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Trauma & Gewalt, 2007, Jg. 1, Ausgabe 3

Trauma & Gewalt, 2007, Jg. 1, Ausgabe 3

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.08.2007
ISSN print: 1863-7167 / ISSN digital: 2510-4225

Details


Editorial
Liebe Leserinnen und Leser!
Formate: pdf
Günter H. Seidler
Seite 169 - 169
Forum
Kommentar zum Zeitgeschehen
Formate: pdf
Wofgang U. Eckart
Seite 172 - 173
Mein Körper erinnert sich – ein persönlicher Therapiebericht
mit einem Kommentar von Günter H. Seidler
Formate: pdf
Günter H. Seidler, Barbara Völkner
Seite 176 - 184
Wissenschaft
»Eiskalt mit Würgen und Schlucken« – Körperliches und seelisches Trauma in der deutschen Kriegsliteratur, 1914 – 1939
Eine Übersicht

Das körperliche und seelische Erleben des Krieges in Verwundung und Sterben als Trauma war ein bestimmendes Element des deutschen Kriegsromans und der Kriegslyrik der Jahre 1914 bis 1939. In ihm brachen sich Abscheu vor den »Scheußlichkeiten« des Krieges in pazifistische Absicht ebenso wie das heroisierende männliche Körperopfer in patriotischer, den Krieg verherrlichender Perspektive. Die wenigen Beispiele aus der erdrückenden Fülle des literarischen Schaffens jener Jahre zeigen ganz unabhängig von ihrer politischen Tendenz, dass die Körperlichkeit der traumatischen Schlachterfahrung, ob in authentischer Erinnerung oder in imaginativer Konstruktion, ihr Lesepublikum erreicht haben muss. Kein anderes literarisches Genre der Zeit war so auflagenstark und vermutlich so wirkmächtig wie das des Soldatenkörpers auf den Schlachtfeldern des Westens und Ostens. Sinnhaftigkeit oder Sinnlosigkeit der körperlichen traumatischen Erfahrung standen für das kollektive Erleben und Erinnern einer ganzen Männergeneration, die sich als verloren oder im heldenhaften Aufbruch befindlich deutete.

The physical and mental traumas caused by the experience of war, mutilation, and death were a crucial theme in German war novels and war poetry in the period between 1914 and 1939. Here both pacifist horror at the ”atrocities” of war and the patriotic, adulatory perspective on the heroism of male physical sacrifice found passionate expression. The references quoted in the article have been chosen from the overwhelming plethora of examples to be found in literary works dating from this period. Independently of their political leanings, they indicate that the sheer physicality of the traumatic experience of battle, whether as authentic reminiscence or as imaginative construction, must have made a powerful impact on the readers. No other literary genre of the time sold so many copies or left such a lasting impression as these sagas of the sheer physical peril the soldiers were exposed to on the battlefields in East and West. Interpreted by some as meaningful sacrifice and by others as the acme of futility, this traumatic physical experience stood for the collective experience and memory of a whole generation of men who saw themselves either as hapless victims or as agents laying the foundations for an heroic future.

Schlagworte: Erster Weltkrieg, Kriegstrauma, Männlichkeit, traumatization, Kriegsroman, Kriegslyrik, German war novel, war poetry, physical sacrifice, horrors of war, manliness
Formate: pdf
Wolfgang U. Eckart
Seite 186 - 199
Ein Programm zur musikalischen Förderung von Kompetenzen zur Gewaltprävention
Die Kieselschule

Diese Arbeit befasst sich mit der Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen mit musikalischen Mitteln als Beitrag zur Gewaltprävention. Das Präventionsprogramm – die Kieselschule – wird in Grundschulen eingesetzt. In 26 Lektionen, die von eigens fortgebildeten Lehrkräften unterrichtet werden, können Kinder entwicklungspsychologisch in der Empathie, der Impulskontrolle, der Kreativität und in Beruhigungsmöglichkeiten gefördert werden. Das Programm basiert in seiner theoretischen Konzeption auf den psychologischen und neurowissenschaftlichen Erkenntnissen, dass musikalische Erfahrungen in vielfältiger Weise emotionale, kognitive und soziale Kompetenzen beim Kind fördern. Die Kieselschule kann so das bewährte Curriculum Faustlos ergänzen, das überwiegend auf der kognitiv-verbalen Ebene ansetzt. Vor der detaillierten Darstellung der Kieselschule werden in einem ersten allgemeineren Teil dieser Arbeit die Transfereffekte von Musik, dann die angenommenen Transfermechanismen und anschließend der Einfluss von Musik auf die frühkindliche Entwicklung dargestellt.

