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Familiendynamik, 2006, Jg. 31, Ausgabe 3

Familiendynamik, 2006, Jg. 31, Ausgabe 3

Systemische Seelsorge

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.07.2006
ISSN print: 0342-2747 / ISSN digital: 2510-4195

Details


Editorial
Seelsorge – systemisch betrachtet
Formate: pdf
Ulrich Clement, Hans Rudi Fischer
Seite 213 - 215
Die Eigenheiten der Seelsorge.
Systemtheoretische Überlegungen

Der Artikel stellt die Unterschiede zwischen Seelsorge und sonstiger psychosozialer Praxis dar. Aus systemtheoretischer Sicht fallen mehrere Eigenheiten an der Seelsorge auf: Ihr Charakter als religiöses Unterfangen bedeutet, dass sie den religiösen Code "transzendent/immanent" verwendet und damit Unaussprechliches markiert. Sie bietet die auffallende Kommunikationsstruktur der Geselligkeit, und sie hat besondere Merkmale der vertraglichen Vereinbarung.
Schlüsselwörter: Systemtheorie, systemisch orientierte Seelsorge, Religion

Summary
This paper presents the difference between religious counseling and other forms of psychosocial practice. From the point of view of systems theory several specifics of counseling are prevalent: Its characteristic as a religious endeavor means that it enacts the religious code of "transcendent/immanent" and in this it marks the unspeakable. It offers the striking communication structure of sociability. It has specifics of contracting.
Keywords: systems theory, systemic religious counseling, religion

Formate: pdf
Günther Emlein
Seite 216 - 239
Seelsorge als Konstruktion von Biografie

Zur Einordnung des Themas skizziert der autor die unterschiedlichen Orientierungen der Seelsorge in den letzten Jahrzehnten, um so den Unterschied zu einer systemisch-konstruktivistisch orientierten Seelsorge zu markieren. Sodann wird die These entfaltet, dass Seelsorge neben der Sorge in den verschiedensten Lebenssituationen auch die Aufgabe und Chance hat, die ganze Lebensgeschichte von Menschen wahrzunehmen und ihnen bei der Konstruktion ihres Lebens in bestimmter Weise dienlich zu sein. Seelsorgerinnen und Seelsorger werden zu Mit-Konstrukteuren von Biographien, wenn sie sich Lebensgeschichten erzählen lassen, diese für die Erzählenden in einer kurzen Form aufschreiben und sie ihnen aushändigen. Durch diese Praxis werden hohe Wertschätzung und Würdigung vermittelt, Identität und (religiöse) Geborgenheit werden gestärkt. Abschließend geht es um die für eine derartige Biographiearbeit nützlichen Verhaltensweisen und Kompetenzen von Seelsorgerinnen und Seelsorgern.
Schlüsselwörter: systemisch orientierte Seelsorge, Biographiearbeit

Summary
In order to contextualize the topic, the author outlines the differing orientations of religious counseling within the last decades. In this way he can document the difference in respect to a systemic-constructivistic oriented counseling. Then the thesis is developed, that religious counseling besides taking care for different life situations has the task and the chance to realize the complete story of life of people and to help them to construct their lives in a specific way. Counselors become co-constructors of biographies, when they let themselves be told life stories, write them down in a short version and return them back to the tellers. By this kind of practice high recognition and respectfulness are passed over, identity and (religious) belonging are strengthened. At the end of the paper some useful ideas for practice and competence of counselors are proposed.
Key words: systemic oriented religious counseling, biographical work

Formate: pdf
Martin Ferel
Seite 240 - 252
Zwischen allen Stühlen?
Möglichkeiten der Klinikseelsorge aus systemischer Sicht

Welcher Auftrag charakterisiert den Dienst der Klinikseelsorge in seinen vielfältigen Einbindungen in kirchlichen und klinischen Bezügen und im unmittelbaren Kontakt zu den Menschen? Für welche Themen sind Seelsorgerinnen und Seelsorger zuständig? Diesen und anderen Fragen geht die autorin anhand eines Fallbeispiels nach und entwirft im Dialog mit Beiträgen aus pastoraltheologischen und systemischen quellen einen Brückenschlag zwischen den verschiedenen Disziplinen. Mit dem Konzept der "einfühlsamen Treue" wird die Besonderheit der Seelsorge skizziert.
Schlüsselwörter: Klinikseelsorge, systemisch orientierte Seelsorge, Trost als "einfühlsame Treue"

