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Trauma & Gewalt, 2013, Jg. 7, Ausgabe 1

Trauma & Gewalt, 2013, Jg. 7, Ausgabe 1

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.02.2013
ISSN print: 1863-7167 / ISSN digital: 2510-4225

Details


Editorial
Trauma und Gewalt – ­Veränderungen und ­Stetigkeit
Formate: pdf
Günter H. Seidler
Seite 1 - 1
Forum
Richtigstellung
Formate: pdf
Peter Theiss-Abendroth
Seite 4 - 4
Kommentar zum Zeitgeschehen
Apokalypse now: Isolation, Einsamkeit und Gewalt
Formate: pdf
Wolfgang U. Eckart
Seite 6 - 7
Wissenschaft
Schematherapie bei PatientInnen mit sexuellen Missbrauchserfahrungen in der Kindheit

Die Schematherapie (ST) stellt ein umfassendes Behandlungsparadigma für Menschen mit Persönlichkeitsstörungen dar, dessen Wirksamkeit inzwischen bei Borderline-Persönlichkeitsstörungen empirisch bestätigt ist. Sexueller Missbrauch führt häufig zu schweren Persönlichkeitsstörungen. Die spezifische »begrenzt nachbeelternde« Beziehungsgestaltung bietet den PatientInnen eine sichere Basis für die imaginative Traumasynthese und das Modusmodell mit den Stühledialogen einen guten Raum, verschiedene Erlebenszustände »auseinander« und dann im funktionalen Modus des gesunden Erwachsenen wieder »zusammen-zu-setzen«. Ein entsprechendes Vorgehen wird in diesem Artikel konkret dargestellt.

Schema Therapy (ST) is a comprehensive treatment strategy for severe personality disorders. Its efficacy has been empirically confirmed for borderline disturbances. Childhood sexual abuse frequently leads to serious disorders of this kind. A »limited reparenting« therapy relationship provides patients with a »safe basis« for schema-therapy techniques like imagery rescripting and chairwork designed to differentiate and re-integrate different parts of the self into the functional mode of the healthy adult. The article describes this procedure in detail.

Schlagworte: Schematherapie, Beziehungsgestaltung, Schema therapy, limited reparenting, Fallkonzeption, Traumaexposition, Stühledialoge, imagery rescripting, chairwork, case conceptualization
Formate: pdf
Eckard Roediger
Seite 8 - 19
Traumanetz Seelische Gesundheit in Sachsen
Praktische Implikationen aus einer Umfrage über Psychotraumatologische Beratungs- und Behandlungsangebote in Sachsen

Posttraumatische Störungsbilder treten seit einigen Jahren zwar vermehrt in das Bewusstsein der Öffentlichkeit, dennoch sind über die Versorgungslage mit spezifischen Behandlungsmodalitäten kaum Daten verfügbar. Eine möglichst flächendeckende Erhebung von an der Versorgung psychotraumatologischer Störungsbilder beteiligter Fachkräfte in Sachsen sollte neben einer Information über Angebote zudem als Basis für einen Zusammenschluss von Anbietern dienen.
Eine Befragung von niedergelassenen psychotherapeutisch Tätigen und Beratungsstellen (N = 1276) und Kliniken in Sachsen ergab, dass insbesondere die Randregionen Sachsens psychotraumatologisch als gering versorgt bezeichnet werden müssen. Besonders gravierend stellt sich die traumaspezifische Versorgung von Kindern und Jugendlichen dar.
Die gewonnenen Daten konnten zusätzlich dazu dienen, eine Internetplattform zu entwickeln, in der die sachsenweiten traumaspezifischen Hilfsangebote wie auch Informationen zu Traumafolgestörungen und deren Behandlungsoptionen aufgelistet sind. Neben der internetbasierten Netwerkarbeit stärkt die Initiative »Traumanetz Seelische Gesundheit« die Kooperation der Beteiligten durch Fortbildungs- und Erfahrungsaustausch.

