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Familiendynamik, 1991, Jg. 16, Ausgabe 4

Familiendynamik, 1991, Jg. 16, Ausgabe 4

Beziehungen und Familien der Neunzigerjahre

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.10.1991
ISSN print: 0342-2747 / ISSN digital: 2510-4195

Details


Zu diesem Heft:
Beziehungen und Familien der Neunzigerjahre
Formate: pdf
Helm Stierlin, Josef Duss-von Werdt
Seite 297 - 298
Lebensformen und Lebensstile unter den Bedingungen der (Post-)Moderne

Allgemein bekannte sozio-demographische Statistiken machen deutlich, daß Ehe und Familie im traditionellen Sinne als Institutionen kontinuierlich an Bedeutung verlieren und als Gruppen zunehmend schwächer werden. Weniger Menschen wählen die Ehe als Lebensform; weniger Familien werden gegründet und deren Größe nimmt ab. Sowohl Ehen als auch Familien lösen sich früher und öfter auf als noch unlängst.
Um Voraussagen für eine künftige Entwicklung dieser Phänomene machen zu können, muß der gegenwärtige Zustand erklärt werden. Das hier vorgestellte Struktur-Kultur-Paradigma, eine allgemeine makro-soziologische Theorie, kann dabei helfen, dieses Ziel zu erreichen. Im Rahmen dieser Theorie werden die Bedingungen der Modernität als spezifische Interaktion von struktureller und kultureller Entwicklung interpretiert. Tönnies beschreibt dies als Bewegung von »Gemeinschaft« zu »Gesellschaft«. Der Wandel von Ehe und Familie und generell Änderungen in Lebensformen und Lebensstilen wären dann als Konsequenzen dieses Prozesses zu erklären, in welchem das Individuum zur elementaren Einheit der Gesellschaft geworden ist. Ausgehend von den erwähnten Trends auf der einen und dem theoretischen Ansatz auf der anderen Seite, wird die Zukunft der Bedingungen der Modernität prognostiziert, auf denen eine Vorhersage über zukünftige Lebensformen und -stile basiert.

Living patterns and lifestyles in modem times. — Well known socio-demographic data indicate that marriage and the marital family are becoming continuously weaker as institutions, and more and more fragile as groups. Marriage ist chosen less often as a living pattern; families are less frequently built, and are decreasing in size. Both marriages and families dissolve earlier and more frequently than they did previously.
In order to arrive at predictions of the future development of these phenomena their present state has to be explained. It is assumed that the presented Structure -Culture - Paradigm, a comprehensive macrosociological theory, can help to achieve these aims. Within the framework of this theory the conditions of modernity are interpreted as the product of a specific interaction of structural and cultural developments. In Tonnies’ terms, these can be described as a move from Gemeinschaft to Gesellschaft. Familial change, and generally changes in living arrangements and life styles, are then explained as a consequence of this process, in the course of which the individual has become the basic unit of society. It is argued that the structural and cultural prerequisites of social units, such as families, are eroding. In the light of the mentioned trends on the one hand, and the theoretical approach on the other, the future of the conditions of modernity is predicted, from which follows a predictive description of possible future living arrangements.

Formate: pdf
Hans-Joachim Hoffmann-Nowotny
Seite 299 - 321
Der Wandel der Beziehungsformen - Konflikte und Kosten
Ein familientherapeutischer Kommentar zu Hoffmann-Nowotny
Formate: pdf
Michael B. Buchholz
Seite 322 - 325
Sozialarbeit/Sozialpädagogik - Verlust von Gemeinschaft/Ausgleich durch Gesellschaft
Formate: pdf
Dagmar Hosemann
Seite 325 - 327
Das Unähnliche am Ähnlichen erkennen:
Entwicklungen der (Post-)Moderne aus der Perspektive einer Familientherapeutin
Formate: pdf
Welter-Enderlin Rosmarie
Seite 328 - 331
Führen Bedingungen der Postmoderne zu einer Gesellschaft von Einzelgängern?
Kritische Bemerkungen zum Beitrag von Hans Joachim Hoffmann-Nowotny
Formate: pdf
Jürg Willi
Seite 331 - 333
"Ein Leib und ein Dach" — Fortsetzungsfamilien zwischen Mythos und Realität, Vergangenheit und Gegenwart

