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PTT - Persönlichkeitsstörungen: Theorie und Therapie, 2002, Jg. 6, Ausgabe 3

PTT - Persönlichkeitsstörungen: Theorie und Therapie, 2002, Jg. 6, Ausgabe 3

Die »gesunde« Persönlichkeit

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.09.2002
ISSN print: 1433-6308 / ISSN digital: 2625-0780

Details


Editorial
Von »Normopathen« und anderen Ungeheuern
Formate: pdf, html
Sven Olaf Hoffmann, Gerd Rudolf
Seite 139 - 140
Zur Psychologie der Persönlichkeitsentwicklung – Von der Pathogenese zur Salutogenese in der Persönlichkeitsforschung

Seit jetzt mehr als einhundert Jahren kümmerten und kümmern sich die klinisch orientierten Persönlichkeitsforscher vorrangig darum, entwicklungspsychologisch bedeutsame und persönlichkeitsbedingte Risiken oder die Ursachen psychischer Störungen aufzuhellen. Die Ergebnisse dieser Bemühungen werden im ersten Teil dargestellt. übersehen wurde und wird in diesem Zusammenhang zumeist, dass sich die Aspekte der Pathogenese in der Persönlichkeitsentwicklung ohne Antworten auf Fragen zur Salutogenese nur sehr unvollkommen bestimmen und analysieren lassen. Vollständig beurteilbar sind pathopsychologische Bedingungen immer nur durch eine Berücksichtigung gesunderhaltender Faktoren und positiv wirkender Voraussetzungen in der Personentwicklung. Den damit verbundenen Problemen und Forschungsfragen ist der zweite Teil dieser Ausarbeitung gewidmet.

The psychology of personality development – From pathogenesis to salutogenesis in the research of personality
For more than one hundred years clinical oriented researchers of personality were (and even are) dealt with exploring risk factors and causes of mental diseases referring to personality or human development. This will be illustrated in the first part of this paper. In the prevailing kind of this research it has been widely neglected that questions of the pathogenesis of personality development cannot be answered exhaustively when neglecting aspects of the salutogenesis. Pathogenetic conditions are analysable in a thorough way only when taking into account the resilient and health maintaining factors as well as the positive preconditions of personality development. In the second part of this paper the problems and questions of research being implicated by this approach are discussed.

Schlagworte: Salutogenese, Persönlichkeit, Persönlichkeitsstörungen, personality, Pathogenese, salutogenesis, personality disorders, psychopathology, pathogenesis
Formate: pdf, html
Peter Fiedler
Seite 141 - 154
Bilden Persönlichkeitstests Krankes oder Gesundes ab? Zur Pathophilie der diagnostischen Instrumente

Initial werden die Entwicklungslinien innerhalb der empirischen Persönlichkeitspsychologie nachgezeichnet. Darauf folgend werden drei empirische Ansätze der Persönlichkeitspsychologie (Eysencks Dreifaktorenmodell, das Big-Five-Modell und das interpersonelle Modell) in ihren konzeptionellen und methodischen Ansätzen und Operationalisierungen dargelegt. In einem nächsten Schritt wird untersucht, welche Art von Persönlichkeitsmerkmalen von den Modellen und von diesen abgeleiteten Messinstrumenten untersucht wird und welche Anwendungsbereiche von Interesse sind. Es wird resümiert, dass diese Modelle nicht nur pathologische Persönlichkeitscharakteristika aufsuchen, sondern die Konzepte eher eng angelegt seien und wenig beschreiben würden, welche Charakteristika repräsentativ für die »gesunde Persönlichkeitsentwicklung« seien. Anschließend werden relevante Befunde der Gesundheitspsychologie bezüglich ihrer Aussagekraft für die Merkmale Gesundheit oder gesunde Persönlichkeit diskutiert. Auch hier wird postuliert, dass Konzepte wie das Typ-A-Verhalten oder Bewältigung oder Hardiness (Widerstandsfähigkeit) zu eng und die Befundlage zu widersprüchlich sei, um generalisierbare Aussagen für unsere Fragestellung treffen zu können. Abschließend wird vorgeschlagen, psychodynamische Konzepte (z. B. die Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik, OPD) in ihren Relationen zu Ansätzen der empirischen Persönlichkeitspsychologie zu prüfen, um auf dieser Basis unter Umständen zu einem theoretisch gehaltvolleren Verständnis unserer Frage zu kommen.

Do personality assessment scales look for the healthy person or for pathological development?
On the background of the important theoretical approaches of the modern personality psychology the main issues in conceptualizing this topic were discussed in their relevance for measuring personality. Three important approaches to measure personality were discussed in the paper in relation to their basically concepts, methods of measuring and operationalization. These were Eysenck´s three-factorial-model, the big five model and the interpersonal model. In a next step it was examined which kind of personality characteristics were diagnosed by these instruments and in which fields they are made use of. For these instruments it is postulated that they do not only look for pathology, but that their concepts of personality are pretty narrow and that they were not able to describe which kind of characteristics of an individual would represent a healthy person. Following important approaches and findings of health psychology were examined to answer the question which variables or characteristics would describe a well functioning (healthy) person. It is shown that important concepts like type A-behavior, hardiness or optimism are very particular and the findings are not very stringent. Finally it is discussed that psychodynamic concepts of personality (e.g. Operationalized Psychodynamic Diagnoses, OPD) should be tested to their relation to common personality assessments of academic personality to explore the wider field of conceptualizations of the personality by focussing health and pathology as well.