Summary
What kind of contract characterizes the service of hospital chaplaincy in its manifold integrations in religious and clinical contacts and in its relation to human beings? Which topics are typical for religious counselors in a hospital? These and other questions are outlined and illustrated by a case study. In dialogue with ideas of pastoral theology and systemic sources the author tries a bridge between these differing disciplines. With the concept of consolation as "empathic loyalty" the specificity of religious counseling is named.
Key words: hospital chaplaincy, systemic oriented counseling, consolation as "empathic loyalty"

Formate: pdf
Heike Knögel
Seite 253 - 265
Wechselspiel
Seelsorgerliche Kurzkontakte in einer dörflichen Kirchengemeinde

Systemische Theorie mit der pfarramtlichen Praxis zu verbinden ist eine spannende Herausforderung, die eine ernsthafte Leichtigkeit und heitere Ernsthaftigkeit hervorbringt. Eine Auswahl von Praxisbeispielen stellt unterschiedliche Möglichkeiten von Seelsorge in einer ländlichen Kirchengemeinde dar. Seelsorge ist ein Angebot im Kontext Kirche, Kommunikation über Gott und die Welt zu initiieren oder fortzusetzen. Die Rolle der Pfarrerin wird durch die Deutung der Gesprächspartner bestimmt.
Schlüsselwörter: systemische Seelsorge, Kirchengemeinde, Kurzkontakte, Kurzintervention

Summary
Interplay. Pastoral brief contacts in a rural parish
To combine systemic theory with parish practice is an exciting challenge that produces serious ease as well as cheerful seriousness. A selection of practical examples shall describe various possibilities of pastoral care in a rural parish. In a religious context pastoral care is an offer to initiate and continue communication about God and the world. The role of the pastor is determined by the interpretation of the people she is talking to.
Key words: systemic pastoral counselling, parish work, brief pastoral contacts, short intervention

Formate: pdf
Rita Schaab
Seite 266 - 279
Zerbrochene Geschichten
Systemische Trauerseelsorge in narrativer Perspektive

Der Verlust eines Menschen führt in Familiensystemen zu vielschichtigen Prozessen der narrativen Rekonstruktion der familiären Wirklichkeit. Trauerarbeit beinhaltet wesentlich auch die Überarbeitung der Geschichte der verstorbenen Person und der Geschichten der mit ihr verbundenen Menschen. Das gemeinsame Familiengedächtnis, die individuellen Erinnerungen und die damit verbundenen Identitätskonzepte der Trauernden, die öffentliche Repräsentation dieser Geschichten im Rahmen von Trauerriten und ihre Rückbindung an religiöse Traditionen sind dabei in paradoxer Form aufeinander bezogen. Systemische Trauerseelsorge begleitet methodisch kontrolliert diesen narrativen Ordnungsübergang, hilft trauernden Personen bei der Revision ihrer Geschichten und begleitet sie im liminoiden Übergang zu neuen Geschichten. Trauergespräch(e), der Ritus der kirchlichen Bestattung und unterschiedliche Formen der weiteren seelsorglichen Begleitung bieten kurz nach dem Todesfall einzigartige Möglichkeiten beraterischer und präventiver Art.
Schlüsselwörter: Seelsorge, Trauer, Familie, Erzählen, Spiritualität, narrativ-systemische Praxis, Trauergespräch, Ritual, Erinnerung, Familiengedächtnis, narrative Mediation

Summary
The death of a significant person leads to a multilayered process of narrative reconstruction of the reality in the systems struck by the loss. Working through grief and mourning encompasses the revision of the story of the deceased person and of the stories of the people related to the deceased. The family memory, the individual memories and the identity concepts connected to these memories, the public representation of this story and its interpretation with regard to religious traditions are connected in a paradoxical way. Systemic pastoral care in the context of grief and mourning provides methodically controlled support in the familial narrative self-organisation, helping people to revise their stories and accompanying them in the transition to the construction of new stories. Shortly after the loss of a person, the rites of the funeral as well as different forms of pastoral care before and after these rites offer unique opportunities for counselling and prevention in family systems.
Key words: pastoral care, bereavement, grief, mourning, family, story-telling, spirituality, narrative-systemic practice, funeral, ritual, memories, family memory, narrative mediation

Formate: pdf
Christoph Morgenthaler
Seite 280 - 293
Über-Sichten
Reproduktionsmedizin heute – was können wir erwarten?

