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Familiendynamik, 2003, Jg. 28, Ausgabe 2

Familiendynamik, 2003, Jg. 28, Ausgabe 2

Diagnostik in der Familientherapie

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.04.2003
ISSN print: 0342-2747 / ISSN digital: 2510-4195

Details


Editorial
Diagnostik und systemische Therapie
Formate: pdf
Ulrich Clement
Seite 155 - 158
Diagnostik in der Familientherapie
Systemische und entwicklungspsychologische Perspektiven

Die einzelnen familientherapeutischen Schulen setzen, abhängig von ihren theoretischen Konzepten, diagnostisch unterschiedliche Akzente. Nach einer kurzen Übersicht über vier der wichtigsten Ansätze werden die jeweiligen diagnostischen Kategorien abgeleitet, deren klinische Bedeutung schulenunabhängig anerkannt ist. Die (1) strukturellen, (2) historischen, (3) entwicklungspsychologischen und (4) prozessbezogenen Dimensionen werden als gleichwertige ergänzende Perspektiven detailliert ausgeführt. Jede Dimension wird anhand von Fallbeispielen illustriert, und die relevanten Faktoren werden mit anamnestischen Fragen tabellarisch vorgestellt.

Formate: pdf
Bernard Davidson, William H. Quinn, Allan M. Josephson
Seite 159 - 175
Die GARF-Skala
Ein Beobachtungsinstrument zur Einschätzung der Funktionalität von Beziehungssystemen

Die GARF-Skala (Global Assessment of Relational Functioning-Scale, Skala zur globalen Erfassung des Funktionsniveaus von Beziehungen) stellt eine Methode zur Beschreibung und Quantifizierung des Beziehungsumfeldes dar, in dem Personen leben und in dem ihre Probleme auftreten. Das Instrument wurde analog zur individuumszentrierten Achse V des DSM-IV (GAF; Global Assessment of Functioning) vom Committee on the Family of the Group for the Advancement of Psychiatry in den Vereinigten Staaten konstruiert und besteht aus den drei Dimensionen: Problemlösung, Organisation und emotionales Klima. Für jede Dimension existiert eine 100-Punkte-Skala, mit der ein Beziehungssystem beurteilt werden kann. Unter Zuhilfenahme der drei Skalen kann schließlich ein Gesamtwert gebildet werden, der eine Beurteilung des Beziehungsumfeldes einer Person erlaubt. Im Artikel werden der Hintergrund der Skala, ihr Aufbau und Untersuchungen zur Reliabilität und Validität dargestellt. Eigene Erfahrungen mit der deutschsprachigen Version der GARF-Skala, die in einigen Studien eingesetzt wurde, führen schließlich zu der Aussage, dass dieses einfache Instrument in der Praxis und in der Ausbildung, hauptsächlich jedoch in der Forschung eine größere Verwendung finden sollte.

Formate: pdf
Manfred Cierpka, Michael Stasch
Seite 176 - 200
Diagnostik und Wissen in der psychiatrischen Klinik: Bis wohin nützlich, ab wann hinderlich?

Ausgehend von der eigenen professionellen Entwicklung in psychiatrischen Kontexten wird der Zusammenhang von Diagnostik und der Anwendung von Wissen in der Psychiatrie beleuchtet. Als Gegenpol werden systemische Standpunkte zur Diagnostik und zum Expertenwissen aufgeführt. Dem Diagnostikverständnis der Psychiatrie und der Ablehnung von "Störungswissen" durch viele Systemiker wird dann das Begegnungskonzept der systemischen Therapie Meilener Prägung gegenübergestellt. An zwei Fallbeispielen wird gezeigt, wie Diagnostik, Anlassproblem und Therapie in individuellen Krankheitsgeschichten interagieren, welches Wissen genutzt und wieder zurückgestellt wurde und wie das Dilemma zwischen Expertentum und Fallverstehen in der therapeutischen Begegnung aufgelöst werden konnte. Das zwiespältige Verhältnis der Systemtherapie zur Diagnostik hat viel nützliches Wissen aus der Therapie verbannt und gerade in der Psychiatrie zu einer Marginalisierung der Systemtherapie geführt. Daher wird es zur Revision vorgeschlagen. Zur Professionalisierung psychiatrisch Tätiger und zum Umgang mit Diagnostik wird ein Vorschlag unterbreitet.

