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PSYCHE, 1973, Jg. 27, Ausgabe 10

PSYCHE, 1973, Jg. 27, Ausgabe 10

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.10.1973
ISSN print: 0033-2623 / ISSN digital: 2510-4187

Details


Hauptbeitrag
Zwei-Wochen Paartherapie

Es handelt sich um die (seit drei Jahren erprobte) gemeinsame analytische Psychotherapie von Paaren, die in täglichen Sitzungen – mit eintägiger Unterbrechung – über eine Dauer von 10 bis 12 Doppelstunden durchgeführt wird. Thema der Behandlung ist der Dialog zwischen beiden Partnern bzw. dessen Störung durch einen Austausch psychosozialer Abwehrformen. Erstrebt wird, beiden Seiten zu helfen, die konflikthaften neurotischen Dialoganteile zu durchschauen und deren fortgesetzte automatische Reproduktion vermeiden zu lernen. Die Therapie kann durch gelegentliche Fernseh-Bandaufnahmen unterstützt werden: die Selbstwahrnehmung auf dem Fernsehband kann die Sensibilität der Partner für die Aufdeckung unbewußter Reaktionsanteile erhöhen. Der Gießen-Test bietet Möglichkeiten, die Struktur der Paarbeziehung, deren Veränderung in der Therapie und den Verlauf der Arzt-Patient-Beziehung teilweise zu kontrollieren.

A two-weeks joint psychotherapy with couples
After three years of testing a report is given of a joint analytic psychotherapy with couples who were seen every second day for a course of 10 to 12 sessions of two hours each. The treatment focusses on the dialogue of the partners, particularly on the disturbances of the dialogue from interfering psycho-social defence mechanisms. The therapist tries to help both partners to become avare of the conflicting neurotic elements in the dialogue and to learn how to avoid their automatic reproduction. Audiovisual records are used for sensitizing the partners and making them perceive their unconscious reactions. A specific test (Giessen Test) is used to evaluate the structure of the relationship as well as changes in this structure during therapy and the development of the doctor-patient relationship.

Schlagworte: Paartherapie, Zweierbeziehung, Selbstwahrnehmung, therapeutische Ich-Spaltung, Gießen-Test, Belastungsfähigkeit, Partnerkonflikt, gemeinsamer Rorschach-Versuch, Sozialisationsdefizit
Formate: pdf
Horst-Eberhard Richter
Seite 889 - 901
Verbatimprotokolle als Mittel in der psychotherapeutischen Verlaufsforschung.

Die Herstellung wortgetreuer Protokolle von psychotherapeutischen Dialogen mit Hilfe von Tonbandaufnahmen eröffnet die Möglichkeit, ein noch nicht unter bestimmten Deutungsgesichtspunkten ausgewähltes und organisiertes Material verschiedenartigen inhaltsanalytischen Verfahren zu unterwerfen. Die Autoren berichten über Probleme und Methoden solcher psychotherapeutischen Verlaufsforschung anhand von Verbatimprotokollen, wobei Hypothesenbildung, Konzeptualisierung von (Patienten- und Therapeuten-)Variablen und die Entwicklung geeigneter Meßtechniken im Zentrum der Diskussion stehen.

Tape recording as a means for research into the psychotherapeutic process
Recording psychotherapeutic dialogues by means of tape recorders allows the application of various content-analytical procedures to a non-selected verbal material that has not yet become structured by interpretations. The authors describe the methods used and the problems arising in content-analytical research: they focus on the formulation of hypotheses and concepts concerning variables (in patients and therapists). The development of adequate techniques of evaluation is discussed.

Schlagworte: Empathie, Selbstbeobachtung, Sinnhaftigkeit, Symptombildung, Experiencing, Tonbandaufzeichnungen, Verbatimprotokolle, psychotherapeutische Verlaufsforschung
Formate: pdf
Helmut Thomä, Horst Kächele, Cornelia Schaumburg
Seite 902 - 927
Narzißtische Objektwahl bei Frauen

Während das Ich-Ideal auf der narzißtischen Identifizierung mit einem glorifizierten Elternteil beruht, basiert das Über-Ich (die internalisierten Ge- und Verbote der Eltern) auf der Annahme der Realität. Die narzißtische Objektwahl bei Frauen soll für das Kastrationstrauma entschädigen; ihre Liebe gilt dann Männern mit Ideal-Ich-Zügen. Reich unterscheidet zwei Typen der narzißtischen Objektwahl und illustriert durch Fallskizzen: Liebe vom Typus der »Hörigkeit« und die rasch wechselnden Verliebtheits-Identifizierungen der »Als-ob«-Persönlichkeit (H. Deutsch). In beiden Fällen wird die nicht entwickelte Fähigkeit zur Bildung von Objektbeziehungen durch infantile Ich-Mechanismen ersetzt.

Schlagworte: Narzissmus, Über-ich, Selbst, Regression, Ich-Ideal, Identifikation, »Als-ob«-Typen, »Als-ob«-Zustände, Desexualisierung, Hörigkeit, pathologische Identifizierung, narzißtische Objektwahl, Sexualideal
Formate: pdf
Annie Reich
Seite 928 - 948
Narzißmus, Identität und Religion

Ausgehend von der Affinität zwischen den Phänomenen des Narzißmus und denen der Religion sieht der Autor in der gegenwärtigen Konjunktur des Narzißmus-Problems in der psychoanalytischen Theorien-Fortbildung eine Möglichkeit, die abgebrochene Tradition der psychoanalytischen Religionspsychologie fortzusetzen. Er skizziert die wichtigsten Positionen und Probleme der gegenwärtigen Narzißmus-Diskussion und schließt daran die Frage an, ob nicht die Suche nach Alternativen zur bestehenden, zerstörerischen Realität über das »Sicherheitsprinzip« eines gestalteten Narzißmus einen Weg finden könne.

Narcissism, identity, and religion
Given the affinity between the phenomena of narcissism and those of religion, the author discerns an opportunity in the contemporary boom of psychoanalytic theoretization about narcissism to resume the interrupted psychoanalytic psychology of religion. After indicating the most important viewpoints and problems in the present-day discussion of narcissism, he asks whether the search for alternatives to the existing destructive reality could not be pursued via the »security principle« of a differentiated narcissism.

Schlagworte: Narzissmus, Religion, Glück, Identität, Regression, Libido, Ideal-Ich, Triebtheorie, Real-Ich, Religionspsychologie
Formate: pdf
Joachim Scharfenberg
Seite 949 - 966
Buchbesprechungen
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Seite 967 - 984
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