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Familiendynamik, 1984, Jg. 9, Ausgabe 4

Familiendynamik, 1984, Jg. 9, Ausgabe 4

Familie — Recht und Rechtsprechung

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.10.1984
ISSN print: 0342-2747 / ISSN digital: 2510-4195

Details


Zu diesem Heft:
Familie — Recht und Rechtsprechung
Formate: pdf
Helm Stierlin, Josef Duss-von Werdt
Seite 303 - 303
Familiendynamik und Familiengerichtsbarkeit

Es werden die Schwierigkeiten einer konfliktfreien Synthese zwischen familiendynamischen Prozessen und der Familiengerichtsbarkeit dargestellt. In einem ersten Teil werden rechtstheoretisch-rechtssoziologisch die Determinanten richterlichen Handelns in familiengerichtlichen Verfahren untersucht. Darauf gründend folgen im zweiten Teil historisch-philosophisch-psychologische Gedanken über einige Aspekte und Möglichkeiten einer über das kirchlich-juristische ("ödipale") Ehemodell hinauswachsenden "postödipalen" Ehe. Abschließend werden mehr erfahrungsbezogen einige konstruktive wie destruktive Momente familienrichterlicher Tätigkeit skizziert.

Family Dynamics and Family Jurisdiction. The difficulties of an unconflicting synthesis between family processes and family jurisdiction are exposed. A first part is dealing with the legal determinants of judicial action in family proceedings at law from a theoretical and sociological point of view. Following this, historic-philosophic-psychological reflections on some aspects and possibilities of a "post-oedipal" marriage that might outreach the canonic-legal ("oedipal") model of marriage are ventured. In a concluding paragraph, with more experiential footing, a sketch is drawn of some constructive and some destructive instances from a family judge’s daily work.

Formate: pdf
Hans Erich Troje, Helmut Meyer
Seite 304 - 322
Zur Rolle des Familiengutachters und seinem Verhältnis zum Familienrichter im streitigen Sorgerechtsverfahren
Elemente einer systemischen Betrachtungs- und Vorgehensweise

Es kommen Perspektiven zur Darstellung, die ich während und nach der zweijährigen Supervisionsperiode in der Metaposition des Supervisors einer Gutachterin entwickelte, die sich wiederum im Laufe dieser Zusammenarbeit von einer individuumzentrierten zu einer Familiengutachterin entwickelte.
Nach der Beschreibung der Scheidungsfamilie und der Erörterung von "streitigem Sorgerechtsverfahren" wird das Rollen- bzw. Problemverständnis des Familiengutachters dargelegt. Weiter werden einige mögliche Strategien vorgeschlagen und problematisiert. Schließlich werden Aspekte der Rollen und der Interaktionen des Richters und des Gutachters erörtert und unter systemischen Gesichtspunkten durchleuchtet.
Der Artikel soll eine Weiterentwicklung der Gutachterrolle und -tätigkeit und des Dialoges zwischen Familienrichter und Gutachter, in der Perspektive der systemischen Denkweise, anregen.

The Family Mediator-Assessor’s Röle and His Relation to the Family Judge in View of Controversial Child Custody Proceedings. Elements of a systemic approach. — In a two years period of supervising a family mediator-assessor the author has gained insight into the problems which controversial child custody proceedings present both to the family judge as well as to the mediator commissioned with the assessment of the respective families. The article is dealing with some of the pertaining issues, as perceived from the metaposition of the supervisor, and, also, with how an originally individual oriented assessor, in the course of this supervision, is gradually adjusting her views to a family, respectively system orientation.
Following a description of the family in divorce and details regarding controversial child custody proceedings, issues of a family assessor’s rôle and problem awareness are discussed and some possible strategies proposed. Also, aspects of rôle differences and of the interaction between family judge and mediator are examined. The hope is expressed that these reflections may help towards a wider application of systemic perspectives in view of an improvement of the assessor’s rôle and efficiency on one side and of the judge-mediator interaction on the other.

Formate: pdf
Karl Wilhelm Hagner
Seite 323 - 338
Warum es so schwerfällt, "gut" und "böse", "aktiv" und "passiv", "stark" und "schwach" zu unterscheiden
Beziehungsdimensionen familiärer und institutioneller Wirklichkeiten

Affekte machen Aussagen über Beziehungsdefinitionen. Entsprechend der Unterscheidung zwischen "gut" und "böse", "aktiv" und "passiv", "stark" und "schwach" liefern sie ein epistemologisches Muster, aus dem sich Organisations- und Interaktionsregeln ableiten. Es besteht eine Analogie zwischen den Werthierarchien von Institutionen (Strafjustiz, Psychiatrie) und den Familien ihrer Klientel.