Despite a recently rising awareness of Posttraumatic Disorders in the public and in the scientific community there are only scarce data regarding the accessibility of traumaspecific treatment and counselling facilities. A questionnaire of trauma care providers in the federal state of Saxony was designed to evaluate the trauma care situation and proliferate this information to affected people and trauma care providers. The survey, addressing physicians and psychologists providing psychotherapy as well as counselling centers (N=1276), was done in 2007.
There was a markedly disproportionate distribution of trauma care to the disadvantage of rural regions. In addition, there was a significant lack of children and youth therapists and trauma therapy councelling facilities.
The data obtained served as a basis to build an internet platform, featuring trauma-specific supplies all over Saxony as well as information on traumatic stress disorders and treatment. Beside this, the initiative »Trauma Net Saxony – Mental Health« may facilitate professional exchange through meetings and training events.

Schlagworte: Traumatherapie, Trauma, Versorgungsforschung, Vernetzung, health care research, Sachsen, post traumatic disorders, trauma specific treatment, cooperative networking, Saxony
Formate: pdf
Julia Schellong, Peter Joraschky, Johanna Hübner
Seite 20 - 29
Differentielle Bedürfnislagen von Opfern potentiell traumatisierender Ereignisse
Ein Beitrag zur Frage der psychosozialen Versorgung im Falle einer Großschadenslage mit terroristischem Hintergrund in Deutschland

Terroristische Anschläge mit der Folge einer Großschadenslage sind auch für die Bundesrepublik Deutschland nicht auszuschließen. Damit verbunden stellt sich die Frage nach notwendigen Strukturen der psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) für den Fall eines solchen Anschlags. Zur Beantwortung der Frage, inwieweit eine Großschadenslage mit terroristischem Hintergrund spezifische Anforderungen an die PSNV stellen würde, wurde im Rahmen der hier vorgestellten Studie untersucht, inwieweit die psychosozialen Bedürfnislagen von Terroropfern sich von Opfern anderer Ereignisse (Naturkatastrophe und Technikkatastrophe) unterscheiden. Hierzu wurden eine Expertenbefragung und eine Analyse von Betroffenen-Berichten aus dem Internet durchgeführt. Aus der Expertenbefragung und der Internetstudie wurden Kategorien psychosozialer Bedürfnislagen Betroffener extrahiert. Es ließen sich keine Bedürfnislagen ausmachen, die ausschließlich bei Terroropfern auftreten. Es werden vorläufige Handlungsempfehlungen und offene Forschungsfragen formuliert.

Acts of terrorism resulting in major disasters are just as realistic a scenario in Germany as anywhere else. Accordingly, one question that poses itself is what the structures of emergency psychosocial care following such an event should look like. The study referred to here set out to establish whether disasters with a terrorist background place specific demands on emergency psychosocial care. To what extent do the specific psychosocial needs of victims of terrorism differ from those displayed by victims of other catastrophes (natural disasters, technological disasters)? For this inquiry, experts were questioned and internet reports by people affected by such disasters were analysed. The experts’ answers and the analysis of the accounts were used to extract categories for classifying the psychosocial needs of victims. No needs could be identified that were exclusively specific to terror victims. In conclusion, the article makes provisional recommendations for action to be taken and lists unresolved issues calling for further research.

Schlagworte: Terrorismus, PTSD, terrorism, PSNV, Großschadenslage, Opferbedürfnisse, emergency psychosocial care, major disaster, needs of victims
Formate: pdf
Günter H. Seidler, Frank Wagner, Angelika Treibel, Markus Dewald
Seite 30 - 39
Den Schmerz bei Kindern verschlimmern!
Die Methode der Schmerzprovokation als ein Verfahren der interozeptiven Reizexposition zur Behandlung von Kindern mit sowohl Schmerz- als auch Anpassungs- oder Traumafolgestörungen

