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PDP - Psychodynamische Psychotherapie, 2022, Jg. 21, Ausgabe 3

PDP - Psychodynamische Psychotherapie, 2022, Jg. 21, Ausgabe 3

Psychotherapie mit Jugendlichen

DOI: 10.21706/pdp-21-3

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Beschreibung


Die Realität wird erträglicher, wenn sie entweder »gut« ist oder »böse«, andere berechenbarer, wenn sie »Freunde« sind oder »Feinde«. Auf diese Weise gespalten erscheint Patient:innen mit Borderline-Störungen ihre Welt.

In der Ausgabe 03/2022 der PTT unternehmen wir einen Versuch, die Behandlungslandschaft dieser Patient:innen durch ihre Brille zu betrachten. Die Autor:innen der PTT 3/22 begeben sich auf die Suche nach »Freunden« und »Feinden« der Patient:innen und ihrer Therapeut:innen und nehmen dabei neben ganz allgemein menschlichen auch fachliche (z. B. Pharmakotherapie) und sozialrechtliche Aspekte (z. B. Medizinischer Dienst) unter die Lupe.

Bibliographische Angaben


Herausgegeben von:Carsten Spitzer, Annegret Boll-Klatt und Sebastian Euler
1. Auflage, Erscheinungstermin: 15.09.2022
ISSN print: 1618-7830 / ISSN digital: 2625-0772

Details


Editorial
»Weck mich, wenn ich 18 bin!« Beiträge zur Psychotherapie mit Jugendlichen
Formate: pdf, html
Inge Seiffge-Krenke
Seite 217 - 220 | doi: 10.21706/pdp-21-3-217
Schwerpunkt
Normal? Pathologisch?
Konzeptionelle und klinische Betrachtungen zur Adoleszenz

Der Beitrag stellt in einem kurzen Abriss die psychoanalytische Konzeptentwicklung zur Adoleszenz dar. Er präsentiert die klassische und moderne Sicht auf diesen Entwicklungsabschnitt und geht auf die aktuellen Entwicklungsaufgaben in diesem Lebensabschnitt unter heutigen Bedingungen ein. Den zentralen Entwicklungskonflikt sieht der Autor in der Identitätsbildung, damit zusammenhängend in der Ablösung von den Primärobjekten. Klinische Herausforderungen werden anhand von Fallbeispielen dargestellt.

The article offers a concise overview of the development of psychoanalytic concepts on adolescence. It outlines the classic and modern view of this phase of development and examines the current developmental tasks experienced in this phase of life under today’s conditions. The author believes the central development conflict is identity formation and related to this detachment from the primary objects. Case studies explore the clinical challenges involved.

Schlagworte: Sexualität, Adoleszenz, Identität, Entwicklungsaufgaben, sexuality, Adolescence, identity, Separation-Individuation, development tasks
Formate: pdf, html
Arne Burchartz
Seite 221 - 232 | doi: 10.21706/pdp-21-3-221
Besonderheiten der Behandlungstechnik bei weiblichen Jugendlichen und der Bezug zu Trans*gender

Die psychodynamische Therapie von Jugendlichen stellt besondere Herausforderungen an die Behandlungstechnik. Zu dieser ohnehin anspruchsvollen Aufgabe sind in jüngster Zeit weitere Herausforderungen durch die große Zahl von Mädchen mit Fragen im Kontext von Trans*gender hinzugekommen. Die starke Bisexualität junger Mädchen, Probleme durch die Gleichgeschlechtlichkeit von Mutter und Tochter, die Doppelidentifikation mit beiden Eltern und spezifische Ängste, die mit dem Vater verknüpft sind, werden herausgearbeitet und die Bedeutung der Realisierung des vollständigen Ödipuskomplexes unterstrichen. Für den starken Wunsch nach Veränderung in Richtung auf Trans*Mann sind aber auch gesellschaftliche Veränderungen mit einer besonders großen Abhängigkeit von den Medien zu reflektieren. Haben wir, nach den Essstörungen und dem selbstverletzenden Verhalten nun eine weitere Form der aggressiven Manipulation am Körper bei Mädchen vor uns?