Why We Have Such Difficulties in Distinguishing between "Good" and "Bad", "Active" and "Passive", "Strong" and "Weak": Relational dimensions of family and institutional realities. — Affects serve the definition of relationships. Depending on the distinction of either good/bad, active/passive, strong/weak they provide an epistemological pattern for deducing organizational and interactional rules. There exists an analogy between the value hierarchies of institutions (jurisdiction, psychiatry) and the families of their clients.

Formate: pdf
Fritz B. Simon
Seite 339 - 351
Scheidung im 19. Jahrhundert: Zu vergessenen Traditionen des heutigen Scheidungsrechts

Der Kampf um ein angemessenes Scheidungsrecht dauert unvermindert an. Doch dieser Kampf hat eine Geschichte, aus der man für die Rechtsgestaltung heute lernen kann. Seit dem "Bürgerlichen Gesetzbuch" von 1900 ist die Eheerhaltung ein hoher rechtspolitischer Wert. Hier fand der Gedanke der 'strengen Ehescheidung' seine präzise juristische Fassung. In der Zeit vor dem "Bürgerlichen Gesetzbuch" freilich gab es liberalere Traditionen des Scheidungsrechts. An sie wird in diesem Essay erinnert. Diese Traditionen zeigen das Recht im Dienst der Menschen, ihrer Nöte, aber auch ihrer Lebenspläne. So gibt es in der Geschichte des modernen Scheidungsrechts schmale Spuren von Toleranz und Liberalität, die es freizulegen gilt. Denn das Recht war auch früher mehr als nur eine Last für die Menschen; oft hat es Entlastung von den sozialen, psychischen und physischen Zwängen eines gestörten Familienlebens bewirkt.

Divorce in 19th Century: Forgotten Traditions in Western Germany’s Divorce Law of Today. — The struggle for an adequate divorce law continues without dimi-nuition. It should be remembered, however, that this struggle has a history from which a few things might be learnt in favour of law-making today. Since the institution of the (german) Civil Code (Bürgerliches Gesetzbuch) of 1900 the preservation of marriage has occupied a high range in legal policy. Here, the concept of "severe divorce" received its precise legal frame. However, there were more liberal traditions of divorce law before the "Bürgerliches Gesetzbuch". These are recalled in this essay. Those traditions show law as having been to the benefit of people in situations of need and distress, taking heed also to their future. Thus, there are small traces of tolerance and liberality in the history of modern divorce law which need clearing. For also in former times, law did not just mean restriction; legal decisions, in fact, often resulted in relief from the social, psychological, or physical constraints of a disturbed family life.

Formate: pdf
Dirk Blasius
Seite 352 - 366
Kontextuelles
Gleiches Recht für ungleiche Ehen, Scheidungen und Familien
Formate: pdf
Josef Duss-von Werdt
Seite 367 - 378
Berichte
Das chinesische Ehegesetz
Ein Modell für Verantwortungs- und Beziehungsstrukturen in der Familie

Das chinesiche Ehegesetz von 1981 wird vorgestellt und kurz kommentiert. Es regelt die gegenseitigen Verantwortlichkeiten von Ehepartnern, Eltern, Kindern, Großeltern und Geschwistern. Dem neuen Gesetz wird das Ehegesetz von 1950 gegenübergestellt, welches sich vor allem gegen früher verbreitete feudalistische Praktiken, wie vorbestimmte Heirat und Verlobungen im Kindesalter wandte. Die Gesetzeserneuerung von 1981 betrifft vor allem die Gleichberechtigung und gesetzlichen Ansprüche von Frauen, Kindern und alten Menschen. Weiterhin tritt sie für Familienplanung ein, vereinfacht die Erlangung einer Ehescheidung und definiert Rechte von Adoptiv- und Stiefkindern. Das neue Ehegesetz kann als ein legislatives Modell für persönliche Beziehungsstrukturen aufgefaßt werden.

China’s Marriage Law: A model for Family Responsibilities and Relationships. — China’s Marriage Law of 1981 is presented with a brief commentary. The law encompasses the responsibilities of spouses, parents, children, grandparents, and siblings to one another. The new law ist contrasted with the 1950 Marriage Law, which prohibited such feudal practices of former times as arranged marriages and child betrothals. The 1981 law is concerned with equality and the lawful needs of women, children, and the aged. Family planning is encouraged. Divorce is made easier to obtain. Adoptees and stepchildren are provided for. The law provides a legislative model for personal relationships.

Formate: pdf
Rachel T. Hare-Mustin
Seite 379 - 386
Buchbesprechungen
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Verena Krähenbühl
Seite 387 - 387
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Christina v. Passavant
Seite 388 - 389
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Hans G. Preuss
Seite 389 - 391
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Marie-Louise Matter
Seite 391 - 392
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