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Ärztliche Psychotherapie, 2019, Jg. 14, Ausgabe 3

Ärztliche Psychotherapie, 2019, Jg. 14, Ausgabe 3

Psychosomatik im Kindes- und Jugendalter

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Bibliographische Angaben


1. Auflage, Erscheinungstermin: 30.07.2019
ISSN print: 1862-4715 / ISSN digital: 2625-0764

Details


Zum Thema
Editorial
Psychosomatik im Kindes- und Jugendalter
Formate: pdf, html
Harald Tegtmeyer-Metzdorf
Seite 154 - 155
Schwerpunkt
Psychosomatik in der Kooperation von Kinder- und Jugendpsychiatrie und Kinder- und Jugendmedizin – eine Zwangsehe?

Die Kinder- und Jugendmedizin hat in Deutschland deutlich ältere Wurzeln als die Kinder- und Jugendpsychiatrie, die sich später aus mehreren Quellen heraus entwickelte und betont auf Abgrenzung bedacht war. Viele Überschneidungen und gleichzeitig auch unterschiedliche Aufgaben sprechen für eine Zusammenarbeit zum Wohl der jungen Patienten. Dabei spielt die psychosomatisch orientierte Arbeitsweise für beide Bereiche eine herausragende Rolle.

Compared to pediatric medicine the child and adolescent psychiatry is a newer branch and therefore makes special efforts to get scientific recognition. But there is a wide range of agreement in the daily treatment practice, especially in psychosomatic medicine. In view of the growing problems to achieve an adequate supply, the most important goal should be a good cooperation between these two sections.

Schlagworte: Geschichte, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik, Kooperation, Kinder- und Jugendmedizin, Pediatrics, psychosomatic medicine, cooperation, child and adolescent psychiatry, history
Formate: pdf, html
Harald Tegtmeyer-Metzdorf
Seite 157 - 160
Biofeedbacktherapie funktioneller Störungen
Eine rasche und wirksame Hilfe in der Praxis, dargestellt an zwei Fallbeispielen

Funktionelle Störungen wie primäre Bauchschmerzen und Kopfschmerzen sowie die funktionellen Anteile von Angststörungen, insbesondere Prüfungsangst, sind bei Kindern häufig und beeinträchtigend. Sie behalten oft Krankheitswert im Erwachsenenalter. An zwei Fallbeispielen wird dargestellt, wie Biofeedbacktherapie in wenigen Sitzungen dem Patienten zur Erfahrung der Selbstwirksamkeit verhilft und die Patienten damit nicht mehr beeinträchtigt sind. Die aktuelle Evidenz und die unzureichende Nutzung der Biofeedbacktherapie werden diskutiert.

Functional disorders like chronic abdominal pain and headache, especially migraine, are frequent in the pediatric population and preserve their burden into adulthood. Two case reports illustrate efficacy of short term biofeedback therapy in migraine and an­xiety disorder. A review of studies demonstrates sufficient evidence of the method to encourage a much more widespread use in medical and psychotherapist’s practices.

Schlagworte: Migräne, Selbstwirksamkeit, Angststörungen, Biofeedback, Headache, anxiety disorder, self-­efficacy
Formate: pdf, html
Hans-Jürgen Kühle
Seite 161 - 166
Der psychosomatische Zugang zu Miktionsstörungen und Harnwegsinfektionen

Harnwegsinfektionen kommen bei Kindern, vor allem bei Mädchen, häufig vor. Erst bei rezidivierendem Auftreten werden in der Regel zugrunde liegende und übersehene Miktionsstörungen erkannt und angegangen. Der interaktionelle Aspekt zwischen Wunsch der Eltern nach Kontrolle der Trockenheit des Kindes und den kindlichen Autonomiebestrebungen findet immer noch zu wenig Aufmerksamkeit. Bei Vorliegen einer habituellen Retention ist an eine eingeschliffene, verhaltenstherapeutisch gut anzugehende Angewohnheit ohne psychopathologischen Hintergrund zu denken. Häufiger jedoch ist an eine sich auf dieser Ebene abspielende Interaktionsstörung zu denken, die einer anderen, der psychosozialen Situation, dem Erleben und den Bedürfnissen des Kindes Rechnung tragenden Herangehensweise bedarf.

Urinary tract infections are very common in children, especially in girls. Only when these occur frequently, underlying and overseen voiding disorders are being recognized and addressed. Currently too little attention is drawn to the interaction between the parent´s desire to control the child´s dryness and the child’s attempts for autonomy. In the presence of urinary retention one should think of a well established habit which can be approached in terms of behavioral therapy without considering a psychopathological background. More commonly, however, one should think of an interaction disorder manifesting at this level which requires a different approach taking into account the child´s psychosocial situation, its experience and its needs.

