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Trauma & Gewalt, 2011, Jg. 5, Ausgabe 2

Trauma & Gewalt, 2011, Jg. 5, Ausgabe 2

Themenheft Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs in Deutschland

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 02.05.2011
ISSN print: 1863-7167 / ISSN digital: 2510-4225

Details


Editorial
Editorial
Formate: pdf
Jörg M. Fegert
Seite 97 - 97
Forum
Die Büchse der Pandora – Trauma und Gewalt in Japan und Libyen
Formate: pdf
Wolfgang U. Eckart
Seite 100 - 103
Wissenschaft
Gehör für die Betroffenen – ­Telefonische Anlaufstelle zur ­Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs
Aufbau und wissenschaftliche Begleitung

Im März 2010 setzte die Bundesregierung als Reaktion auf den so genannten »Missbrauchsskandal« eine Unabhängige ­Beauftragte zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs ein. Sie ist seither Ansprechpartnerin und zentrale Anlaufstelle für Betroffene und Menschen, denen in ihrem Umfeld sexueller Missbrauch ­widerfahren ist. Im Rahmen ihrer Arbeit wurde eine telefonische Hotline eingerichtet, bei der die Möglichkeit besteht, Erfahrungen zu berichten sowie Kritik und ­Anliegen an die Politik zu äußern. Die ­Gespräche werden von erfahrenen Fachkräften entgegengenommen und zum Zweck der Nutzbarmachung der Informationen mit Hilfe eines computerbasierten Dokumentationsrasters anonym dokumentiert. Die erfassten Daten werden durch die wissenschaftliche Begleitung ausgewertet und durch die Unabhängige Beauftragte der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und in den politischen Prozess integriert.

Hotline for Coping with the Experience of Sexual Abuse – ­History and scientific monitoring
Summary
In March 2010 the German government responded to the so-called »abuse scandal« by appointing an Independent Commissioner as a contact for victims of sexual abuse in childhood. Since that time, she has been available for contact by these victims and by people who have been affected by sexual abuse in their environment. In the course of her work, a telephone hotline was established enabling callers to report on their experiences, express criticism, and formulate concerns and requests addressed to politicians. These calls are taken by experienced experts and anonymously documented with the aid of a computer-based documentation grid so as to make the best possible use of the information volunteered. The data thus collected are evaluated by the scientists seconded to the hotline project. The Independent Commissioner makes the data available to the public and ensures that they are incorporated into the ­political process.

Schlagworte: Kinder, sexueller Missbrauch, Jugendliche, sexual abuse, children/adolescents, Independent Commissioner, webbasiertes Dokumentationsraster, ­Unabhängige Beauftragte, telefonische Anlaufstelle, web-based documentation grid, telephone contact
Formate: pdf
Jörg M. Fegert, Nina Spröber, Lilith König, Miriam Rassenhofer, Alexander Seitz
Seite 104 - 113
Gehör für die Betroffenen – Telefonische Anlaufstelle zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs
Inanspruchnahme, erste Eindrücke zu Missbrauch in Institutionen und zum Beratungs- und Therapiebedarf

Im Rahmen der Tätigkeit der Unabhängigen Beauftragten zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs von Kindern wurde eine telefonische Anlaufstelle für Betroffene eingerichtet. Erfahrungen, Kritik und Anregungen an die Politik, die von den Anrufenden geäußert werden, sollen in die Empfehlungen der Unabhängigen Beauftragten an den Runden Tisch »Sexueller Kindesmissbrauch in Abhängigkeits- und Machtverhältnissen in privaten und öffentlichen Einrichtungen und im familiären Bereich« und an die Bundesregierung einfließen. Zum Zweck des anonymen Dokumentierens, Auswertens und Nutzbarmachens der Informationen der Betroffenen für die Arbeit der Unabhängigen Beauftragten, wurde ein webbasiertes Dokumentationsraster entwickelt. Von den Ende Mai bis Anfang November 2010 eingegangenen Anrufen (N = 5750) liegen N = 1940 auswertbare Datensätze einer Inanspruchnahmepopulation vor. Es werden deskriptive und qualitative Ergebnisse vorgestellt und hinsichtlich ihrer Implikationen für die Politik diskutiert. Das ­zentrale Anliegen der Anrufenden ist eine Verbesserung der Qualität von Traumatherapien und eine Erweiterung psychotherapeutischer Angebote (z. B. für ältere Personen und Männer).