The psychodynamic therapy of adolescents provides special challenges of treatment technique. In recent times, further challenges due to the large number of girls with questions in the context of trans*gender have been added to this already demanding task. The strong bisexuality of young girls, problems of same gender of mother and daughter, the double identification with both parents, and specific fears associated with the father are worked out and the importance of realizing the complete Ödipus complex is underlined. For the strong desire for change towards trans*man, however, societal changes should be reflected as a particularly strong dependence on the media. Do we now, after the eating disorders and the self-injured behavior, have another form of aggressive manipulation on the body in girls in front of us?

Schlagworte: Behandlungstechnik, bisexuelles Schwanken, aggressive Körpermanipulationen, Trans*gender, bisexual fluctuation, aggressive body manipulations, technical suggestions
Formate: pdf, html
Inge Seiffge-Krenke
Seite 233 - 245 | doi: 10.21706/pdp-21-3-233
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm …?
Die Vater-Sohn-Beziehung im Jugendalter aus psycho­analytischer und entwicklungspsychologischer Perspektive

Die Vater-Sohn-Beziehung stellt sowohl aus entwicklungspsychologischer als auch aus psychoanalytischer Perspektive eine Besonderheit dar. Sie ist mehr als alle anderen intrafamiliären Beziehungen geprägt von Ambivalenz. Dabei ist die Auseinandersetzung mit aggressiven Impulsen, insbesondere in der Adoleszenz der Söhne, von zentraler Bedeutung für die männliche Identität und die weitere Entwicklung. Aufgrund der Tragweite der Vater-Sohn-Beziehung im Jugendalter nicht nur in der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie, sondern auch in der Erwachsenenpsychotherapie werden im vorliegenden Artikel wichtige Kernpunkte der Vater-Sohn-Beziehung wie der Ödipuskomplex thematisiert und problematisiert. Anhand einer Fallvignette werden die aufgezeigten Herausforderungen und Gefahren verdeutlicht.

The father-son relationship is special from both a developmental and a psychoanalytic perspective. It is characterized more than any other intrafamilial relationships by ambivalence. Dealing with aggressive impulses, especially during a son’s adolescence, is of central importance for the male identity and further development. In light of the exceptional significance of the father-son relationship in adolescence, not only in child and adolescent psychotherapy, but also in adult psychotherapy, this article sets out to discuss important core aspects of the father-son relationship such as the Oedipus complex and highlights the involved problems. Using a case example an outline is given of the challenges and dangers identified.

Schlagworte: Psychoanalyse, Vater-Sohn-Beziehung, Adoleszenz, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie, psychoanalysis, Adolescence, child and adolescent psychotherapy, Elternarbeit, father-son relationship, parental work
Formate: pdf, html
Fabian Escher
Seite 246 - 258 | doi: 10.21706/pdp-21-3-246
Die psychoanalytisch-interaktionelle Methode (PIM) bei Jugendlichen mit kombinierter Störung des Sozialverhaltens und der Emotionen
Ergebnisse einer randomisiert-kontrollierten Therapiestudie

Im Rahmen einer randomisiert-kontrollierten Studie von 2007 bis 2011 in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters des Asklepios Fachklinikums Tiefenbrunn wurde die Wirksamkeit eines manualisierten stationären psychodynamischen Behandlungskonzepts für jugendliche Patienten mit einer kombinierten Störung des Sozialverhaltens und der Emotionen (F92 nach ICD-10) untersucht. 66 Patienten im Alter von 14 bis 19 Jahren wurden randomisiert einer Behandlungsgruppe (n = 32) oder einer Wartekontrollgruppe/TAU (n = 34) zugewiesen. In der Behandlungsgruppe kam es zu signifikant höheren Remissionsraten als in der Kontrollgruppe (primäres Outcome-Maß).

