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PTT - Persönlichkeitsstörungen: Theorie und Therapie, 2005, Jg. 9, Ausgabe 2

PTT - Persönlichkeitsstörungen: Theorie und Therapie, 2005, Jg. 9, Ausgabe 2

Somatoforme Störungen und Persönlichkeitsstörung

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.06.2005
ISSN print: 1433-6308 / ISSN digital: 2625-0780

Details


Editorial
Formate: pdf, html
Michael Zaudig, Hans-Peter Kapfhammer
Seite 65 - 66
Somatisierung und Somatoforme Störungen
Grundlagen, Diagnose und Ätiologie

Der vorliegende Artikel umfasst die genaue Definition, Beschreibung und Entwicklung des Begriffes Somatisierung und Somatoforme Störung mit besonderem Schwerpunkt auf der Problematik der Diagnostik dieser Störungen, deren Differenzialdiagnostik und Ätiopathogenese. Die Möglichkeiten einer genauen und umfangreichen Diagnostik unter Berücksichtigung aller damit verbundenen Schwierigkeiten werden dargestellt.

Somatization and somatoform disorders: general problems in diagnosis and differential diagnosis
The present article provides an overview concerning definition, diagnosis and historical development of somatization disorders with special emphasis on diagnostic problems, differential diagnosis and etiology.

Schlagworte: Diagnostik, diagnosis, Somatisierung, Somatoforme Störung, Somatoform disorder, Somatization, anhaltende Schmerzstörung, multiple chemical sensitivity, pain disorder
Formate: pdf, html
Michael Zaudig
Seite 67 - 77
Evolutionspyschologische Aspekte bei Persönlichkeitsstörungen und Somatoformen Störungen

Mit diesem Beitrag soll ein evolutionspsychologischer Ansatz ergänzend zu traditionellen theoretischen Konzepten hinsichtlich »Persönlichkeitsstörungen« und »Somatoformen Störungen« vorgestellt werden. Die hier skizzierten bioevolutionär basierten Theoriemodelle und ein therapiebezogenes Konzept der »Verhaltensmodule« sollen zum einen das Interesse an evolutionsorientierten Störungstheorien und Behandlungsansätzen wecken, zum anderen bieten sie eine metatheoretische Konzeption für bisherige Störungstheorien und Behandlungsansätze mit Betonung der phylogenetisch bedingten Verhaltensaspekte.

Aspects of evolutionary psychology on personality disorders and somatoform disorders
The approach of this article is to emphasize an additional aspect of evolutionary psychology apart form the common theoretical concepts of personality disorders and somatoform disorders. The different bioevolutionary models and the therapy related concept of »behavioral modules« which have been pointed out could be seen as an important aspect on evolutionary theories of disorders and therapeutic approches and may be a source for further investigation. From an evolutionary point of view, the attempt made, stressing the phylogentic impact on behavior, therefore contributes to a metatheoretical concept of present theories of disorders and treatment.

Schlagworte: Persönlichkeitsstörungen, somatoforme Störungen, Somatoform disorders, personality disorders, Evolutionäre Psychologie, evolutionsbedingte psychologische Mechanismen, Verhaltensmodule, Evolutionary psychology, evolutionary psychological mechanisms, behavioral module
Formate: pdf, html
Klaus Hartmann
Seite 78 - 89
Alexithymie als Dimension von Persönlichkeitsstörung
Psychodynamische und neurobiologische Aspekte

Die individuelle emotionale Wahrnehmungs- und Verbalisationsfähigkeit ist eine kontinuierlich verteilte Persönlichkeitsvariable. Im Falle einer so genannten Alexithymie kann sie nicht selten auch Aspekte einer Persönlichkeitsstörung annehmen. Im folgenden Beitrag werden aktuelle entwicklungspsychologische Modellvorstellungen zur Entstehung der Emotionalität vorgestellt und mit möglichen Ursachen der Alexithymie in Verbindung gebracht. Parallel zur Rolle der frühkindlichen Umgebungsbedingungen für die psychische Entwicklung werden die wachsenden Erkenntnisse über die Wirkung früher psychosozialer Einflüsse auf die reifenden neurobiologischen Strukturen des sich entwickelnden menschlichen Organismus nachgezeichnet. In der Synthese dieses wachsenden Wissens werden Überschneidungen von langjährigen zentralen psychodynamischen Annahmen und neurobiologisch fassbaren Organisationsstrukturen deutlich.

