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PTT - Persönlichkeitsstörungen: Theorie und Therapie, 2007, Jg. 11, Ausgabe 3

PTT - Persönlichkeitsstörungen: Theorie und Therapie, 2007, Jg. 11, Ausgabe 3

Wie gut »versorgt« sind Persönlichkeitsstörungen?

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.09.2007
ISSN print: 1433-6308 / ISSN digital: 2625-0780

Details


Editorial
Formate: pdf, html
Birger Dulz, Sabine Herpertz
Seite 145 - 147
Zur Versorgungssituation von Borderline-Patienten in Deutschland

In der Bundesrepublik Deutschland werden derzeit etwa 3.5 Milliarden € für die stationäre Behandlung der Borderline-Störung ausgegeben. Dies sind etwa 25% der Gesamtkosten, die für die stationäre Behandlung psychisch Kranker ausgegeben wird. Diese hohen Kosten entstehen, weil die ambulante Versorgung durch störungsspezifisch ausgebildete ärztliche und psychologische Psychotherapeuten in Deutschland unzureichend ist. Mittlerweile liegen gut etablierte und evaluierte Konzepte für eine integrierte ambulant- stationäre Versorgung nach den Prinzipien der Dialektisch- Behavioralen Therapie (DBT) vor, deren Umsetzung eine erhebliche Verbesserung der Behandlung und eine deutliche Senkung der Kosten mit sich bringen würde.

Health care utilisation of patients with borderline personality disorders in Germany
Inpatient treatment of borderline personality disorders in Germany amounts up to 3.5 Billion € per year. This covers about 25% of the total costs for psychiatric inpatient treatment in Germany. These tremendous costs are mainly caused by insufficient outpatient health care programs. Meanwhile highly effective and efficient outpatient treatment programs according to the guidelines of dialectical behaviour therapy (DBT) have been successfully established and should be implemented all over the country. This would implicate both, enormous improvement of therapy and reduction of health care costs for borderline patients.

Schlagworte: borderline personality disorder, Versorgung, health care utilisation, Borderline Persönlichkeitsstörungen, Gesundheitskosten, health economics
Formate: pdf, html
Martin Bohus
Seite 149 - 153
Persönlichkeitsstörungen im Rahmen der psychotherapeutischen Aus-, Fort- und Weiterbildung

Die hohe Prävalenz von Persönlichkeitsstörungen in behandelten Populationen und die damit verbundene Relevanz für die psychotherapeutische Versorgung bildet sich in den Ausbildungscurricula von Instituten für Aus- Fort- und Weiterbildung in Psychotherapie kaum wider. Auf der Grundlage der aktuellen Fachliteratur und verfügbarer Interventionsansätze werden Vorschläge für die inhaltliche Gestaltung zu den Themenbereichen theoretische Modelle, Diagnostik, Epidemiologie und psychotherapeutische Intervention gemacht.

Personality disorder in psychotherapy training
The relative high prevalence of personality disorders in clinical populations and the relevance of these disorders in mental healthcare does not match with the low presence of these topics in training curricula. Based on current publications and available intervention strategies, recommendations for scopes on theoretical models, assessment, epidemiology and psychotherapeutical interventions are given.

Schlagworte: Persönlichkeitsstörung, personality disorder, professional training, clinical training, Aus- Fort- und Weiterbildung
Formate: pdf, html
Thomas Fydrich
Seite 154 - 159
Leitlinien
Kann die Herausarbeitung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen den Therapieschulen den praktischen Nutzen erhöhen?