Formate: pdf
Ulrike Borst
Seite 201 - 218
Paardiagnostik mit dem Gießen-Test – Typische Paarprofile in der "Normal"-Bevölkerung

Die Paardiagnostik mit dem Gießen-Test (Brähler u. Brähler 1993) bot bisher im Zusammenhang mit einer Fallbehandlung die Möglichkeit der Zuordnung zu einem von 16 in klinischen Stichproben beobachteten Paartypen, d. i. die Identifizierung eines typischen Paar-"Persönlichkeits"-Profils. Im vorliegenden Beitrag wird untersucht, inwieweit diese 16 (klinischen) Paartypen auch repräsentativ für die Population "klinisch unauffälliger" Paare sind bzw. ob es auch einen oder mehrere "Normal"-Typen gibt. Eine aktuelle Stichprobe (n = 273), hauptsächlich im universitären Kontext erhoben, und eine repräsentative Stichprobe des Jahres 1975 (n = 197) konnten dazu analysiert werden. Es resultierte mit Hilfe der Methode der Clusteranalyse eine völlig unterschiedliche Typisierung sowohl für diese beiden Stichproben als auch jeweils im Vergleich zu jener von Brähler und Brähler. Der Unterschied zwischen den beiden Stichproben wird auf die gesellschaftspolitisch geänderte Situation zwischen 1975 und jetzt zurückgeführt. Die Typisierung der aktuellen Stichprobe in vier Paar-"Persönlichkeits"-Profile ergab zwei "Normal"-Typen, wovon einer dennoch als potenziell kritisch interpretiert werden muss, und zwei Typen, die auch in den diversen klinischen Stichproben von Brähler und Brähler gefunden wurden. Für die praktische Fallbehandlung gibt es mit den gefundenen Typen nunmehr die Möglichkeit, "partnerschaftliches Risiko" bzw. "partnerschaftliches Potenzial" zu diagnostizieren.

Formate: pdf
Elmar Brähler, Klaus D. Kubinger, Rainer Alexandrowicz, Joachim F. Punter
Seite 219 - 235
Partnerschaft und Bindung bei Eltern von Kindern mit Diabetes mellitus Typ I

In der vorliegenden Arbeit werden die Belastungen der Familien mit einem chronisch kranken Kind im Hinblick auf die Partnerschaft der Eltern untersucht. Im Rahmen der Auseinandersetzung mit Konzepten zur Partnerschaft wird besonders auf die Bedeutung der Bindungstheorie eingegangen. Empirisch können anhand einer Stichprobe von 44 Elternpaaren drei Typen von Paaren identifiziert werden. Diese drei Gruppen unterscheiden sich in den wesentlichen Skalen zu Partnerschaft und Bindung, ihrer Partnerschaftsqualität sowie in ihren Bewältigungsstrategien. Hinsichtlich soziodemographischer Variablen, der erlebten Belastung durch das erkrankte Kind und der medizinischen Anpassung der Kinder werden keine wesentlichen Unterschiede ermittelt. Es wird jedoch deutlich, dass in vielen Fällen eine über das konkrete Diabetesmanagement hinausgehende individuelle psychosoziale Beratung und Begleitung angezeigt ist.

Formate: pdf
Elmar Brähler, Heike Slesazeck, Julia Würz, Thomas Kapellen, Wieland Kiess
Seite 236 - 251
Systemisch Orientiertes Erhebungsinventar
Zum Sachverhalt eines symptombeladenen Kindes/Jugendlichen. Gesprächsleitfaden für den Routineeinsatz psychologischer Untersuchungen

In dem Beitrag wird ein neues Inventar zur strukturierten Anamneseerhebung vorgestellt. Es handelt sich um einen Gesprächsleitfaden für den Einsatz bei Kindern und Jugendlichen. Theoretische Grundlage ist die systemische Therapie. Das Inventar zeichnet sich durch seine Kürze aus. Gedacht ist das Systemisch Orientierte Erhebungsinventar auch für Psycholog(inn)en ohne einschlägige Therapieausbildung. Eine erste Evaluation an Praktiker(inne)n ermutigt dazu, seinen Einsatz zu empfehlen.

Formate: pdf
Klaus D. Kubinger
Seite 252 - 260
Diskussion
Diskussion
Formate: pdf
M. Hatzinger
Seite 261 - 263
Buchbesprechungen
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Seite 264 - 269
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