In a randomized controlled trial conducted between 2007 and 2011 at the Asklepios Fachklinikum Tiefenbrunn (Clinic for Child and Adolescent Psychiatry and Psychotherapy) the effectivity of a manualized inpatient psychodynamic treatment for adolescent patients suffering from comorbid disorders of conduct and emotions (F92 in ICD-10) was evaluated. A total of 66 adolescents aged 14 to 19 were randomly assigned to a treatment group (n = 32) or to a wait list/TAU control group (n = 34). The patients in the treatment group had a significantly higher rate of remission (primary outcome measure) than those in the control group.

Schlagworte: psychodynamische Psychotherapie, Jugendliche, Störungen des Sozialverhaltens, psychoanalytisch-interaktionelle Methode, psychodynamic therapy, psychoanalytic-interactional method, randomized controlled trial, adolescents, randomisierte klinische Studie, conduct disorders
Formate: pdf, html
Annette Streeck-Fischer, Simone Salzer, Carola Cropp
Seite 259 - 269 | doi: 10.21706/pdp-21-3-259
»Ich sehe sie jetzt anders«
MBT eines Jugendlichen mit Borderline- und Antisozialer ­Persönlichkeit

Die vorliegende Fallstudie widmet sich der Frage, wie viel Raum relevante Themengebiete in einer erfolgreichen MBT mit einem Jugendlichen mit Borderline- sowie Antisozialer Persönlichkeit einnahmen und wie sich das Mentalisieren des Patienten in den Bereichen im Verlauf der Therapie entwickelte. Hierfür wurden sechs Therapiesitzungen aus der Anfangs-, Mittel- und Endphase einer Mentalisierungsbasierten Therapie herangezogen und Patienten-Aussagen verschiedenen Themenbereichen sowie dem entsprechenden Mentalisierungsniveau zugeordnet. Eine deskriptive Analyse der Veränderungen der Häufigkeit der Aussagen pro Themenbereich und des Mentalisierungsniveaus über den Therapieverlauf hinweg deutete auf die hohe therapeutische Relevanz des Bearbeitens von Beziehungsthematiken hin. Die Ergebnisse lassen vermuten, dass sowohl die Borderline- als auch die Antisoziale Symptomatik des Patienten sich über die vornehmliche Fokussierung auf das Mentalisieren von Beziehungen in der MBT verbesserte.

The present study was devoted to the question of how much space relevant thematic areas occupied in a successful MBT with an adolescent with a borderline as well as antisocial personality and how the patient’s mentalizing in those areas developed over the course of therapy. For this purpose, six therapy sessions from the initial, middle, and final phases of an MBT were se­lected and patient statements assigned to different thematic areas as well as to the corresponding mentalization level. A descriptive analysis of changes in statement frequencies per theme and of mentalization levels over the course of therapy indicated the great therapeutic significance of working on relationship issues. The results suggest that both the patient’s borderline and antisocial symptomatology improved through the primary treatment focus on mentalizing significant relationships.

Schlagworte: Mentalisieren, Mentalisierungsbasierte Therapie, Borderline-Persönlichkeit, case study, mentalizing, Antisoziale Persönlichkeit, Fallstudie, mentalization based therapy, borderline personality, antisocial personality
Formate: pdf, html
Svenja Taubner, Sophie Hauschild, Lea Kasper
Seite 270 - 283 | doi: 10.21706/pdp-21-3-270
Mitteilungen aus der Gesellschaft
Aktuelles von der DFT
Formate: pdf, html
Seite 284 - 292 | doi: 10.21706/pdp-21-3-284
Der interessante Fall
»Ich wünschte, ich würde niemals 17 werden«
Tiefenpsychologische Langzeittherapie mit einer Patientin mit Essstörungen, selbstverletzendem Verhalten und Depression

Die sich über fast zwei Jahre erstreckende Behandlung einer zu Beginn 16 Jahre alten Patienten mit komorbider Symptomatik wird geschildert. Die Patientin zeigte, ausgelöst durch die Trennung der Eltern, eine zunehmend schwere Symptomatik, die durch einen sexuellen Übergriff verstärkt wurde. Ihre Belastung war deutlich spürbar, allerdings schwieg sie über weite Strecken der Behandlung. Die Therapeutin verfolgte einen aktiven Ansatz; Containen und Benennung von Emotionen, Hilfen bei der Emotionsregulierung und Mentalisierung sowie Benennung der Realitäten standen im Vordergrund. Die negative Mutter-Übertragung dominierte lange Zeit. Psychodynamisch waren Anteile sowohl von einem Selbstwertkonflikt als auch eines Versorgungs- und Kontrollthemas im Sinne der OPD-KJ spürbar. Die Elternarbeit mit der Mutter erbrachte wenig Einsicht in das Leid ihrer Tochter.