Kinder und Jugendliche mit Schmerzstörungen leiden häufig auch an Ängsten aufgrund belastender und traumatischer Erfahrungen. Neuere Studien zeigen, dass die Angstsensitivität einen zugrundeliegenden Faktor darstellt, über den es zu wechselseitigen interozeptiven Konditionierungsprozessen zwischen Schmerzen und Ängsten oder Erinnerungen aufgrund belastender oder traumatischer Lebensereignisse kommen kann. Verfahren der interozeptiven Reizexposition scheinen auf der Basis bisheriger Studien geeignet, über eine Verringerung der Angstsensitivität sowohl eine Linderung der Schmerz- als auch Traumasymptomatik erzielen zu können. Die Methode der Schmerzprovokation stellt eine Variante der interozeptiven Reizexposition für Kinder und Jugendliche mit Schmerzstörungen dar. Die Schmerzprovokation ist das bislang einzig beschriebene und evaluierte Verfahren zur Behandlung von Kindern mit sowohl einer Schmerzstörung als auch einer komorbiden Anpassungs- oder Traumafolgestörung. Neben der Erläuterung des Vorgehens wird auf die bisherige wissenschaftliche Datenlage zur Wirksamkeit eingegangen.

Children and adolescents suffering from pain disorders are often also seriously affected by fears caused by distressing or traumatic events in their lives. An increasing number of studies substantiate the hypothesis that anxiety sensitivity is a major factor operative in the mutually interoceptive conditioning between pain and trauma symptoms. Interoceptive exposure designed to reduce anxiety is accordingly felt to be a promising approach in the treatment of children and adolescents suffering both from a pain disorder and trauma symptoms. At present, the pain provocation technique is the only type of interoceptive exposure that has been described in connection with the treatment of children and adolescents suffering both from pain disorders and trauma symptoms. Findings from a matched-case-control study are promising, although it displays a number of methodological limitations.

Schlagworte: Trauma, Kinder, children, Schmerzstörung, pain disorder, interozeptive Reizexposition, Schmerzprovokation, interoceptive exposure, pain provocation technique
Formate: pdf
Michael Dobe
Seite 40 - 47
Trauma bei Erstmanifestation von schizophrenen Erkrankungen

Fragestellung: Ziel der Studie ist die Erfassung der Häufigkeit und Art von Traumatisierungen bei Patienten mit Ersthospitalisation und Erstmanifestation bei schizophrenen Erkrankungen sowie eine umfassende Beschreibung dieser Patientengruppe durch die differenzierte Erhebung der schizophrenen Kernsymptomatik und traumaassoziierter Symptome. Methode: 18 Patienten wurden einer ausführlichen Untersuchung und Befragung, auch unter Einbeziehung ihres familiären Umfeldes, unterzogen. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Analyse von Traumaerfahrungen und der damit in Zusammenhang zu sehenden, aber individuell ausgestalteten Symptomatik. Ergebnisse: 15 von 17 schizophrenen Erstmanifestationen weisen eine Trauma-Anamnese auf, 14 davon Typ-II-Traumata. Es zeigte sich kein einheitliches Muster hinsichtlich der traumaassoziierten Symptomatik. Wir wollen einen Beitrag zur Neuauflage des bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells leisten, indem wir die psychosozialen Rahmenbedingungen unserer Patienten darstellen. Eine intensive Auseinandersetzung mit den biographischen Besonderheiten der Klienten sowie das Erfragen belastender Lebensereignisse und Traumata sollte an psychiatrischen Kliniken – auch in Bezug auf Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis – fixer Bestandteil jeder Anamnese werden.

The objectives of the study were (1) monitoring the frequency and types of traumatization in schizophrenia patients after initial hospitalization and manifestation of the disorder and (2) comprehensive characterization of this group of patients via a sophisticated study of key schizophrenic pathology and trauma-associated symptoms.
Method: Detailed examination and questioning of 18 patients, taking into account their family environment. The main focus was on the analysis of trauma experience and symptoms related to this experience but individual in their development.
Outcome: Fifteen out of 17 patients with initial manifestations of schizophrenia displayed anamnesis of trauma; 14 of them had Type II traumas. With regard to trauma-associated symptoms, no uniform pattern was evident. By describing the psychosocial parameters of our patients, we intend to contribute to revising the psycho-bio-social model of health and illness. Intensive engagement with patients’ biographies and inquiry into stressful events and traumas need to be an inherent component of any anamnesis carried out in mental health clinics. Disorders from the schizophrenic spectrum are no exception