Schlagworte: Health, Gesundheitspsychologie, Gesundheit, Psychopathologie, Persönlichkeitspsychologie, psychopathology, Persönlichkeitsmessung, Personality psychology, personality assessment, health psychology
Formate: pdf, html
Wolfgang Schneider
Seite 155 - 173
Struktur der gesunden Persönlichkeit

Nach einigen Vorüberlegungen zum Begriff der Gesundheit werden unbewusste Konfliktneigungen einerseits und strukturelle Merkmale andererseits als Störungsdispositionen dargestellt. Anschließend wird gezeigt, wie sich die damit verbundenen dysfunktionalen beziehungsweise funktionalen Verhaltens- und Erlebensbereitschaften in der Auseinandersetzung mit Lebensanforderungen allgemein und besonders in Beziehungsgestaltungen äußern. Dazu werden empirische Befunde referiert. Schließlich wird ausgeführt, dass die gesunde Persönlichkeit nicht allein durch ihre Potenziale, das heißt durch ihre Konfliktneigungen und strukturellen Merkmale bestimmt wird, sondern ebenso durch Art des Umgangs mit ihnen und durch das Ausmaß der schöpferischen Integration, das in diesem Prozess ereicht wird.

The structure of the healthy personality
After discussing some fundamental aspects of the term »personality health«, unconscious conflicts and structural features of personality are analysed as risk factors for psychological disturbances. The effects of these functional respectively dysfunctional dispositions are described with regard to coping with life demands. Some relevant empirical observations are referred to. Last but not least it is pointed out, that personality health is not only defined by the conflictual and structural dispositions, but also by the way the person deals with these potentials and by the degree of creative integration which may be reached in this coping process.

Schlagworte: Strukturniveau, psychic structure, Gesundheit der Persönlichkeit, Konfliktbereitschaft, Integration der Persönlichkeit, Healthiness of personality, unconscious conflict, dysfunctional dispositions, integration of personality
Formate: pdf, html
Gerd Rudolf, Tilman Grande
Seite 174 - 185
Exkurs: Die Klassifikation von Persönlichkeitsstörungen in DSM-IV und ICD-10 – auch eine »Pathocharakterologie«?

Ausgehend von den Konzeptionen Schneiders und Jaspers' wird die Klassifikation von Persönlichkeitsstörungen im DSM-IV und in der ICD-10 vorgestellt. Der kritischen Betrachtung eröffnet sich eine eingeengte und Krankheitsmodellen eng verbundene Diagnosenordnung, die Folge der Entscheidung für eine kategoriale Taxonomie, unter Vernachlässigung dimensionaler Modelle, ist.

The classification of personality disorders in DSM-IV and ICD-10 – just a »pathocharacterology« (Schneider)?
Starting with Schneider's and Jaspers' conceptions of personality disorders the classifications of DSM-IV and ICD-10 are presented. The critical review reveals diagnostic categories for personality disorders, which are narrowed by the underlying decision for a categorical taxonomy while neglecting dimensional models.

Schlagworte: Klassifikation von Persönlichkeitsstörungen, kategoriale Modelle der Persönlichkeit, dimensionale Modelle der Persönlichkeit, Nosologie, klassifikatorische Taxonomie, Classification of personality disorders, categorical models of personality, dimensional models of personality, nosology, classificatorical taxonomy
Formate: pdf, html
Sven Olaf Hoffmann
Seite 186 - 189
Die Vermutungsdiagnose »gesunde Persönlichkeit« in der therapeutischen Praxis

In den psychotherapeutischen Praxen arbeiten die meisten, auch psychiatrisch ausgebildeten Therapeuten mit der Vermutungsdiagnose »gesunde Persönlichkeit«, weil die primäre Annahme einer gestörten Persönlichkeit vom Patienten als Kränkung empfunden würde und die Angst entstehen ließe, vom Therapeuten nicht für voll genommen zu werden. Das erschwert die eingehende Exploration einer Persönlichkeitsstörung und lässt nicht selten deren Diagnose verpassen. Die Diagnose einer Persönlichkeitsstörung ändert die therapeutische Strategie und Technik in Richtung supportiver Therapie und ist damit von praktischer Bedeutung, um die Anwendung eines ungeeigneten und unökonomischen therapeutischen Vorgehens zu vermeiden.

The difficulty to deviate from the assumption of a »healthy personality« in the psychotherapeutic outpatient practice
In the psychotherapeutic private practice, therapists have primarily to work with the presumptive diagnosis »healthy personality«, because, at the beginning of a therapy, the assumption of a »personality disorder« would be hurting the self-esteem of the patients guessing not to be taken seriously by the therapist. This fact impedes a deeper exploration of a personality disorder. The danger arises of missing the diagnosis, with the consequence of an inadequate choice of the therapeutic procedure.

Schlagworte: therapeutische Beziehung, Persönlichkeitsstörung, therapeutic relationship, personality disorder, supportive Psychotherapie, supportive psychotherapy, gesunde Persönlichkeit, Kennzeichnung abweichenden Verhaltens, healthy personality, labelling deviant behaviour
Formate: pdf, html
Jürg Willi
Seite 190 - 197
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