Schlagworte: Kinder, Inkontinenz, Harnwegsinfektionen, habituelle Retention, Miktionsstörung, children, urinary tract infection, incontinence, urinary retention, voiding disorders
Formate: pdf, html
Stephan Heinrich Nolte
Seite 167 - 172
Autismus, ADHS und Intelligenzminderung
Anregungen zur teilhabeorientierten Behandlung von Kindern und Jugendlichen und ihren Familien

Herausforderndes Verhalten kann viele Ursachen haben. Multifaktorielle Ursachen erfordern eine multiaxiale kinder- und jugendpsychiatrische Diagnostik. Diese ist erschwert, weil es Verbindungen geben kann wie eine gemeinsame Symptomatik, ein gemeinsames Auftreten und eine gegenseitige Verstärkung von Verhaltensstörungen, besonders bei Autismus-Spektrum-Störung, ADHS und Intelligenzminderung. Die Bedeutung der Komorbidität wurde bei Autismus-Spektrum-Störungen untersucht. Kinder mit zusätzlichen oppositionellen Störungen und ADHS sowie Intelligenzminderung sind in Psychopathologie und psychosozialer Anpassung auffälliger. Da bei Autismus-Spektrum-Störung, ADHS und Intelligenzminderung eine ursächliche Therapie nicht möglich ist und elternzentrierte Maßnahmen erwiesen wirksam sind, spielt eine teilhabeorientierte Sichtweise mit Ziel der Gruppenfähigkeit bei der Behandlung eine große Rolle. Tagesklinische und stationäre kinder- und jugendpsychiatrische Einheiten, aber auch medizinische Rehabilitationskliniken oder ambulante und stationäre sozialpädiatrische Einrichtungen berücksichtigen dies. Da einzeltherapeutische Therapieansätze zur Verbesserung der sozialen Kompetenz den Nachteil haben, bei Kindern mit Autismus-Spektrum-Störung ein Übertragen des Gelernten in den sozialen Alltag zu verfehlen, sind die gruppentherapeutischen Angebote, in denen alltagsnahe Situationen geschaffen werden können, überlegen.

Disruptive behavior can have many reasons. Multifactorial causes require multiaxial child and adolescent psychiatric diagnostics. This is complicated because there may be connections such as a common symptomatology, a common occurrence and mutual reinforcement of behavioral disorders, especially in autism spectrum disorder, ADHD and mental retardation. The importance of comorbidity has been studied in autism spectrum disorders. Children with additional oppositional disorders and ADHD, as well as mental retardation, have more abnormalities in psychopathology and psychosocial adaptation. Since causal therapy is not possible in autism spectrum disorder, ADHD and mental retardation, and interventions working with parents have proved to be effective, a participation-oriented view with the goal of social competence in groups plays a major role in the treatment. Semi-residential and inpatient child and adolescent psychiatric units, but also medical rehabilitation clinics or outpatient and inpatient social pediatric facilities (SPZ) take this into account. Individual therapeutic approaches to improve social skills in patients with autism have the disadvantage of missing a generalization of learned behavior in everyday social life. Therefore in children with autism spectrum disorder, the group therapy is superior in offering everyday like situations.

Schlagworte: ADHS, Autismus-Spektrum-Störung, Intelligenzminderung, Teilhabeorientierung, Gruppentherapien, autism spectrum disorder, ADHD, mental retardation, participation, group the­rapies
Formate: pdf, html
Stephan Springer
Seite 175 - 180
Stationäre pädiatrische Psychosomatik
Möglichkeiten und Grenzen

Die pädiatrische Psychosomatik hält in den letzten Jahren zunehmend Einzug in die stationäre Behandlung von Kindern und Jugendlichen in Kliniken für Kinder- und Jugendmedizin.

Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über Möglichkeiten und Grenzen der psychosomatisch-psychotherapeutischen Behandlungen im stationären Setting der Kliniken für Kinder- und Jugendmedizin. Dabei geht es sowohl um die Behandlung psychosomatischer und psychopathologischer Krankheitsbilder als auch um die komplexe Therapie chronischer körperlicher Erkrankungen.