Psychodynamic and neurobiological aspects of alexithymia as a dimension of personality disorder
Alexithymia sometimes may show characteristics of a personality disorder. This article discusses modern theories of the influence of developmental factors on the genesis of alexithymia and of its influence on maturing neurobiological structures. On this background, it becomes clear that core concepts of psychodynamic psychotherapy, like the concept of an unconscious level of experience, are confirmed by modern neurobiological research. Thus, modern psychosomatic research should strive to validate clinical core concepts by the use of empirical studies which also consider neurobiological parameters.

Schlagworte: Psychoanalyse, Neurobiologie, Entwicklungspsychologie, Alexithymie, alexithymia, psychodynamics, developmental psychology, neurobiology
Formate: pdf, html
Harald Gündel
Seite 90 - 98
Zur Frage des Zusammenhangs zwischen vorgetäuschter Störung und Persönlichkeitsstörung

Diese Arbeit referiert zur Frage des Zusammenhangs zwischen vorgetäuschter Störung und Persönlichkeitsstörung. Empirische Untersuchungen belegen bei einem großen Prozentsatz von Patienten mit vorgetäuschten Störungen Komorbiditätshinweise auf Cluster-B-Persönlichkeitsstörungen, vorrangig Borderline-Persönlichkeitsstörungen. Sowohl bei Borderline- als auch bei Artefaktpatienten findet sich eine Häufung traumatisierender Kindheitserfahrungen, wie zum Beispiel sexueller und physischer Missbrauch, frühe Trennungs- und Verlusterfahrungen, Konfliktträchtigkeit und Deprivationssituationen. In einer ätiopathogenetischen Perspektive werden die Auswirkungen von zugrunde liegenden Borderline-Störungen als strukturelle Ich-Störungen auf die Psychodynamik von Patienten mit vorgetäuschten Störungen diskutiert. Behandlungsansätze für Borderline-Patienten werden unter dem Aspekt der Anwendbarkeit für eine Psycho- und Pharmakotherapie von artifiziellen Störungen erörtert.

Discussion of the connection between factitious disorder and personality disorder
This article gives an overview of factitious disorders and their association with personality disorders. Empirical reports have found that a majority of patients with factitious illness manifest co-morbid Cluster B personality disorders, especially borderline personality disorder. Common in the childhood of a borderline patient and a factitious illness patient are sexual and physical abuse, early object loss, separation, hostile conflict, and neglect. From an etiopathological perspective, we address the impact of an underlying borderline psychopathology on the psychodynamics of factious illness patients. Treatment modalities for borderline patients are discussed with respect to the applicability to psychotherapy and pharmacotherapy of factitious disorders.

Schlagworte: Persönlichkeitsstörungen, Borderline-Persönlichkeitsstörung, personality disorders, borderline personality disorder, factitious disorder, Vorgetäuschte Störung, Ätiopathogenese, therapeutische Behandlungsrationalen, etiopathology, therapeutic considerations
Formate: pdf, html
Hans-Peter Kapfhammer, Hans-Bernd Rothenhäusler
Seite 99 - 105
Somatisierung als eigenständige Dimension von Persönlichkeitsstörungen

