In der Mai-Ausgabe der Psyche geht Günter Holler dem schwierigen Weg vom proto-homosexuellen Jungen zum schwulen Mann nach: Er untersucht die normale homosexuelle Entwicklung und ihre Störungen unter der Grundannahme, dass auch Homosexuelle die ödipale Situation meistern müssen, um zu einer gesunden homosexuellen (schwulen) Identität finden zu können, und versucht, diese gesunde homosexuelle Entwicklung und die zahlreichen Fallstricke, die dieser entgegenstehen, anhand der Übertragung und Gegenübertragung im intersubjektiven Feld der Behandlung eines (Spät-)Adoleszenten darzustellen.
Ilka Quindeau plädiert für eine Auffassung von weiblicher genitaler Sexualität jenseits von Kastration und Mangel und für eine psychoanalytische Konzeption einer eigenständigen, unabhängigen weiblichen Sexualität jenseits von Heteronormativität und Reproduktion.
Mechtild Kessler entwickelt psychoanalytische Überlegungen zum Tango Argentino.
Ein Essay von Johannes Picht über die »Ideale, Gebote und die Entscheidung der Nausikaa« beschließen die Ausgabe.
INHALT
HAUPTARTIKEL
Günter Holler
Der schwierige Weg vom proto-homosexuellen Jungen zum schwulen Mann
Die normale homosexuelle Entwicklung und ihre Störungen
Ilka Quindeau
Zirklusion
Genitale Sexualität jenseits von Kastration und Mangel
Mechtild Kessler
»Ich singe, um nicht zu weinen«
Psychoanalytische Überlegungen zum Tango Argentino – Musik als Spiel-Raum für Melancholie, Verlustverarbeitung und Identitätsbildung im Kontext von Migration
ESSAY
Johannes Picht
Ideale, Gebote und die Entscheidung der Nausikaa