Auf der Grundlage eines bio-psycho-sozialen Krankheitsverständnisses und einer von Wertschätzung, Empathie und Kongruenz geprägten therapeutischen Haltung wird nach entsprechender Indikationsstellung eine multimodale Komplexbehandlung durchgeführt, die aus vier Bausteinen besteht: Milieutherapie, therapeutische Behandlung im engeren Sinne, somatische Behandlung und die Krankenhausschule. Ziel der Behandlung ist neben der Symptomreduktion ein höheres psychosoziales Funktionsniveau. Damit können sich die Patienten ihren Alltags- und Beziehungsanforderungen wieder stellen. Die Organisation der Nachsorge ist von Anfang an Bestandteil der Behandlung.

In recent years pediatric psychosomatic medicine has become more and more part of inpatient treatment in pediatric hospitals. This article presents an overview about possibilities and limits of psychosomatic and psychotherapeutic treatment strategies for hospitalized patients in pediatric departments. Treatment strategies involve both: treatment of psychosomatic and psychopathologic diseases and complex therapies of chronic somatic disorders.

On the ground of a bio-psycho-social perception of disease and a therapeutic attitude based on appreciation, empathy and agreement, a multimodal complex treatment is initiated after medical indication is ensured. This consists of four components: milieu therapy, psychosomatic therapy, somatic treatment und hospital school. Goal of the treatment is the reduction of symptoms on the one hand and a higher level of psychosocial performance on the other. Therewith patients can cope with their demands in relationships and in daily routine. Organisation of follow-up care is part of the treatment from the very beginning.

Schlagworte: Stationäre Psychotherapie, psychosomatische Erkrankungen, chronische Erkrankungen, pädiatrische Psychosomatik, pediatric psychosomatics, stationary psychotherapy, psychosomatic diseases, chronic diseases
Formate: pdf, html
Dieter Kunert, Jochen Meister
Seite 181 - 186
Das besondere Kind – krank oder hochbegabt?
Kinder, die ihre Eltern durch ihr Verhalten beunruhigen

Eltern von Kindern, die z. B. mit störendem oder anderem besonderen Verhalten auffallen, stellen sich nicht selten die Frage: »Ist unser Kind krank oder vielleicht hochbegabt?« Der Beunruhigung, die das kindliche Verhalten auslöst, soll dann mit möglichst exakter Einordnung in medizinische Diagnosen begegnet werden. Dass der Grund für die Unruhe des Kindes tatsächlich eine Beunruhigung über seine Umfeld- und Kontextbedingungen sein könnte, wird dabei häufig übersehen. Zu diesem Kontext gehören u. a. die Erfahrung von Verlust durch Tod oder Trennung von einem nahen Angehörigen oder das Zusammenleben mit einem psychisch kranken Elternteil (vgl. Haagen 2018). Der Artikel problematisiert das Diagnostizieren von unruhigen bzw. beunruhigten Kindern – und wirft anhand einer Fallvignette einige Schlaglichter aus verschiedenen, auch kulturwissenschaftlichen Perspek­tiven auf das Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätssyndrom (ADHS).

Parents of children who stand out with disturbing or otherwise special behaviour, often ask themselves: »Is our child ill or maybe highly gifted?» Their concern about their child’s behaviour is then supposed to be settled by giving it a medical diagnosis which is as specific as possible. The fact that the restlessness of the child might be caused by the context it is living in is often overlooked. This context could be the loss of or separation from a close relative or living together with a mentally ill parent. The article discusses the problems of diagnosing restless or troubled children and highlights various perspectives – among others from cultural sciences – on Attention Deficit Hyperactivity Disorder (ADHD).

Schlagworte: Medizinalisierung unruhiger Kinder, Kinder kranker Eltern, elterliche Reflexionsfähigkeit, Kontextbedingungen kindlicher Verhaltensweisen, medicalisation of anxious children, children of ill parents, reflective parenting, context of children’s behaviour
Formate: pdf, html
Miriam Haagen
Seite 187 - 192
Replik zum Beitrag »Das besondere Kind – krank oder hochbegabt?« von Miriam Haagen
Formate: pdf, html
Harald Tegtmeyer-Metzdorf
Seite 193 - 193
Kommentar zum Beitrag »Das besondere Kind – krank oder hochbegabt?« von Miriam Haagen, ergänzend zur Replik von Harald Tegtmeyer-Metzdorf
Formate: pdf, html
Mechthild Neises
Seite 194 - 194
Aus Politik und Praxis
Ist hier noch jemand, der Patienten sieht?
Formate: pdf, html
Giovanni Andrea Fava
Seite 197 - 198
Verbandsnachrichten
Mitteilungen der DGPM
Formate: pdf, html
Seite 199 - 201
Mitteilungen der VPK
Formate: pdf, html
Seite 202 - 205
Mitteilungen des BPM
Formate: pdf, html
Seite 206 - 207
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