Der vorliegende Artikel gibt einen Überblick zu verschiedenen Aspekten der modernen Reproduktionsmedizin. Dabei werden Zusammenhänge zwischen demographischer und medizinischer Entwicklung sowie die sich daraus ergebenden spezifischen psychologischen und soziologischen Perspektiven aufgezeigt. Aus den dargelegten Themen -- Geburtenrückgang im Kontext zu gewollter und ungewollter Kinderlosigkeit, Determinanten des Kinderwunsches, Wahrnehmung und Bewertung der modernen Reproduktionsmedizin in der Bevölkerung, individuelle Aspekte der reproduktionsmedizinischen Behandlung, psychologische Aspekte und Folgen ungewollter Kinderlosigkeit -- werden Konsequenzen für die Beratungspraxis abgeleitet. Es werden vor allem individuelle Probleme und Belastungen bei fortpflanzungsmedizinischen Behandlungen sowie Auswirkungen eines unerfüllten Kinderwunsches dargestellt, aber auch ethische Problemstellungen diskutiert.
Die bisherigen Forschungsergebnisse zeigen dabei nicht nur einen Mangel an Wissen bezüglich fortpflanzungsmedizinischer Aspekte auf, sondern auch übertrieben große, zum Teil unberechtigte Hoffnungen in Bezug auf die Wirksamkeit der reproduktionsmedizinischen Verfahren. Oftmals werden hochaufwändige und kostenintensive Verfahren eingesetzt, um den (langjährigen) Wunsch nach einem Kind zu erfüllen, allerdings ohne psychischen und sozialen Wirkfaktoren Rechnung zu tragen. Somit steht die Devise "ein Kind um jeden Preis" seitens vieler Paare, aber auch vieler Reproduktionsmediziner im krassen Gegensatz zu mangelnder Beratung vor, während und nach einer Behandlung.
Die sich hieraus ergebenden Konsequenzen für die familienpsychologische und psychosomatische Beratungspraxis werden abschließend skizziert.
Schlüsselwörter: Reproduktionsmedizin, ungewollte Kinderlosigkeit, Fertilitätsentwicklung, Kinderwunschberatung

Summary
Artificial Reproduction Treatment (ART) today -- what can we expect?
This paper gives an overview on several aspects of modern reproduction medicine. Thereby the coherence between demographic and medical development, as well as resulting specific psychological and sociological perspectives is analysed. Consequences for the counselling context are deduced, based on the following topics: declining birth rate, determinants of the wish to get a child, perception and estimation of reproduction medicine by the German population, psychological aspects, and consequences of unintentional childlessness. Individual problems and strains evoked by reproduction treatment are shown, as well as individual consequences of unintentional childlessness. Ethical aspects of this topic are discussed.
Recent researches prove a low level of knowledge concerning reproduction medicine and a great trust in effectiveness and success of these techniques which is often unreasonable.
Complex and expensive procedures are often applied to achieve the (unfullfilled) wish to get a child. Thereby mental and social determinants are often not taken into account. So there is a blatant discrepancy between the motto "A child at any costs" by the couples and the doctors at the one side and the missed counselling before, during and after a medical reproduction treatment. At the other side the consequences of this discrepancy for psychological family counselling are demonstrated.
Keywords: reproduction medicine, unfulfilled child wish, involuntary childlessness, fertility development, child-wish counselling

Formate: pdf
Ada Borkenhagen, Kerstin Weidner, Yve Stöbel-Richter, Karla Beyer
Seite 294 - 315
Feldpost
Wann endet eine Therapie?
Schlagworte: Therapieende, Kurzzeittherapie, Therapy setting, Therapiesetting, brief therapy, termination of the therapy
Formate: pdf
Arnold Retzer, Ulrich Clement, Hans Rudi Fischer
Seite 316 - 323
Buchbesprechungen
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Seite 324 - 327
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