The Role of a Hotline in Coping with the Experience of Sexual Abuse – Frequency of use; initial impressions on abuse in institutions and the need for counselling and therapy
Summary
An Independent Commissioner on the sexual abuse of children has been appointed by the Federal Government of Germany. In the framework of her activities, a hotline has been set up for victims. The idea is for experiences, criticism, and suggestions for political action described and expressed by these callers to be incorporated into the recommendations of the Independent Commissioner (a) to the round table on «Sexual Abuse of Children in Dependency Relations in Private and Public Institutions and in Families,« and (b) to the Federal Government. A web-based documentation grid has been devised to help ensure the anonymous documentation, evaluation and availability of the information provided by victims and required by the work of the Independent Commissioner. Of the telephone calls received from end May to early November 2010 (N = 5,750), evaluable data sets are now available for N = 1,940. The article presents the descriptive and qualitative findings and discusses their policy implications. The central concerns of callers are (1) improvement in the quality of trauma therapies, and (2) an extension of psychotherapeutic offerings (notably for elderly people and men).

Schlagworte: Kinder, Prävention, sexueller Missbrauch, Jugendliche, prevention, sexual abuse, Institutionen, institutions, Unabhängige Beauftragte, children/adolescents, Independent Commissioner
Formate: pdf
Jörg M. Fegert, Nina Spröber, Lilith König, Miriam Rassenhofer, Alexander Seitz
Seite 114 - 123
Hotline der Deutschen Bischofskonferenz für Opfer sexualisierter Gewalt
Erste Zwischenergebnisse

Zusammenfassung
Am 29. März 2010 eröffnete Bischof Stephan Ackermann als Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für Fragen des sexuellen Missbrauchs die Opfer-Hotline. Bestehend aus Telefonhotline und Internetberatung wird sie seitdem im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz von der Lebensberatung im Bistum Trier für Opfer sexualisierter Gewalt bereitgestellt.
Der Artikel stellt auf Basis des Zwischenberichts der Hotline die vorliegenden statistischen Daten zur Nutzung des Angebotes quantitativ dar. Eingangs wird kurz beleuchtet, inwieweit der Entstehungskontext der Hotline in 2010 ausschlaggebend dafür war, dass Opfer sich in so hoher Zahl meldeten. Es wird beleuchtet, ob sich bereits charakteristische Informationen über diesen speziellen Teil des Dunkelfeldes abbilden lassen.

Interim Results Produced by the Hotline Provided by the German Bishops’ Conference for Victims of Sexualized Violence
Summary
The victims’ hotline was opened on
29 March 2010 by Bishop Stephan Ackermann, commissioner of the German Bishops’ Conference on matters pertaining to sexual abuse. Since then, this combination of telephone hotline and internet counselling has been available for victims of sexualized violence. It is now provided and run by the Life Counselling Centre of the bishopric of Trier, acting on behalf of the German Bishops’ Conference. On the basis of the interim report pertaining to the hotline, the article provides a quantitative account of the existing statistical data on the use made of the offering. It begins with a brief discussion of the extent to which the context in which the hotline came into being in 2010 played a decisive part in prompting so many victims to call in. The author also indicates whether the information provided by the hotline about this specific section of the hitherto anonymous victims can be considered characteristic.

