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PSYCHE, 1971, Jg. 25, Ausgabe 10

PSYCHE, 1971, Jg. 25, Ausgabe 10

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.10.1971
ISSN print: 0033-2623 / ISSN digital: 2510-4187

Details


Hauptbeitrag
Fünfunddreißig Jahre mit Freud

In Ernest Jones' großer Freud-Biographie wird Paul Federn eine Randposition zugewiesen. Ernst Federn, sein Sohn, korrigiert diese Fehlbeurteilung aus intimer Kenntnis und weist auf Federns spezifischen Beitrag zur Psychoanalyse hin: Der Sozialist Federn war einer der ersten, die der Psychoanalyse eine wichtige Rolle beim Umbau unserer Gesellschaft zuschrieben. Entsprechend setzte er sich für eine popularisierende Ausbreitung der psychoanalytischen Erkenntnisse und eine Verkürzung und Verbilligung der Therapie ein; als Therapeut wurde er zum Pionier der psychoanalytisch orientierten Psychoseforschung. Federn arbeitete 35 Jahre lang in der Wiener psychoanalytischen Gruppe sehr eng mit Freud zusammen und wurde schließlich zu dessen Stellvertreter. Die Beziehung beider Männer wird durch einige in den Text aufgenommene Briefe illustriert.

Schlagworte: Ich-Psychologie
Formate: pdf
Ernst Federn
Seite 721 - 737
Forschung in der Amerikanischen Psychoanalytischen Vereinigung – ein Memorandum

Die Leitung der amerikanischen Psychoanalytischen Vereinigung setzte im Jahre 1966 einen Ausschuß ein, der sich mit der Situation der psychoanalytischen Forschung in den USA beschäftigen sollte. Dies Memorandum ist der zusammenfassende Bericht über die Arbeit der Kommission. Anlaß zur Bildung des Ausschusses war die Beunruhigung über »das Versickern des Zustroms neuer psychoanalytischer Erkenntnisse« im »Zentralbereich« der Gewinnung neuer Einsicht in psychische Prozesse und Strukturen in der analytischen Situation selbst. Originelle theoretische Arbeiten entstehen gegenwärtig vor allem in jenem Bereich, der traditionell als »angewandte Psychoanalyse« bezeichnet wird. Auf der Suche nach Faktoren, die die Entfaltung wissenschaftlicher Kreativität hemmen, überprüfte die Kommission das Zulassungsverfahren (die Beschränkung auf Mediziner und Psychologen), die Lehranalyse, die theoretische Ausbildung an den psychoanalytischen Instituten und das »Berufsbild« der Psychoanalytiker. Zur Korrektur der gegenwärtig vorherrschenden therapieorientierten Einstellung und der entsprechenden Professionalisierung der Ausbildungseinrichtungen empfiehlt der Ausschuß u.a. die Bildung eines speziellen wissenschaftlichen Zweiges der Psychoanalytischen Vereinigung, der gleichberechtigt neben die auf Ausbildung und Therapie konzentrierten Institutionen zu treten hätte.

Schlagworte: Lehranalyse, psychoanalytische Ausbildung, psychoanalytische Forschung in Amerika, Zulassungsverfahren
Formate: pdf
Heinz Kohut
Seite 738 - 757
Elternschaft in klinischer Sicht

Wyatt trägt Bausteine zu einer psychologischen »Phänomenologie der Elternschaft«, der Eltern-Kind-Beziehung zusammen. Gegenüber einem vielfach praktizierten permissiven Erziehungsstil scheint es ihm wichtig, auf die für den Erwerb von Autonomie konstitutive Rolle von Frustrationen und der Internalisierung des Über-Ichs hinzuweisen. Das Tun (und Lassen) der Eltern, das für die Entwicklung ihrer Kinder entscheidende Bedeutung hat, ist immer auch ein Index für ihre eigene Kompetenz als Erwachsene. Kinderneurosen weisen zurück auf unbewältigte Probleme der Eltern. Die Mutter-Kind-Beziehung ist zunächst durch narzißtische Identifizierung gekennzeichnet. Die unbewußte Identifizierung mit den kindlichen Triebwünschen wird freilich (bewußtseinsnäher) von Abwehrreaktionen überlagert. Nur wenn es gelingt, von der narzißtischen Identifizierung aus eine wirkliche Objektbeziehung zum Kind aufzubauen, wird ihm der Weg zur Autonomie nicht verlegt.

Schlagworte: Eltern, Kindererziehung, Elternschaft, Vaterschaft, Mutterschaft, Eltern-Kind-Beziehung, Schuldgefühl, Mütterlichkeit, Autoritätskrise, Elternrolle, Mutter-Kind-Einheit, infantile Neurosen
Formate: pdf
Frederick Wyatt
Seite 758 - 774
Über die Tätigkeit der Psychagogin in der Erziehungsberatung

Anhand von Ausbildungsrichtlinien, Gesprächen mit Psychagoginnen und Therapieberichten wird eine klare Vorstellung von der Ausbildung, der theoretischen Orientierung und der praktischen Leistungsfähigkeit der Psychagogin vermittelt. Ihre therapeutische Funktion ist es, zwischen Eltern und neurotisch gestörten Kindern zu vermitteln, indem sie sich dem Kind als ideales Objekt und Hilfs-Ich anbietet. Der größere Freiheitsspielraum der Therapie gibt die Chance zu regressiven Triebbefriedigungen und zur Durcharbeitung nicht bewältigter Konflikte in Rollenspielen. Die Technik der averbalen Spieltherapie (A. Freud, Zulliger, Berna) findet gelegentlich ihre Grenze an schweren infantilen Neurosen, bei denen Gefahr besteht, daß durch zu rasches Mitspielen des Therapeuten die inneren Konflikte nicht aufgearbeitet werden. Eine weitere Schwierigkeit stellt sich ein, wenn die Psychagogin genötigt ist, Elternneurosen in die Behandlung einzubeziehen.

Clarification concerning the training, theoretical orientation, and practical capabilities of the psychagogue is provided on the basis of training guidelines, conversations with psychagogues, and therapy reports. The psychagogue’s therapeutic function consists of mediating between parents and their neurotically disturbed child by offering herself to the child as an ideal object and auxiliary ego. The unrestrictive atmosphere of the therapy permits regressive drive gratification and the working through of unmastered conflicts by means of roleplaying. The usefulness of non-verbal play therapy (A. Freud, Zulliger, Berna) is at times limited in difficult infantile neuroses, where there is a danger that the therapist’s playing along too promptly with the child will not allow inner conflicts to be resolved. A further complication arises when the psychagogue must include parental neuroses in the treatment.

Schlagworte: Rollenspiel, Spieltherapie, Erziehungsberatung, Kinderpsychotherapie, Elternberatung, Entwicklungsstörungen, infantile Neurosen, psychagogische Ausbildung, narzißtische Störungen bei Kindern und Jugendlichen, Psychagogie
Formate: pdf
Peter Kutter
Seite 775 - 790
Buchbesprechungen
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Seite 791 - 800
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