This article discusses the promotion of social and emotional skills via musical, non-verbal means and the way it can contribute to violence prevention. The Pebble Class is a preventive program designed for use in elementary schools. Prevention based on the advancement of child development is grounded on awareness of the fact that as a special form of communication music profoundly satisfies children’s needs with regard to listening, subjective experience, creativity, and communication, while at the same time exerting a positive influence on their mental/psychological selves. This is especially true for the development of social and emotional skills which takes place largely in the first year of life in the framework of non-verbal dialogue between children and their primary reference persons. In terms of preventive potential, these skills can be advanced if children are able to make up for any deficits they may have in the emotional sector by experiencing music as rhythm, melody, sound, and dynamics.

Schlagworte: Musik, Gewaltprävention, sozial-emotionale Kompetenzen, Kieselschule, violence prevention, social and emotional skills, music, pebble class
Formate: pdf
Manfred Cierpka, Andreas Schick, Klaus Feßmann, Manfred Kniel
Seite 200 - 212
Traumatherapie »light«
Schonende Traumatherapie durch Ressourcenaktivierung während der Traumabearbeitung

Unter dem Stichwort Traumatherapie »light« geben wir einen Überblick über aktuelle Entwicklungen in der Traumatherapie, die in der Bemühung konvergieren, eine für Patienten und Behandler möglichst schonende Bearbeitung traumatischer Erinnerungen zu erreichen. Es bestehen mehrere Ansatzpunkte um dieses Ziel zu erreichen: 1. Techniken, die eine Distanzierung vom emotionalen Gehalt der belastenden Erinnerungen erleichtern, 2. Verfahren, die Bewältigungsressourcen durch Aktivierung hilfreicher und unterstützender imaginativer Vorstellungen mobilisieren und 3. Techniken zur Veränderung des traumatischen Narrativs in eine Geschichte mit positivem Ausgang. Wir berichten über eigene Erfahrungen mit einer Kombination dieser Therapietechniken. Klinische Studien zur Untersuchung der Wirksamkeit schonender Verfahren zur Traumabearbeitung sind dringend notwendig und liegen zur Zeit noch nicht vor.

Patients suffering from complex traumatizations are less stable and suffer from emotional dysregulation. The development of techniques offering a gentle form of trauma exposure therefore is desirable for facilitating treatment in this patient group. Basically, trauma exposure will be more careful when 1. techniques for distancing of the emotional content of traumatic memories are established, 2. resources are activated and integrated into the process of trauma exposition, and 3. techniques modifying the traumatic memory into a narrative with a positive outcome are included. We report on our clinical experience with a combination these techniques. Clinical studies investigating the effects of careful trauma therapy techniques are urgently required.

Schlagworte: Ressourcenaktivierung, posttraumatische Belastungsstörung, Traumatisierung im Kindesalter, resource activation, posttraumatic stress disorder, Trauma exposure, schonende Traumatherapie und Traumaexposition, childhood traumatizations
Formate: pdf
Martin Sack, Wolfgang Lempa, Barbara Gromes
Seite 214 - 222
Forum
Wir weinten tränenlos ...
Ein Gespräch mit Gideon Greif
Formate: pdf
Arne Hofmann, Gideon Greif
Seite 224 - 230
Aus der Praxis
Interkulturelle medizinisch-psychologische Begutachtung
Kulturspezifische Besonderheiten bei Migranten mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung

Die Begutachtung von traumatisierten Menschen aus anderen Kulturen bedarf eines kultursensitiven Vorgehens und der Beachtung der unterschiedlichen Formen von Krankheitsverständnis und -verarbeitung. Der politische, soziale und kulturelle Hintergrund der Probanden kann einen wichtigen Einfluss auf Symptomatikdarstellung und -erleben haben. Daher sind wichtige Standards bei der Begutachtung dieser Gruppe notwendig.

The examination of traumatized people from other cultures needs a culture-sensitive action and the observation of the different forms of illness-understanding and -handle. The political, social and cultural background of the people can have an important influence on symptoms representation and
-experience. Therefore, important standards are necessary with the examination of this group.

Schlagworte: Trauma, Krieg, Flucht, Krankheitsverarbeitung, escape, war, Interkulturelle Begutachtung, Intercultural examination, illness-processing
Formate: pdf
Jan Kizilhan
Seite 232 - 239
Chronisch Traumatisierte, Strukturelle Dissoziation und Sexualität
Praxisbericht über integrierte Traumatherapie, Verhaltens­- und Sexualtherapie
Formate: pdf
Elke Kügler
Seite 240 - 249
Forum
Forum
Formate: pdf
Dietrich Ungerer
Seite 251 - 251
Forum
Formate: pdf
Günter H. Seidler
Seite 252 - 253
Forum
Formate: pdf
T&G
Seite 253 - 253
Forum
Formate: pdf
T&G
Seite 254 - 254
»Trauma und Gewalt« weltweit: ein Blick ins Internet
Formate: pdf
Frank Wagner, Angelika Treibel
Seite 255 - 255
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