Schlagworte: sexualisierte Gewalt, sexueller Missbrauch, Katholische Kirche, sexual abuse, sexualized violence, Catholic Church, Hotline, quantitative Statistik, quantitative statistics
Formate: pdf
Andreas Zimmer
Seite 124 - 135
Gibt es linksfrontale Hypoaktivierung während positiver Emotionsinduktion?
Ein Vergleich von traumatisierten mit nichttraumatisierten Personen

Zusammenfassung
Basierend auf dem Asymmetrie-Modell emotionsabhängiger Aktivierungen im Frontalhirn nach Davidson (1988) wurde zuvor bei Posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) mittels Elektroenzephalographie (EEG) eine rechtsseitige neuronale Hyperaktivierung bei traumarelevanten Reizen nachgewiesen. In Erweiterung dieser Befunde wird in der vorliegenden EEG-Studie untersucht, ob positive Emotionalität bei PTBS zu einer linksfrontalen Hypoaktivierung führt und damit die Schwierigkeiten von PTBS-Patienten im Umgang mit positiven Emotionen abbildbar sind. 22 traumatisierte Probanden
(10 Probanden mit PTBS-Vollbild, 12 Probanden mit subsyndromaler PTBS) sowie eine nichttraumatisierte Kontrollgruppe wurden untersucht. EEG-Erhebungen während individualisierter positiver und standardisierter neutraler Imaginationen erlaubten spezifische Bedingungsvergleiche. Eine mit positiver Emotionalität einhergehende Hypoaktivierung innerhalb der emotionsrelevanten Areale konnte bei Personen mit PTBS-Vollbild nicht nachgewiesen werden. Während der neutralen Emotionsbedingung zeigte die PTBS-Gruppe eine signifikant höhere Aktivierung im Gyrus frontalis superior. Damit konnte das Asymmetrie-Modell der emotionsabhängigen Aktivierungen für den PTBS-Bereich nicht bestätigt werden. Es wird diskutiert, ob schon die positive Imaginationsfähigkeit dieser Probanden eingeschränkt war und die Ergebnisse damit erklärt werden können.

Is there a Left-Frontal Hypoactivation during Positive Emotion Induction? – A comparison between trauma patients and non-traumatized persons
Summary
A prior study of patients with PTSD based on Davidson’s model of the anterior activation asymmetry of emotion in the frontal brain (1988) used electroencephalography (EEG) to provide evidence of right-frontal neuronal hyperactivation in response to trauma-related stimuli. The present EEG study sets out to extend those findings by investigating whether positive emotion induction leads to left-frontal hypoactivation and whether it is possible to image the difficulties PTSD patients have in coping with positive emotions. The study involved 22 traumatised participants (10 with full-blown PTSD, 12 with sub-syndromal PTSD) and a non-traumatised control group. EEG readings taken during individualised positive and standardised neutral imagination induction enabled us to undertake specific comparisons of conditions. No hypoactivation related to positive emotions was found in the emotionally relevant brain areas of patients with full-blown PTSD. In the case of neutral induction, the PTSD participants displayed significantly elevated activation in Gyrus frontalis superior. Accordingly, the present study does not confirm the general model of activation asymmetry of emotion for PTSD. In conclusion, the authors discuss whether the patients’ capacity for positive emotional instruction is restricted. If so, this may have influenced the outcome.

Schlagworte: posttraumatische Belastungsstörung, Emotionalität, Positive Emotionen, Elektroenzephalographie, posttraumatic stress disorder, emotion regulation, Hirnasymmetrie, positive emotions, electroencephalography, brain asymmetry
Formate: pdf
Andreas Maercker, Oskar Muheim, Hans Menning
Seite 136 - 145
Psychopharmakologische Therapie der Posttraumatischen Belastungsstörung
Akutbehandlung und Strategien bei Therapieresistenz

Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist in den vergangenen Jahren durch verschiedene Großschadensereignisse und aufsehenerregende Berichterstattungen vermehrt ins Bewusstsein von Bevölkerung, Ärzten und Psychotherapeuten getreten. Vor diesem Hintergrund nimmt die Diskussion über Behandlungsmöglichkeiten einen immer größeren Stellenwert ein. Obwohl dabei die psychotherapeutische Behandlung Mittel der ersten Wahl ist, stehen auch gute, evidenzbasierte psychopharmakologische Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Die besten Erfolgsnachweise fanden sich für die Behandlung mit Antidepressiva aus der Gruppe der Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), aber auch für andere Substanzgruppen; insbesondere dual wirksame Antidepressiva, Neuroleptika und Mood Stabilizer werden zunehmend mit Erfolg eingesetzt. Eine besondere Rolle kommt dem Einsatz von Psychopharmaka in der Behandlung der therapieresistenten PTBS zu, da in diesem Fall die Kombination von psychopharmakologischer und psychotherapeutischer Behandlung den wahrscheinlich besten Erfolg erzielt.