The treatment of almost two years of a 16-year-old female patient with comorbid symptoms is described. The patient showed, triggered by the separation of the parents, an increasingly heavy symptomatology, which was reinforced by a sexual assault. Her stress was clearly noticeable, but she was struggling over long stretching of treatment. The therapist pursued an active approach, containing and naming emotions, assistance in emotion regulation and mentalization and pointing to realities were in the foreground. Psychodynamically, shares were noticeable by a self-worth conflict and a caring and control theme in the sense of the OPD-KJ. Negative transference reactions pointing to the mother-daughter relationship were noticable. Parent work with the mother rendered little insight into the suffering of the patient.

Schlagworte: psychodynamische Psychotherapie, Depression, Adoleszenz, Essstörungen, selbstverletzendes Verhalten, psychodynamic psychotherapy, Adolescence, eating disturbances, self-injury behavior
Formate: pdf, html
Inge Seiffge-Krenke, Anuschka Leipnitz
Seite 293 - 305 | doi: 10.21706/pdp-21-3-293
Buchbesprechungen
Sexuelle Orientierungen und Geschlechtsentwicklungen im Kindes- und Jugendalter
Reihe: Psychodynamische Psychotherapie mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen
Formate: pdf, html
Jan Schulze
Seite 306 - 308 | doi: 10.21706/pdp-21-3-306

Autor:innen


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Carsten Spitzer(Hrsg.)

Prof. Dr. med. Carsten Spitzer studierte Medizin in Aachen und Lübeck. Er promovierte bei Prof. Dr. Harald J. Freyberger (einem der Gründung...

Prof. Dr. med. Carsten Spitzer studierte Medizin in Aachen und Lübeck. Er promovierte bei Prof. Dr. Harald J. Freyberger (einem der Gründungsherausgeber dieser Zeitschrift) zu Patienten mit Konversionsstörungen und beschäftigt sich seither klinisch und wissenschaftlich mit dem Konstrukt der Dissoziation und der Psychotraumatologie. 
Als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sowie für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie leitete er von 2012 bis 2019 als Ärztlicher Dir...

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Annegret Boll-Klatt(Hrsg.)

Annegret Boll-Klatt, Dr. phil. Dipl.-Psych., Psychologische Psychotherapeutin; Leiterin der Ambulanz des Instituts für Psychotherapie (IfP) des Uni...

Annegret Boll-Klatt, Dr. phil. Dipl.-Psych., Psychologische Psychotherapeutin; Leiterin der Ambulanz des Instituts für Psychotherapie (IfP) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf; Dozentin, Supervisorin und Lehrtherapeutin an zahlreichen psychologischen und ärztlichen Aus- und Weiterbildungsinstituten und an der Ärztekammer Schleswig-Holstein


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Sebastian Euler(Hrsg.)

Sebastian Euler, PD Dr. med., Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, speziell Psychosomatische und Psychosoziale Medizin (SAPPM) sowie...

Sebastian Euler, PD Dr. med., Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, speziell Psychosomatische und Psychosoziale Medizin (SAPPM) sowie Konsiliarpsychiatrie und Psychosomatik (SSCLPP), Psychoanalytischer Psychotherapeut (EFPP) und Gruppenanalytiker (D3G), stv. Klinikdirektor der Klinik für Konsiliarpsychiatrie und Psychosomatik am Universitätsspital Zürich (USZ). Er ist Träger des Hamburger Preises Persönlichkeitsstörungen 2017, Mitherausgeber der Psychodynamischen Psychotherapie ...

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