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Familiendynamik, 1994, Jg. 19, Ausgabe 2

Familiendynamik, 1994, Jg. 19, Ausgabe 2

Familienmedizin. Ausbildung. Praxis. Forschung

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.04.1994
ISSN print: 0342-2747 / ISSN digital: 2510-4195

Details


Zu diesem Heft:
Familienmedizin
Formate: pdf
Helm Stierlin, Josef Duss-von Werdt
Seite 99 - 100
Compliance, Krankheitstheorien und familiäre Interaktion

Das Behandlungsproblem der Non-Compliance wird unter dem Gesichtspunkt der familiären Interaktion und der Interaktion des Patienten mit dem Gesundheitssystem betrachtet und neu bewertet. Dazu wird die ärztliche Behandlung als eine Interaktion beschrieben, in der sich bestimmte Überzeugungen des Patienten mit denen anderer Familienmitglieder und dem medizinischen System verschränken und zu verschiedenen Dilemmata führen können. Die Überzeugungen von Patienten werden als Bestandteile von Lebenserzählungen und Krankheitstheorien betrachtet. Abschließend sind einige klinische Implikationen zusammengefaßt.

Compliance, theories of illness and interaction in families. — The problem of non-compliance is re-considered and re-evaluated from point of view of family interaction and the interaction between patient and public health system. Therefore, the medical treatment is described as an interaction in which certain beliefs of the patient cross with those of other family members and the medical system, thus leading to various dilemmata. Patient beliefs are considered as components of narratives about life and of theories about illness. Finally some clinical implications are summarized.

Formate: pdf
Arnold Retzer
Seite 101 - 121
Jenseits der "psychosomatischen Familie": Biobehaviorales Familienmodell bei kranken Kindern

In diesem Aufsatz soll ein systemisches Mehrebenenmodell der interaktiven biologischen, psychischen und sozialen Prozesse, die bei Krankheiten von Kindern ablaufen, dargestellt werden. Dieses heuristische Modell ermöglicht eine strukturierte Untersuchung der Pfade und Mechanismen, über die diese Ebenen einander beeinflussen. Ein Kernpunkt dieses biobehavioralen Modells der Familie ist das Konstrukt der Empfänglichkeit, das sowohl auf der Ebene der Familie (interpersonelle Empfänglichkeit) als auch auf der Ebene des Individuums (biobehaviorale Reagibilität) konzeptualisiert wird. Die individuelle biobehaviorale Reagibilität wird als Zweiwegpfad aufgefaßt, über den die Muster der Familie und die Krankheitsprozesse einander beeinflussen. Es werden klinisches Anschauungsmaterial und einschlägige Forschungsergebnisse vorgelegt und Vorschläge für künftige Untersuchungen gemacht. Dieses Modell integriert Theorien auf der Ebene des Individuums und der Familie und kann so zwischen den Gebieten der Psychosomatik, der Pädiatrie, der Verhaltensmedizin und der Familiensystemmedizin eine Brücke schlagen.

Beyond the "Psychosomatic Family": A Biobehavioral Family Model of Pediatric Illness. — This paper proposes a multilevel systems model of the interactive biological, psychological and social processes in childhood illness. This heuristic model can organize the investigation of pathways and mechanisms by which these levels influence one another. A pivotal feature of this biobehavioral family model is the construct of responsivity which is conceptualized at both family (interpersonal responsivity) and individual (biobehavioral reactivity) levels. Individual biobehavioral reactivity is proposed as a two-way pathway by which family patterns and disease processes influence one another. Illustrative clinical material and relevant research are presented with directions for future study. This model integrates individual and family level theory and thus has the capacity to bridge fields of psychosomatics, pediatrics, behavioral medicine and family systems medicine.

Formate: pdf
Beatrice L. Wood
Seite 122 - 147
Alte Menschen und ihre Familien im medizinischen Alltag
Eine systemische Betrachtung

Veränderte Lebensbedingungen und Fortschritte der modernen naturwissenschaftlichen Medizin haben einen in unserer Geschichte noch nie erreichten Anstieg der Lebenserwartung bewirkt. Die Grenzen des auf diesem Wege Möglichen sind erreicht. Heute, am Ausgang der Moderne, finden in unserer Medizin die gleichen Umwälzungen statt wie in unserer übrigen Kultur, Gesellschaft und Wissenschaft. Dieser Umbruch verändert derzeit schnell und nachhaltig unser medizinisches Denken und unsere Arbeitsweisen und die Verteilung des verfügbaren Geldes. Alle wissen um die unauflösbaren Wechselbeziehungen biologischer, psychologischer und sozialer Prozesse, bei der Erhaltung der Gesundheit, wie bei der Entwicklung aller Arten von Krankheiten. Begonnen hat ein Umbau der Medizin, von einem ausschließlich auf Heilung körperlicher Krankheiten zu einem auf Lösung von Patientenproblemen gerichteten System. Problemen, die immer körperliche, seelische, familiäre und soziale Anteile haben, welche immer und in jedem Fall unlösbar verwoben sind. Längst überfällig ist die Schaffung von mehr Ausgewogenheit durch eine aufgabengerechte Gewichtung der in der Krankenversorgung, der Forschung und der Lehre verfügbaren Mittel. Die Situation alter Menschen und ihrer Familien im medizinischen Alltag zeigt, wie unverzichtbar diese heute laufenden Veränderungen unserer Medizin sind und daran werden wir am besten erkennen, wieweit der anstehende Umbau unserer Medizin bereits heute gediehen ist.

