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PSYCHE, 1971, Jg. 25, Ausgabe 11

PSYCHE, 1971, Jg. 25, Ausgabe 11

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.11.1971
ISSN print: 0033-2623 / ISSN digital: 2510-4187

Details


Hauptbeitrag
Es-Autonomie und Ich-Entwicklung

Der Mensch weist eine auffällige Disharmonie in seinem Entwicklungsplan auf. Während sein Wachstum eine ausgeprägte Verlangsamung erfuhr, verlaufen die Reifungsprozesse im Es noch nach einem, urtümlichen, nicht retardierten Zeitplan. Es scheint, daß zwischen der Evolution dieser Entwicklungsdisharmonie und der unserem psychischen Apparat eigentümlichen Fähigkeit zur Introjektion und Identifikation enge Beziehungen bestehen. Diese neuen, auf der menschlichen, Stufe ins Spiel tretenden Mechanismen ermöglichten die Bildung psychischer Einrichtungen zur Hemmung und Bindung der verfrüht durchbrechenden Triebregungen, sie begründeten den Aufbau einer primären, biologisch bedingten Abwehrstruktur. Lincke stellt die Genese und den stufenweisen Aufbau dieser Kernstruktur des Ichs dar. Er verknüpft unsere Persönlichkeitsentwicklung mit der sukzessiven Reifung von Erbstrukturen im Es, die auf der Tierstufe das soziale Zusammenleben regelten und beim Menschen eine »Neuformulierung« erfuhren.

Id-autonomy and Ego-development
A conspicuous disharmony appears in the groundplan of human development. Whereas man's growth is subject to a remarkable deceleration, the processes of maturation in the id run their course according to a primordial, unretarded schedule. There is an intimate connection between the evolution of this developmental disharmony and the peculiar capacity of the psychic apparatus for introjection und identification. These mechanisms, making their first appearance at the human Ievel, made possible psychic provisions for the inhibition and binding of prematurely erupting drive tensions. They are the basis for a primary, biologically grounded defense structure. Lincke presents the genesis and stepwise construction of this nucleus of the ego. He relates personality development to the successive maturation of inherited id structures which used to regulate communal life on the level of animals and then underwent a »reformulation« in the case of man.

Schlagworte: Ich-Entwicklung, Abwehrstrukturen, Entwicklungsdichotomie, Es-Autonomie
Formate: pdf
Harold Lincke
Seite 801 - 830
Introspektion, Empathie und Psychoanalyse

Kohut charakterisiert das wissenschaftliche Verfahren der Psychoanalyse als eine systematische Anwendung von Introspektion und Einfühlung (bzw. von deren Hilfsinstrumenten: freier Assoziation und Widerstandsanalyse). Dieses Beobachtungsverfahren legt das Beobachtungsfeld der Psychoanalyse (und seine Grenzen), den »operationalen Bezug« ihrer Hauptbegriffe und den Status ihrer Theorien fest. Nur soweit zwischenmenschliche Beziehungen im Medium des eigenen psychischen Erlebens erscheinen, nur soweit der introspektiv gerichtete Blick reicht, läßt sich von (psychoanalytischer) Psychologie reden. Kohut arbeitet das spezifisch Psychoanalytische von Begriffen wie (innerpsychischer und zwischenmenschlicher) Konflikt, Abhängigkeit, Sexualität und Aggression in Abgrenzung zum Gebrauch dieser bzw. ähnlicher Konzepte in der Biologie oder den Sozialwissenschaften heraus.

Schlagworte: Empathie, freie Assoziation, Einfühlung, Widerstandsanalyse
Formate: pdf
Heinz Kohut
Seite 831 - 855
Übertragung und Prozeß in der psychoanalytischen Gruppentherapie

Kutter unterscheidet drei Schichten von Gruppenphänomenen: eine Oberflächenschicht bewußter Interaktionen, eine tiefer liegende Schicht, in der in Übertragung und Gegenübertragung die Familienszene reproduziert wird, schließlich eine Schicht, in der es um das Vertrauen der Individuen zur Gruppe als ganzer geht und in der tiefe Regressionen auf präödipale Stadien statthaben. So wie der psychoanalytische Prozeß nach der Vorstellung von W. Reich, Lampl-de Groot und Kuiper an den aktuellen Konflikten ansetzt, die individuelle Entwicklung bis zu den ödipalen Konflikten hin durchläuft, um dann zur Aktualität zurückzukehren, so durchläuft der gruppentherapeutische Prozeß die drei Schichten in ab- und wieder aufsteigender Richtung. Die ödipalen Inszenierungen der zweiten Schicht sind von besonderer therapeutischer Wirksamkeit.

Transference and process in psychoanalytic group therapy
Kutter distinguishes three levels of group phenomena: a surface of conscious interactions, a deeper level at which the family scene is reproduced in the form of transference and countertransference, and finally a level involving the trust of the individuals in the group as a whole and on which deep regressions to preoedipal stages can take place. According to the discussions of W. Reich, Lampl-de Groot, and Kuiper, the psychoanalytic process begins with contemporary conflicts, retraces individual development up to the oedipal conflicts, and then returns to the contemporary concerns. Similarly, the group therapeutic process passes the three levels, first in descending and then in ascending order. The oedipal enactments of the second level are of particular therapeutic efficacy.

Schlagworte: Gruppendynamik, Übertragung, Prozess, Familienübertragung, Gruppenprozeß, psychoanalytische Gruppentherapie, sekundäre Übertragungsreaktion
Formate: pdf
Peter Kutter
Seite 856 - 873
Buchbesprechungen
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Seite 874 - 875
Kritische Glosse
Zur Psyche-Leserumfrage 1971
Formate: pdf
Seite 876 - 880
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