Um psychotherapeutisch arbeitenden Kollegen nicht unterschiedliche Behandlungsmodelle ohne didaktische Aufarbeitung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden für anstehende therapeutische Entscheidungen zur Verfügung stellen zu müssen, war es Zielsetzung eines fächerübergreifenden Expertengremiums, herauszuarbeiten, wie sich grundlegende Konzepte zur Diagnostik und Behandlung von Menschen mit Persönlichkeitsstörungen vergleichend darstellen, und dabei zu zeigen, wo Gemeinsamkeiten und Unterschiede liegen. Im Einzelnen wurden die wichtigsten Elemente der Therapieplanung, die therapeutische Beziehungsgestaltung, das Behandlungssetting, die Behandlungsziele sowie spezifische Behandlungsfoki diskutiert und miteinander verglichen. Es entstanden auf Expertenurteilen beruhende S1-Leitlinien zur Behandlung von Patienten mit Persönlichkeitsstörungen, die dem praktisch tätigen Psychotherapeuten grundsätzliche Behandlungsprinzipien neben schulenspezifischen Interventionen aufzeigen.

Is it useful to work out what is common and what is different among the psychotherapeutic approaches?
The work of a transdisciplinary commission of experts in the field of personality disorders aimed at working out basic concepts of diagnostics and treatment by comparing the cognitive-behavioral and psychodynamic schools of psychotherapy with regard to common and different features. The specific topics this commission dealt with were as follows: major elements of treatment planning, forming the therapeutic relationship, aims of treatment as well as specific foci of treatment. This work led to S1-guidelines for the treatment of personality disorders based on experts´ judgements, which offer common, basic principles of psychotherapeutic intervention together with strategies typical of a specific psychotherapeutic school.

Schlagworte: psychodynamische Psychotherapie, therapeutische Beziehung, Dialektisch-behaviorale Therapie, Leitlinien, therapeutic relationship, psychodynamic psychotherapy, guidelines, cognitive-behavioral therapy, Behandlungsfokus, psychotherapeutic foci
Formate: pdf, html
Sabine C. Herpertz, Stephan Doering, die Leitlinienkommission Persönlichkeitsstörungen
Seite 160 - 168
Zur Versorgung von Borderline-Patienten in der Allgemeinpsychiatrie

Der Versorgungsauftrag der Akutpsychiatrie beinhaltet, dass Menschen mit Selbststeuerungsproblemen, die akut selbst- oder fremdgefährdend sind, auch gegen ihren Willen auf einer geschlossenen Station vor sich selbst geschützt und behandelt werden. Borderline-Patienten entwickeln eine Vielzahl von Symptomen und Schwierigkeiten, die eine stationäre Krisenintervention erforderlich machen können: Suizidversuche, parasuizidale Intoxikationen, Sucht- oder Abususverhalten, Selbstverletzungen, Fremdaggressivität. Diese Gruppe von Patienten ist für alle psychiatrischen Aufnahmestationen eine Problemgruppe.

Acute psychiatric inpatient treatment for borderline patients
Society needs psychiatric inpatient treatment for patients who are dangerous for themselves and others, even against their own will. Patients with borderline personality disorder develop many symptoms in a crisis situation that need inpatient treatment: suicide attempts, parasuicidal gestures, abuse of drugs, alcohol and medication, self injuries behaviour, aggressiveness. These patients are problem patients for all units.

Schlagworte: Borderline-Persönlichkeitsstörung, inpatient treatment, borderline personality disorder, psychiatric hospital, stationäre Behandlung, Akutpsychiatrie, Spezialstationen, specialized treatment units
Formate: pdf, html
Ulrich Sachsse
Seite 169 - 174
Die Borderline-Spezialstationen – ein Plädoyer

Patienten mit der Diagnose »Borderline-Persönlichkeitsstörung« bilden eine recht heterogene Gruppe. Dieses legt die Anwendung unterschiedlicher, jeweils »passender« psychotherapeutischer Elemente und Techniken innerhalb des stationären Behandlungsprozesses nahe. Um die vorhandenen therapeutischen Konzepte wirksam und verantwortungsvoll einsetzen, kombinieren, aufeinander abstimmen und weiterentwickeln zu können, scheint eine diagnosenspezifische Ausrichtung der stationären Behandlungseinheiten unverzichtbar.

Borderline inpatient treatment – a plea
Patients with Borderline Personality Disorder form a heterogenic group. To treat these efficiently, different therapeutical approaches and techniques should be applied. To be able to manage this , disorder-specific inpatient treatment seems necessary.