Familien entwickeln sich in ihren verschiedenen Ausprägungen heute mehr und mehr zu »Gruppen eigener Art«. Sie sind wesentlicher in den Beziehungen zwischen Eltern und Kindern begründet als in der Einheit der leiblichen Kernfamilie unter einem Dach. Leib und Dach können damit als familiäre Mythen untersucht werden. Es wird der Frage nachgegangen, ob sich demzufolge bestimmte Familienformen von Fortsetzungsfamilien, die nicht mehr die Einheit von Leib und Dach beinhalten, zur Entmystifizierung der Kernfamilie eignen. Entscheidend dabei ist die Be-Deutung der fortsetzungsfamiliären Situation als einer spezifisch eigenen, »anderen«.

"One body under one roof" - Remarried families between myth and reality, past and present. — Today’s families, in their various definitions, develop more and more into »groups of a particular variety«. They are more particularly based on the relationships between parents and children than on the unity of the biological nuclear family under one roof. Body and roof can therefore be considered as familiar myths. We have analysed the question whether distinct types of combined family structures, which do not represent the unity of »body and roof« (or house or shelter) any more, will show the de-mystification of the nuclear family. The interpretation of the »continued-family situation« as its particularly inherent, different position is the deciding factor.

Formate: pdf
Katharina Ley
Seite 334 - 350
Scheidungskinder im gesellschaftlichen Umbruch — Über Haß und Versöhnung nach der Trennung

Die Arbeit ist ein Versuch, das Schicksal von Ödipus und Elektra im Beziehungs- und Trennungsdrama ihrer Eltern neu zu verorten. Durch diesen genetischen Rückbezug erscheint der Ödipus- und Elektrakomplex als Resultat einer pathogenen Familiendynamik. Der griechische Tragödienstoff wird als Spiegel für die Zerstörung der modernen Familie betrachtet. Die Spaltung in Liebe und Haß bei Scheidungskindern erfährt eine Fixierung durch das Festhalten an verinnerlichten Familienbildern. Versöhnung als begleitender Prozeß der Trauerarbeit weist neue Wege bei der Bewältigung des Trennungstraumas und bei der Überwindung des Widerspruchs zwischen familiären Bedürfnissen und den Anforderungen moderner Kultur.

Children of divorce in the social revolution - About hate and reconciliation after the separation. - This is an attempt to relocate the fate of Oedipus and Electra within the drama of the relation between and subsequent separation of their parents. By means of this genetic reflection the Oedipus and Electra complex appears as a result of pathogenic family dynamics. The Greek tragedy is considered to be a mirror of the destruction of today’s family. The splitting in love and hate which children experience in the face of their parents’ divorce is reinforced by clinging to internalized family maps. Reconciliation as an accompanying process of grieving shows a new path in the mastering of the trauma of separation and to help overcome the conflict between family needs and the demands of modern culture.

Formate: pdf
Horst Petri
Seite 351 - 362
Berichte
Therapeutische Hilfen für Stieffamilien
Ergebnisse empirischer Studien im Überblick
Formate: pdf
Hans-Peter Heekerens
Seite 363 - 374
Kontextuelles
Systeme in der Geschichte — Geschichte als System
Formate: pdf
Helm Stierlin
Seite 375 - 382
Was rauscht im Blätterwald
Bagdad — Leipzig — Münchehagen
Politikstile zwischen Bombardement und Rundem Tisch
Formate: pdf
Wolfgang Herzog, Jochen Schweitzer
Seite 383 - 392
Buchbesprechungen
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Martin R. Textor
Seite 393 - 393
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Martin R. Textor
Seite 394 - 394
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Ludwig Reiter
Seite 395 - 396
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Jochen Schweitzer-Rothers
Seite 396 - 397
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