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Familiendynamik, 1998, Jg. 23, Ausgabe 2

Familiendynamik, 1998, Jg. 23, Ausgabe 2

Paare

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.04.1998
ISSN print: 0342-2747 / ISSN digital: 2510-4195

Details


Editorial
Paare
Formate: pdf
Arnold Retzer, Fritz B. Simon
Seite 113 - 116
Paarkonflikte in der Mediationspraxis

Es wird folgende Grundidee entwickelt und an Beispielen verdeutlicht: Mediation mit Paaren in Trennung und Scheidung hat es primär mit Sachproblemen und nicht mit der Lösung von Paarkonflikten zu tun. Deshalb ist sie etwas anderes als Paartherapie und kann nicht mit deren Ansprüchen und Gesetzmäßigkeiten gemessen werden. Die Konflikte jedoch säumen stets den Weg der Mediation und beeinflussen seinen Verlauf in unterschiedlicher Weise. Mediation wird als eine rationale Tätigkeit geschildert, die sich auf dem irrationalem Gelände des Konflikts abspielt.
Auch unter Mediatorinnen und Mediatoren besteht keine einheitliche Vorstellung darüber, was Mediation sei. Das gilt sowohl für die sie praktizierenden Berufe (Anwältinnen, Sozialarbeiter, Psychotherapeutinnen, Familientherapeuten usf.), als auch für ihre verschiedenen Anwendungsbereiche in Schule, Wirtschaft, Miet- und Erbrecht. Vorab gilt es für Trennungs- und Scheidungsmediation. Es erscheint deshalb für das Verständnis der folgenden Darstellungen sinnvoll zu sein, zuerst transparent zu machen, wie Mediation bei Trennung und Scheidung hier verstanden wird.

The following basic idea is developed and illustrated by examples: In the mediation with couples living in separation and divorce, we primarily have to do with matter-of-fact problems, not with the solution of couple conflicts. Therefore it is not couple therapy and it is not possible to mediate it with the claims and basic rules of couple therapy. The conflicts, however, always go along with mediation and have influences on its course in different ways. Mediation is described as a rational activity playing its role in the irrational field of conflicts.

Formate: pdf
Josef Duss-von Werdt
Seite 117 - 128
Wodurch unterscheidet sich die ökologisch-koevolutive Therapiekonzeption von einer systemisch-konstruktivistischen?

In der vorliegenden Arbeit wird der ökologisch-koevolutive Therapieansatz einem systemisch-konstruktivistischen gegenübergestellt. Zunächst werden die unterschiedlichen Ausgangspunkte der Konzeptentwicklung aufgezeigt, anschließend Unterschiede im Menschenbild sowie im Verständnis therapierelevanter Probleme dargestellt. Weiter wird die unterschiedliche Schwerpunktsetzung in der Therapie sowie der verschiedenartige Umgang mit psychiatrischem Fachwissen beschrieben. Schließlich wird die therapeutische Praxis beider Ansätze anhand von zwei Fallbeispielen illustriert.

Where are the differencies in approach between the ecologic-coevolutional and a systemic-constructivist therapy? – In the above article the two different approaches are compared with regards to their respective theoretical basis, their Menschenbild, their understanding of the problems leading to therapy, their therapeutic focus, and use of psychiatric knowledge. Essential therapeutic differencies are illustrated in two case studies.

Formate: pdf
Jürg Willi, Bernhard Limacher
Seite 129 - 155
Enrichment und Paarberatung – Hilfen auf dem Weg durch den Ehezyklus

Dysfunktionale Ehebeziehungen – ob sie in eine Trennung münden oder nicht – haben oft negative Folgen für das psychische und physische Wohlbefinden von Erwachsenen und die Entwicklung von Kindern. Deshalb muß präventiven Angeboten eine größere Bedeutung als bisher zukommen. Diese sollten sich an den Phasen des Ehezyklus, die in einer Tabelle genauer beschrieben werden, und an den dazwischen liegenden Transitionen orientieren. Im folgenden werden vor allem in den USA entwickelte Maßnahmen der Ehebereicherung vorgestellt, die in Deutschland noch sehr selten sind. Flächendeckend angeboten wird hingegen Eheberatung, für die es ganz unterschiedliche therapeutische Ansätze gibt. Evaluationsstudien zeigen jedoch, daß sie häufig die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllt.