Schlagworte: Persönlichkeitsstörung, Borderline-Therapie, personality disorder, inpatient treatment, stationäre Behandlung, Spezialisierung, Borderline therapy, specialisation
Formate: pdf, html
Birger Dulz, Charlotte Ramb
Seite 175 - 180
Psychosomatisch-psychotherapeutische Fachkliniken und -abteilungen in der Versorgung schwerer Persönlichkeitsstörungen

Qualifizierte Behandlung von Patienten mit schweren Persönlichkeitsstörungen ist integrative psychotherapeutische Behandlung, die andere Methoden, wie Psychopharmakagebrauch mit einschließt. Traditionell sind in Deutschland psychotherapeutische Akutkliniken Orte, an denen sich höchste Qualifikation hierfür findet, wobei es Bedarf gibt, sich auch den akuten Versorgungsaufgaben zu stellen oder mit psychiatrischen Kliniken zu kohärenten Versorgungskonzepten zu kommen. Rehabilitative Angebote runden das Versorgungsspektrum ab. Schulen übergreifend ist durch die Weiterbildung im Fachgebiet Psychosomatische Medizin das psychotherapeutische Know-how in der Versorgung von Persönlichkeitsstörungen gestiegen, so dass die Ziele der Förderung gesunder Selbstregulation und Mentalisierungsfähigkeit besser erreicht werden können. Evidenzbasierte Verfahren nehmen hierbei bereits einen zunehmenden Platz ein.

Specialized inpatient psychotherapy for personality disorders
Qualified treatment for severe personality disorder needs an integrative psychotherapeutic approach. In Germany, specialized psychotherapeutic inpatient treatment is optimally suited for this aim. For this, intensive training, coherent treatment approaches and network building with basic psychiatric care are important components. Modern evidence-based methods can enhance in promote self regulation and mentalization in people with personality disorders.

Schlagworte: Mentalisierung, Persönlichkeitsstörungen, personality disorder, inpatient treatment, stationäre Behandlung, psychosomatisch-psychotherapeutische Spezialklinik, Evidenzbasierung, dialektisch-behavioral, Traumazentrierung, specialized psychosomatic-psychotherapeutic ward, evidence-based, mentalizationbased, dialectical-behavioral, trauma orientated
Formate: pdf, html
Thomas Bolm, Axel Schöps, Anke Robertz, Thomas Herzog
Seite 181 - 186
Persönlichkeitsstörungen im Kindes- und Jugendalter
Forschungsstand und Praxis in der Diagnostik und Psychotherapie

Trotz der inzwischen empirisch gut belegten Forschungslage besteht immer noch Zurückhaltung bei Wissenschaftlern und Praktikern, Persönlichkeitspathologie im Kindes- und Jugendalter zu diagnostizieren und psychotherapeutisch zu behandeln. Im vorliegenden Beitrag wird der aktuelle Forschungsstand zur Frage des Vorliegens, der Diagnostizierbarkeit und Stabilität von Persönlichkeitsstörungsmerkmalen vorgestellt. Ferner werden zwei manualisierte und praktizierte Formen der psychotherapeutischen Behandlung von Persönlichkeitspathologie im Jugendalter besprochen. Am Beispiel einer stationär untergebrachten Jugendlichen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung soll die praktische Umsetzung einer psychodynamisch ausgerichteten Psychotherapie abschließend diskutiert werden.

Personality disorders in childhood and adolescence: research and practice with respect to diagnosis and psychotherapy
Despite recent empirically based study results, scientists and clinicians still hesitate to diagnose and treat personality pathology in childhood and adolescence. This paper gives an overview over the latest research results on prevalence, diagnosis and stability of personality pathology traits in childhood and adolescence. Moreover, the authors present two manualized and practised forms of psychotherapeutic strategies for treating personality pathology during adolescence. Finally giving a case example of a female adolescent who was treated on an inpatient unit and diagnosed with borderline personality disorder, the applicability of a psychodynamically oriented psychotherapy is discussed.

