Steffen Martus liest Texte der neunziger Jahre, vor allem von Christian Kracht und Botho Strauß, im Licht der Gegenwart neu. Adrian Daub
sieht sich die Herkunft der Silicon-Valley-Milliardäre genau an und
stellt fest, dass von deren Selfmade-Mythos dabei sehr wenig
übrigbleibt. Miami hat sich zu einer der quirligsten und verrücktesten
Städte der USA entwickelt, wie Joel Stein in einer Reportage berichtet.
In seiner Rechtskolumne wägt Florian Meinel das Für und Wider aktueller Vorschläge zur Reform des Supreme Court der Vereinigten Staaten. Simon Rothöhler stellt ein neues Buch der Protagonisten der im akademischen Feld angesiedelten politischen Rechercheagentur "Forensic Architecture" vor. Warum die Romantik als Erklärung von Querdenker-Ideologien nicht taugt, erklärt Stefan Matuschek in einer historischen Analyse.
Jana Volkmann stellt sich die Frage, in welchem Sinn man bei Tieren, die von Menschen genutzt werden, von "Arbeit" sprechen kann. Florian Sprenger widmet sich der Theorie und Geschichte des Fotoautomaten. Durch verschiedene Felder des Wissens verfolgt Mona Leinung die Begriffsdifferenz von "heiß" und "kalt". Hanna Engelmeier bewundert in ihrer Schlusskolumne Helen Mirren, kann vom Ukraine-Krieg aber nicht schweigen.
INHALT
ESSAYSTEFFEN MARTUSAnschwellender Popgesang.
Botho Strauß und die Ästhetisierung des Politischen
ADRIAN DAUB Die Erben des Silicon Valley
JOEL STEIN Miami: Die aufregendste Stadt der USA
KRITIKFLORIAN MEINELRechtskolumne.
Wie reformiert man ein kaputtes Gericht?
SIMON ROTHÖHLERInvestigative Ästhetik.
Ermittlungen gegen die dunkle Epistemologie des Post-Truth-Zeitalters
STEFAN MATUSCHEKDer Romantik-Popanz.
Ein Wiedergänger
MARGINALIENJANA VOLKMANN Arbeiten Tiere?
FLORIAN SPRENGERGeschichten aus der Kammer.
Über Fotoautomaten und ihre Wiederholungen
MONA LEINUNGIn Stein gemeißelt.
Kalte Medien schreiben heiße Geschichte
HANNA ENGELMEIERJust send your cash