Dysfunctional marriages – whether they end in divorce or not – often have negative consequences for the emotional and physical wellbeing of adults and for the development of children. Thus there is a great need for preventive approaches. They should be oriented at the marriage cycle, its phases and transitions. Different approaches of marriage enrichment are presented which were mostly developed in the U.S. and which are very rare in Germany. In contrast, marriage counseling is widely offered. However, evaluation studies show that it often does not fulfill the expectations.

Formate: pdf
Martin R. Textor
Seite 156 - 170
Die Bewältigung von Eifersucht in Partnerschaften

Ziel dieser Untersuchung war die Analyse von emotionalen Reaktionen und Bewältigungsverhalten betroffener Personen als Reaktion auf verschiedene potentiell eifersuchtsauslösende Situationen. Das in den präsentierten Situationen inhärente Bedrohungspotential wurde systematisch variiert. Wenig zufriedenstellende Partnerschaften werden häufiger von jeder Form von Untreue betroffen. Negative Emotionen eifersüchtiger Personen gehen mit negativer Interaktion mit der untreuen Partnerin/dem untreuen Partner einher. Im Gegensatz zu anderen Untersuchungen wurden nur schwache Zusammenhänge zwischen Partnerschaftsqualität und dyadischen Bewältigungshandlungen gefunden. Hinsichtlich der Eifersuchtsintensität zeigte sich sowohl die Bedeutung kognitiver Variablen wie Einstellungen, als auch die Relevanz der individuellen Bewältigungskompetenz. Insgesamt ergaben sich geringe Geschlechtsunterschiede: Frauen reagierten emotional aggressiver auf eine Verletzung der sexuellen Exklusivität der Partnerschaft durch ihre Partner, Männer hingegen verhielten sich allgemein passiver.

Emotional reactions and coping behaviors in different jealousy elicting situations. – The purpose of this investigation was to analyse the emotional reactions and coping behaviors of individuals confronted with situations intended to evoke jealousy. The stimulus used to accomplish this was systematically varied from situation to situation. The study showed that those couples characterised by low relationship satisfaction were more exposed to each form of infidelity presented. In addition, the negative emotions of those individuals who experienced jealousy were accompanied by negative interaction behavior in relation to the unfaithful partner. In contrast to other studies which have been carried out, only weak correlations between relationship quality and dyadic coping strategies were found. Cognitive variables such as point of view (i. e. attitude), as well as individual coping competencies serve as moderators between intensity of the experienced jealousy and dyadic coping behaviors.
In general, few differences between the sexes could be ascertained. Nevertheless, it was shown that the women in the study reacted with more emotional aggression to threats by their partner concerning the sexual exclusiveness of the couple, while the men in the study reacted to similiar threats in a more passive manner.

Formate: pdf
Claudia Mattes, Guy Bodenmann
Seite 171 - 196
Therapeutische Schnittmuster
Ein systemisches Diagnose-Schema

Es wird ein systemtheoretisch begründetes Diagnose-Schema dargestellt, das von der Unterscheidung zwischen Plus- und Minus-Symptomen als charakteristischen Abweichungen von sozialen Erwartungen ausgeht. Darüberhinaus wird eine Zuordnung des Auftretens und der Entstehung von Symptomen zu unterschiedlichen Phänomenbereichen (Organismus, Psyche, Kommunikationssystem) vorgenommen und ein Schema zur Beschreibung der Organisation von Konflikten in sozialen Systemen (Familien, Institutionen etc.). Es ermöglicht eine symptomspezifische Differenzierung familiärer und institutioneller Muster. Das vorgestellte diagnostische Schema soll die Grundlage für die Entwicklung spezifischer therapeutischer Strategien bilden.

A diagnostic scheme founded on systems theory is described. This scheme is based on the distinction between »plus« and »minus« symptoms as characteristic deviations from social expectations. A scheme to describe the organization of conflicts in social systems (families, institutions, etc.) is constructed. This makes possible a symptom specific differentiation of familial and institutional patterns. The presented diagnostic scheme can be the basis for the development of specific therapeutic strategies.

Formate: pdf
Arnold Retzer, Fritz B. Simon
Seite 197 - 215
Buchbesprechungen
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Seite 216 - 218
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