The Elderly and their Families in medical Practice. A systemic view. — Changing conditions and situations of life and progress in modern scientific medicine have contributed to a rise in the expected life-span never before experienced. We have reached the limit of our possibilities. The same upheavals as in culture, society and science have occurred in medicine. These days our medical thinking and functioning and the distribution of the available funds are being modified by this radical change. The existing correlations between biological, psychological and social processes in maintaining health and in the development of all kinds of illnesses is well known. We are seeing a transformation of medicine from a system established solely for healing physical diseases towards one prepared to solve the patients’ problems. These problems, partially physical, psychological, familiar and social, are always inextricably intertwined. The creation of a better balance in the distribution of available funds, for the sick, for research and teaching, is long overdue. The situation of the elderly and their families in medical practice demonstrates the need for the ongoing transformations in medicine. They will indicate, better than anything else, the measure of our success.

Formate: pdf
Michael Wirsching
Seite 148 - 159
Psychiater, behandelnder Arzt und Familie
Inhaltsanalyse eines gemeinsamen Gesprächs mit einem Jugendlichen mit psychosomatischen Problemen

Es wird anhand eines klinischen Beispiels berichtet über die Zusammenarbeit von behandelndem Arzt und Psychiater, im Falle eines Jugendlichen mit psychosomatischen Problemen und seiner Familie. Anhand wörtlicher Auszüge aus einem Erstgespräch mit der Familie, dem Psychiater und dem behandelnden Arzt wird gezeigt, welche Vorstellungen die beteiligten Personen von den Problemen haben. Diese werden als erweiterte Sicht der Probleme des Jugendlichen zur Grundlage einer kombinierten somatischen und psychotherapeutischen Behandlung.

Psychiatrist, attending physician and the family. — This is a report showing the cooperation of physician and psychiatrist, by means of a clinical case involving an adolescent with psychosomatic symptoms and his family. Word-by-word excerpts of the first interview with the family, the psychiatrist and the physician in the case expose the ideas aired by the various persons concerning the problems at hand. These ideas are understood as an expanded view of the youth’s problems, on which a combined somatic and psychotherapeutic treatment can be based.

Formate: pdf
Marco Vannotti, Helene Rey
Seite 160 - 174
Kurztherapie einer türkischen Familie
Cosinnlich-metaphorische, soziale und edukative Elemente

Es wird die Kurztherapie einer depressiven türkischen Familie beschrieben. Anlaß war ein Schluckauf-Symptom der 50jährigen Mutter, welches ein "gräßliches Ausmaß" angenommen hatte. Im Verlauf der Gespräche wurden verschiedene Methoden angewendet: Kulturspezifische und familiäre Gesprächsbarrieren konnten mittels metaphorischer Elemente verringert werden. Gespräche klärten Zusammenhänge zwischen sozialer und psychischer Situation mit körperlichen Symptomen auf dem Hintergrund aktueller Ausländerprobleme. Sie dienten der vertrauensvollen und sicherheitsschaffenden Verständigung im Dienste therapeutischer Kooperation.

Brief therapy with a Turkish family: Co-sensual-metaphoric, social and educational elements. — This paper describes the brief therapy of a depressive Turkish family. Reason for consultation was a hiccup symptom of the mother (50) which had taken on frightening proportions. During several interviews we employed various methods: Barriers specific to the clients’ culture and family background were removed thanks to metaphoric elements. Dialogue explained the relations between the social and psychic situation as well as physical symptoms in the light of the actual problems immigrants face in society. A climate of confidence and security was established, thus favoring cooperation between clients and therapist.

Formate: pdf
Alfred Drees
Seite 175 - 181
Was rauscht im Blätterwald
Anorexia nervosa - Ergebnisse und Perspektiven in Forschung und Therapie
Formate: pdf
Wolfgang Herzog, Jochen Schweitzer
Seite 182 - 187
Buchbesprechungen
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Katharina Ley
Seite 188 - 188
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Wilfried Hosemann
Seite 189 - 189
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Josef A. Rohmann
Seite 190 - 190
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Katharina Ley
Seite 191 - 191
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Bernhard Burchert
Seite 192 - 193
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Dagmar Hosemann
Seite 193 - 193
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Martin Sieber
Seite 194 - 194
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