Psychopharmacological Treatment of Posttraumatic Stress Disorder (PTSD) and Treatment Strategies in Therapy Resistance
Summary
Posttraumatic Stress Disorder (PTSD) has attracted growing attention over the last few years due to several catastrophic incidents and arousing media reports. Therefore the discussion about treatment options is becoming a fundamental issue. Although psychotherapeutic treatment has a central position in treating PTSD altogether, psychopharmacologic treatment options gain importance, particularly since psychopharmacologic treatment is more and more evidence based and more easily accessible. Selective serotonin reuptake inhibitors (SSRI) are seen as the golden standard in psychopharmacologic treatment of PTSD, while other substances like dual action antidepressants, antipsychotics or mood stabilizers are applied with growing success. The use of psychopharmacologic agents plays a special role in treating therapy resistant PTSD, since in this condition the combination of psychopharmacologic and psychotherapeutic methods probably show the best effects.

Schlagworte: posttraumatische Belastungsstörung, Psychopharmaka, Kombinationsbehandlung, posttraumatic stress disorder, Therapieresistenz, Akutbehandlung, Acute Treatment, Therapy Resistance, Combina
Formate: pdf
Gustav Wirtz, Ulrich Frommberger
Seite 146 - 159
Forum
Mitteilungen der DeGPT
AWMF-S2-Leitlinie »Diagnostik und Behandlung von akuten Folgen psychischer Traumatisierung«
Formate: pdf
Seite 160 - 161
Mitteilungen der GPTG
Liebe Mitglieder der GPTG, liebe Leserinnen und Leser,
Formate: pdf
Tanja Dr. Rode
Seite 162 - 163
» Die Ohnmacht, die Kultur und der Staat DDR «
Ein Interview mit Moritz Götze, geführt von Harald J. Freyberger
Formate: pdf
Harald J. Freyberger
Seite 164 - 171
Aus der Praxis
Traumasensibles Yoga
Traseyo: Ein neues Konzept der Körperarbeit für traumatisierte Menschen

In folgendem Artikel wird ein neues Konzept der Körperarbeit für traumatisierte Menschen vorgestellt: Traseyo – traumasensibles Yoga. Traseyo ist klassischer Hatha-Yoga-Unterricht, der sich Jahrtausendealter Übungen bedient. Die Besonderheit dieses Konzeptes liegt darin, dass es aktiv neurophysiologische Veränderungen nach Trauma in der Unterrichtsmethodik und -gestaltung aufgreift. Ebenso passt es sich bewusst den besonderen seelischen, geistigen und körperlichen Bedürfnissen traumatisierter Menschen an. Traseyo kann auf dem Weg der Heilung therapiebegleitend eine wichtige Bereicherung für die Betroffenen sein. Die dort gemachten Erfahrungen wiederum können positiv in die therapeutischen Prozesse einfließen.

Traseyo: A New Approach to Body Work for People with Traumas
Summary
The article outlines a new approach to body work for people with traumas: traseyo or trauma-sensitive yoga. Traseyo is classical Hatha yoga instruction that avails itself of exercises dating back thousands of years. What makes it special is the way it actively takes up posttraumatic neurophysiological changes and incorporates them into its instruction methods and designs. It also consciously adapts to the specific spiritual, mental and physical needs of trauma patients. On the way to healing, traseyo can be an important asset for people undergoing therapy. The experiences involved in it can have a positive impact on therapeutic processes.

Schlagworte: Trauma, Körperarbeit, Yoga, Traseyo, traumasensitiv, body work, trauma-sensitive
Formate: pdf
Sandra Nitya Ulmer
Seite 174 - 181
Forum
Forum
Formate: pdf
Volker Prof. Dr. Kraft
Seite 182 - 182
Forum
Formate: pdf
Jochen Dr. Peichl
Seite 183 - 183
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