Obwohl somatoforme Symptome historisch eng mit der Hysterie und der Histrionischen Persönlichkeitsstörung verbunden sind, findet sich in den aktuellen Klassifikationssystemen der ICD-10 und des DSM-IV kein diagnostisches Kriterium der Somatisierung bei den Persönlichkeitsstörungen. Aus einer psychoanalytisch-psychodynamischen Perspektive sind sowohl bei der Somatisierung als auch bei Persönlichkeitsstörungen zentrale Ich-Funktionen gestört, was sich wiederum mit einem entwicklungspsychologischen Ansatz erklären lässt. Dieser spielt auch aus kognitiv-behavioraler Sicht eine wichtige Rolle, wobei zudem Modelllernen und dysfunktionale Bewertungsprozesse als relevant bei der Somatisierung angesehen werden. Auf der empirischen Ebene besteht eine hohe Komorbidität der Somatisierungsstörung mit Persönlichkeitsstörung; umgekehrt ist insbesondere die Borderline-Persönlichkeitsstörung mit Somatoformen Störungen assoziiert. Auch soziokulturelle Faktoren wie etwa die Geschlechtsrolle (gender) müssen im Zusammenhang mit Somatisierung und Persönlichkeitsstörung Beachtung finden. Somatisierung repräsentiert eine Manifestation dysfunktionaler Persönlichkeitsbereiche und sollte daher als wichtige diagnostische und therapeutische Dimension bei Persönlichkeitsstörungen in Betracht gezogen werden.

Somatization as unique dimension in personality disorders
Historically, somatoform symptoms are closely linked to hysteria and the hysterical personality disorder, respectively. However, this link is not reflected by the current classification systems of the ICD-10 and the DSM-IV, which do not list somatization as a diagnostic criterion of any of the personality disorders. From a psychodynamic perspective both the somatoform disorders and the personality disorders are characterized by severe deficits in core ego functions, which can be explained from a developmental approach. This developmental point of view is also essential for a cognitive-behavioural approach, which additionally emphasizes social learning and dysfunctional appraisal processes. On a descriptive level, there is a high comorbidity of the somatization disorder with personality disorder. Conversely, the borderline personality disorder is particularly associated with somatoform disorders. Socio-cultural factors also need to be taken into account when reflecting on the relationship between somatization and personality disorders. Somatization represents a manifestation of dysfunctional personality areas and, therefore, should be considered as important diagnostic and therapeutic dimensions in personality disorders.

Schlagworte: Komorbidität, Entwicklungspsychologie, Persönlichkeitsstörung, Somatisierung, personality disorder, Somatization, developmental psychology, comorbidity
Formate: pdf, html
Carsten Spitzer, Sven Barnow
Seite 106 - 115
Somatisierung als Korrelat komplexer posttraumatischer Persönlichkeitsveränderungen

Sowohl Persönlichkeitsstörungen als auch Somatisierungssyndrome werden vorteilhaft in einem multifaktoriellen Modell betrachtet. Für die Entstehung und Aufrechterhaltung beider Störungsgruppen spielen traumatologische Einflüsse eine eigenständige Rolle. Der Zusammenhang ist aber nicht unilinear kausal zu verstehen, sondern in Interaktion mit zahlreichen anderen Einflussfaktoren. Bei einer Subgruppe von Patienten tragen schwer wiegende frühe Traumatisierungen sowohl zur Entwicklung von Persönlichkeitsstörungen als auch von komplexen Somatisierungssyndromen bei. Affektive Dysregulation mit einer verstärkten negativen Affektivität, ein verzerrter Wahrnehmungsstil mit außengerichteter Hypervigilanz und eine auf den Körper zentrierte hypochondrische Einstellung, eine Alexithymie und oft fehlende Mentalisierungsfähigkeit, eine Impulsstörung und starke Selbstdestruktivität, eine Neigung zu Dissoziation und Somatisierung beschreiben die zentralen psychopathologischen und psychodynamischen Merkmale. Wichtige neurobiologische Prozesse der posttraumatischen Verarbeitung vermitteln auch Grund legende Mechanismen der Somatisierung.

Somatization as integral symptom of complex posttraumatic personality disorders
Both personality disorders and syndromes of somatization are to be considered within a multifactorial model of development and maintenance. Traumatological influences may play a pathogenetic role. The association, however, is not uniform, but mediated by many other discrete variables. In a subgroup of patients early traumatic experiences contribute to the psychopathological and psychodynamic core features of affective dysregulation, negative affectivity, hypervigilance, hypochondria, alexithymia and impaired mentalization, self-destructive behaviour, dissociation and somatization. Posttraumatic neurobiological processes mediate major pathways of somatization.

Schlagworte: Trauma, Persönlichkeitsstörung, Somatisierung, personality disorder, Somatization
Formate: pdf, html
Hans-Peter Kapfhammer
Seite 116 - 126
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