Schlagworte: Trauma, Symptomatik, Schizophrenie, schizophrenia, Erstmanifestation, Ersthospitalisierung, symptoms, initial manifestation, initial hospitalization
Formate: pdf
Birgit Senft, Herwig Oberlerchner, Nermina Hasic, Reiner Seibold
Seite 48 - 57
Kohäsion und soziale Unterstützung des Soldaten in relevanten gesellschaftlichen Gruppen
Einfluss auf einsatzbedingte psychische Traumastörungen

Kohäsion und Unterstützung durch soziale Gruppen sind wichtige Schutzfaktoren vor psychischen Traumastörungen. Bundeswehrsoldaten im Auslandseinsatz haben das Risiko, eine einsatzbedingte psychische Traumastörung zu erleiden. Wichtige gesellschaftliche Gruppen für Soldaten sind die eigenen Kameraden, die Streitkräfte und die Bevölkerung. Wir analysieren hier die Literatur in Hinblick auf den Einfluss von Kohäsion und sozialer Unterstützung der Soldaten in diesen gesellschaftlichen Gruppen für das Risiko einer einsatzbedingten psychischen Traumastörung. Die Analyse ergibt protektive Wirkungen in allen drei Gruppen. Die Bedeutung dieser Befunde für die Situation der Bundeswehr wird diskutiert.

Group cohesion and support from relevant social groups are protective factors against posttraumatic stress disorder (PTSD). Soldiers with warzone stress exposure run the risk of developing PTSD. The social entities important for soldiers are their respective units, the armed forces in general, and the nation. Here we analyze the literature to establish the effect of group cohesion and social support experienced in these social categories on the risk of deployment-related PTSD. We identify protective effects at all three levels and discuss the relevance of these effects for the specific situation of the German armed forces.

Schlagworte: PTBS, Bundeswehr, PTSD, soziale Unterstützung, social support, Kohäsion, cohesion, Auslandseinsatz, German Armed Forces, warzone stress exposure
Formate: pdf
Peter Zimmermann, Robert Waltereit, Jens Kowalski
Seite 58 - 64
Aus der Praxis
Resilienz in Tibet

Das durch Massentraumatisierung gekennzeichnete Schicksal des tibetischen Volkes wird vorgestellt. Nachgegangen wird dem Phänomen anhaltender Resilienz gegen übermächtige Unterdrückung. Hierzu wird auf westliche und östliche Ansätze Bezug genommen, die Sinnhaftigkeit und Spiritualität thematisieren. Exemplarisch wird ein Interview mit einem tibetischen Flüchtling, einem buddhistischen Mönch, wiedergegeben. Einige Aspekte des Gespräches werden diskutiert.

A prominent feature in the collective fate of the Tibetan people is mass traumatization. The article examines the phenomenon of sustained resilience in the face of overwhelming suppression. It outlines western and eastern approaches to meaningfulness and spirituality. As an exemplification of the thoughts presented, the article includes the transcript of an interview with a Tibetan refugee (a Buddhist monk). Some aspects of the exchange are discussed.

Schlagworte: Resilienz, Buddhismus, Resilience, Buddhism, Tibet, Massentraumatisierung, Mönche, mass traumatization, monks
Formate: pdf
Thomas Brüninghaus
Seite 66 - 70
Forum
Ich will aufklären, aufrütteln, Wahrheit sprechen
Die neue Internetkultur für TraumabetroffeneEin Interview mit Linehme, geführt von Jochen Peichl
Formate: pdf
Jochen Peichl
Seite 71 - 75
Dass Sie Euch mit Krieg verschonen. Kriege, Waffenlieferungen und die Folgen
Formate: pdf
Christa Schmidt
Seite 76 - 78
Mitteilungen der DeGPT
Formate: pdf
Seite 80 - 81
Mitteilungen der GPTG
Formate: pdf
Seite 82 - 83
Forum
Formate: pdf
Harald J. Freyberger
Seite 84 - 84
Forum
Formate: pdf
Harald Karutz
Seite 85 - 86
Forum
Formate: pdf
Jochen Peichl
Seite 86 - 86
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