trustedshops
Käuferschutz
/ 5.00
|
PSYCHE, 1977, Jg. 31, Ausgabe 1

PSYCHE, 1977, Jg. 31, Ausgabe 1

eJournal

28,00 EUR
28,00 €
26,00 € (A)
Abonnieren
Lieferbar in E-Library

Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.01.1977
ISSN print: 0033-2623 / ISSN digital: 2510-4187

Details


Hauptbeitrag
Identität und Selbstverständnis des Psychoanalytikers

Wissenschaftsgeschichtliche, sozialpsychologische und berufspolitische Faktoren haben dazu beigetragen, daß in der Psychoanalyse die Identitätsfrage aufgekommen ist. Diese Tatsache führt H. Thomä auf einige wesentliche Aspekte des von S. Freud geschaffenen revolutionären wissenschaftlichen Paradigmas (im Sinne von T. S. Kuhn) zurück: auf die Einführung des Subjekts als eines teilnehmenden Beobachters und auf die »persönliche Gleichung« und ihre Ausgestaltung in der Zugehörigkeit zu psychoanalytischen Schulen. Die Identitätstheorie H. Eriksons und ihre begrifflichen Dimensionen machen verständlich, warum sich in der Psychoanalyse fachliche Probleme mit dem Identitätsbegriff verbunden haben. Anhand der gegenwärtigen Kontroversen über die Narzißmus- und Selbst-Theorien weist der Autor auf die Entstehung von »Gruppenidentitäten« hin, die wegen ihrer emotionalen Verankerung eine rationale Klärung erschweren und eine psychoanalytische »Normalwissenschaft« komplizieren.

Identity and self-understanding of the psychoanalyst
Scientific-historic, social-psychological, and professional-political factors have raised the question of identity within psychoanalysis. This fact is traced back by Thomä to certain essential aspects of the revolutionary scientific paradigm, in Kuhn's sense, which S. Freud.created: the introduction of the subject as participant observer and the »personal equation« elaborated as allegiance to psychoanalytic schools. The identity theory of E. H. Erikson and its conceptual dimensions explain why disciplinary problems have been linked with the concept of identity in psychoanalysis. By reference to current ,controversies surrounding theories of narcissism and of the self, the author outlines how »group-identities« have come into being. Because of their emotional rootedness, these complicate rational clarification and a psychoanalytic »normal science«.

Schlagworte: Identität, Narzißmus-Theorien, persönliche Gleichung, Selbst-Theorien, Gruppenidentitäten
Formate: pdf
Helmut Thomä
Seite 1 - 42
Der Analytiker träumt von seinem Patienten
Gibt es typische Gegenübertragungs-Träume?

Zwiebel schildert an zwei klinischen Beispielen die diagnostisch-therapeutische Funktion von Gegenübertragungs-Träumen. Obwohl bereits der erste von Freud systematisch analysierte Traum – der von »Irmas Injektion« – Gegenübertragungselemente enthielt, sind diese selten auftretenden, intensiven Träume des Arztes von seinem Patienten in der psychoanalytischen Literatur so gut wie unbeachtet geblieben.

The analyst dreams about bis patient: Are there typical counter-transference dreams?
The author describes two (typical) counter-transference dreams and their diagnostic-therapeutic function. The first dream ever systematically analyzed by Freud - the -dream about »Irma's injection« - was a countertransference dream. Nevertheless, these rare and intense dreams of the doctor about the patient, which occur in difficult phases of the analytic process, have been nearly totally ignored in the psychoanalytic literature.

Schlagworte: Gegenübertragung, Sexualität, Selbstanalyse, Reaktionsbildung, Gegenübertragungsträume, »pathologische Symbiose«(Fürstenau)
Formate: pdf
Ralf Zwiebel
Seite 43 - 59
Psychoanalytischer Bemerkungen zu Franz Kafka

Die Autorin untersucht den Einfluß typischer Traumen auf die Entwicklung von Kafkas Begabung. Am Beginn seiner neurotischen Entwicklung standen offenbar der frühe Tod seiner beiden Brüder und die darauf folgende depressive Abkehr der Mutter. Angst und Einsamkeitsgefühle,innere Leere und sadomasochistische Phantasien begleiteten Kafka sein Leben lang. Seine Versuche, dauerhafte Beziehungen zu Frauen einzugehen, mußten scheitern, sofern sie der utopischen Suche nach einer alles verstehenden, bewundernden und schützenden Mutter galten. Einzig im Schreiben, in der literarischen Gestaltung seiner Ängste und Wünsche, in der Herstellung einer Kommunikation mit potentiellen Lesern, fand Kafka Erleichterung und Befriedigung.

Psychoanalytic observations regarding Franz Kafka
The author investigates the effect of typical traumata upon the development of Kafka's talent. The early death of his two brothers and the ensuing depressive reaction of the mother occurred at the beginning of his neurotic development. He experienced lifelong anxiety and loneliness, inner emptiness and sadomasochistic fantasies. His efforts to sustain Iasting relationships to women failed because he was engaged in a utopian quest for a mother who would understand everything, admire, and protect him. He found relief and satisfaction only in his writing, in the literary formulation of his anxieties and desires, in the creation of communication with potential readers.

Schlagworte: Gegenübertragung, Sexualität, Selbstanalyse, Reaktionsbildung, Gegenübertragungsträume, »pathologische Symbiose«(Fürstenau)
Formate: pdf
Margarete Mitscherlich-Nielsen
Seite 60 - 83
Kritische Glosse
Psychoanalyse und Meinungsfreiheit (Kritische Glosse)
Schlagworte: Psychoanalyse und Meinungsfreiheit
Formate: pdf
Lutz Rosenkötter
Seite 84 - 85
Buchbesprechungen
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Seite 86 - 99
Entdecken Sie Bücher mit verwandten Themen

Hefte der gleichen Zeitschrift

Alle Hefte der Zeitschrift