer Delegation bei Nachbenennung und entwicklungspsychologische Aspekte des Selbst-Verständnisses diskutiert. Methodische Überlegungen schließen sich an.

Brief Therapy with Children and Adolescents as a Developmental Intervention. A Case – Report and Conceptual Considerations. Based on a case-report about an 8 1/2 year old boy suffering from anxieties after a surgical intervention because of a torsion of the testicles aspects of brief therapeutic working in a pragmatic and systemic-processorientated manner are discussed. Brief therapy is considered as a developmental intervention, not in a normative but »idiographic« way. Intersections and differences with conceptions of developmental psychopathology are pointed out. Beyond the single case the relevance of a description by concrete observables, the usefulness of »developmental age« and »developmental task«, the role of »family-« or »kinship-semantics« and the impact of delegations by identical name giving as well as developmental features of self-understanding are focused. Methodical considerations are added as well as those refering to the question of a specifity of systemic-therapeutic procedures.

Formate: pdf
Josef A. Rohmann
Seite 161 - 180
Selbstbild und Familienklima in der Adoleszenz

In der vorliegenden Studie wurden die Zusammenhänge zwischen dem Selbstbild von Adoleszenten und deren Wahrnehmung des Familienklimas sowie die Abhängigkeit dieser Zusammenhänge vom Geschlecht untersucht. 930 GymnasiastInnen (57.2 % weibliche, 42.8 % männliche Jugendliche, im Alter von 14–19 Jahren) wurden mittels Fragebogen untersucht. Das Selbstbild wurde mit einer an schweizerischen Jugendlichen validierten Form des Gießen-Tests (Baeriswyl & Tanner, 1985) und das Familienklima anhand des Familienklimafragebogens von Schmidt-Rinke (1982) erhoben. Die Daten wurden mittels multipler Regressionsanalysen ausgewertet.
Die Zusammenhänge des Familienklimas mit den fünf Selbstbild-Dimensionen waren unterschiedlich stark ausgeprägt. Die Varianzen der Dimensionen »Soziale Resonanz« und »Kontrolle« konnten ausgehend von den Angaben zum Familienklima deutlich besser erklärt werden als die Dimensionen »Dominanz«, »Grundstimmung« und »Durchlässigkeit«.
Geschlechtsunterschiede wurden in den unterschiedlichen Zusammenhängen einzelner Selbstbild-Dimensionen mit den Familienklimaskalen deutlich. Insgesamt korrelierten streng organisierte familiäre Strukturen bei jungen Frauen mit weniger »positiven« Selbstbildern, während bei jungen Männern ein positiver Zusammenhang zwischen klarer Familienstruktur und Selbstbild festgestellt wurde.
Die Ergebnisse weisen auf die Bedeutung der familiären Organisation, Kommunikation und Interaktion für die Entwicklung des Selbstbildes in der Adoleszenz hin.

Self image and family climate in adolescence – a study of 14–19 year-old students – Associations between adolescents’ self image and their perception of family climate and the effects of gender on these associations were investigated in the present study. 930 students (57.2 % female, 42.8 % male, aged between 14–19 years) were investigated using questionnaires. Self image was explored with a version of the Gießen Test (Baeriswyl & Tanner, 1985) validated for use with Swiss youths. Family climate was investigated via the Familienklimafragebogen (Schmidt-Rinke, 1982). Data were analysed using multiple regression.
Associations between family climate and the five self image dimensions were evident to varying degrees. Variance in the dimensions »social resonance« and »control« was better explained by family climate variables than the dimensions »dominance«, »basic disposition« and »permeability«.
Gender differences were evident in various associations between self image dimensions and family climate scales. Overall, in young women, strictly organised family structures correlated with less »positive« self images, whereas in young men there was a positive association between clear family structure and self image.
The findings indicate the meaning of the family organisation, communication, and interaction on the development of the adolescents’ self image.

Formate: pdf
Claus Buddeberg, Gabriela Gnam, Barbara. Buddeberg-Fischer, Richard Klaghofer
Seite 181 - 198
Kontextuelles
Die Zukunft der systemischen Familientherapie
Formate: pdf
Arnold Retzer
Seite 199 - 217
Therapeutische Schnittmuster
Schizophrenie-Therapie III

Schizophrene Symptome werden meist in einem inneren, subjektiven Raum geortet, der einem äußeren Beobachter nicht direkt zugänglich ist. »Endogenität« als Erklärungen für ihr Entstehen suggeriert die Unbeeinflußbarkeit dieser von außen nicht beobachtbaren Phänomene. Die therapeutische Strategie der doppelten Externalisierung verändert zum einen die Topologie schizophrener Phänomene und erweitert zum anderen ihre Beinflussungsmöglichkeiten. Der Erweiterung von Veränderungsoptionen dienen auch die therapeutischen Strategien zur Auflösung von Krankheitsmodellen, die abschließend dargestellt werden.

Schizophrenic symptoms are mostly seen to happen in an inner, subjective space, that is not directly accessible to an outside observer. »Endogenity« as explanation for their emergence suggests that these phenomena which cannot be observed from outside can also not be influenced. The therapeutic strategy of »double externalization« changes, on the one hand, the topology of schizophrenic phenomena and extends, on the other hand, the possibility to influencing them. The therapeutic strategies to deconstruct the models of illness, which are presented at the end of the article, also serve the goal of extending the options of change.

Formate: pdf
Arnold Retzer, Fritz B. Simon
Seite 218 - 228
Systemischer Alltag
Ein lohnender Versuch, Sozialarbeit und Systemische Familientherapie zu kombinieren!

Mit Inkrafttreten des Kinder- und Jugendhilfegesetzes im Jahr 1991 und dem dort hervorgehobenen Recht der Familien auf Beratung begannen zahlreiche kontrovers geführte Diskussionen über die Frage, ob es denn möglich sei, daß Mitarbeiter eines Jugendamtes als Mitarbeiter einer »Kontrollbehörde« überhaupt in der Lage seien, einerseits Kontrolle auszuüben und andererseits gleichzeitig vertrauensvoll mit den hilfesuchenden Menschen beraterisch/therapeutisch zu arbeiten. Meinen Versuch, Sozialarbeit und Systemische Familientherapie im Jugendamt miteinander zu kombinieren, möchte ich als gelungen bezeichnen.

The Kinder- und Jugendhilfegesetz, that came into force in 1991, emphazises the familie’s right to consultation. So the controvers discussion began, if it could be possible, that employees of the youth welfare department, an authoritiy of »control«, would be able to control on the one hand and at the same time to work with people, that are asking for someone’s help, advisory/therapeutically. The article’s item is characterising an successful experiment, combinating social work and systemic family therapy.

Formate: pdf
Helga Martini
Seite 229 - 241
Buchbesprechungen
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Seite 242 - 245
Entdecken Sie Bücher mit verwandten Themen

Hefte der gleichen Zeitschrift

Alle Hefte der Zeitschrift