Schlagworte: Persönlichkeitsstörungen, Psychotherapie, Psychotherapy, personality disorders, case example, Kasuistik, Kindes- und Jugendalter, childhood and adolescence
Formate: pdf, html
Maya K. Krischer, Andrea Stippel, Kathrin Sevecke
Seite 187 - 194
Wie gut versorgt sind Patienten mit Persönlichkeitsstörungen?
Die ambulante psychotherapeutische Praxis

Die ambulante Versorgung persönlichkeitsgestörter Patienten unterliegt den strukturellen Vorgaben von Ausbildung und Psychotherapierichtlinien. Gut belegte und sinnvolle Therapiekombinationen von Verhaltenstherapie und psychodynamischen Verfahren sind im ambulanten Bereich nicht zugelassen. Die Psychotherapieausbildung konzentriert sich auf Einzelsettings, statt von vornherein die Qualifikation für Gruppen- und Einzeltherapie zu gewährleisten. Daneben kämpfen ambulante Psychotherapeuten mit einem antiquierten professionellen Über-Ich, das Modifikationen des Therapeutenverhaltens in der Behandlung von Persönlichkeitsstörungen, wie Transparenz, Direktivität oder Antworten auf Fragen zu verbieten scheint. Diagnostische Unsicherheit besteht bei dissozialen Patienten, bei denen häufig die Fehldiagnosen Borderline- Störung oder Posttraumatische Belastungsstörung gestellt werden. Der Beitrag endet mit Reformvorschlägen für die Ausbildung sowie die Psychotherapierichtlinien.

The state of patient care of patients with personality disorders in outpatient psychotherapeutic practice
The outpatient care of personality disorders is subject to structural regulations concerning the training and psychotherapy standards. Though therapy combinations of behaviour therapy and psychodynamic techniques are well documented and helpful, they are not approved in the outpatient sector. Instead of providing the qualification of group and individual therapy, the psychotherapy training focuses on individual settings. As a complicating fact outpatient psychotherapists wrestle with an out-moded professional superego. Such attitude seems to disqualify the psychotherapist's modifications in his or her behaviour towards the patient suffering from personality disorders by e.g. transparency, directivity or answering the patient's questions. Uncertainty in diagnosis is encountered in dissocial patients who are frequently misdiagnosed as patients with Borderline disorder or PTSD. The article concludes by presenting reform proposals for the training and for the psychotherapy standards.

Schlagworte: Ambulante Psychotherapie, Richtlinienpsychotherapie, Outpatient psychotherapy, Rahmenbedingungen, Versorgung persönlichkeitsgestörter Patienten, multimodale Verfahren, care of patients with personality disorders, psychotherapy standards, general conditions, multimodal treatments
Formate: pdf, html
Micha Hilgers
Seite 195 - 200
Die Versorgung von Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung in einem ambulanten Netzwerk

Nach einem kurzen Überblick über die Grundzüge der Dialektisch- Behavioralen Therapie (DBT) wird die Geschichte des Darmstädter DBT-Netzwerkes vorgestellt. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Darstellung der Arbeitsweise des Netzwerkes. Ergebnisse der Begleitforschung, die die Effizienz der DBT belegen, finden ebenso Erwähnung wie Aspekte der Finanzierung und der Kostenersparnis durch ambulante DBT. Der Beitrag schließt mit Überlegungen zur regionalen Vernetzung und der Darstellung der Vorteile, die ambulante DBT für Patienten, Therapeuten, Versorgungssysteme, aber auch die Kostenträger hat.

The treatment of patients with borderline personality disorders in an out-patient network
Following a short overview of the basic principles of dialectical behavioral therapy (DBT), the history of the DBT network in Darmstadt is presented. Special attention is given to a description of the working methods of the network. Results of accompanying research, which support the efficiency of DBT, are mentioned as well as aspects of financing and cost savings by outpatient DBT. The article concludes with considerations about regional networks and a statement about the benefits which DBT holds for patients, therapists and the healthcare system.

Schlagworte: Finanzierung, Dialektisch-behaviorale Therapie, borderline personality disorder, Evaluation, dialectical behavioral therapy, Borderline-Persönlichkeitsstörungen, ambulantes Netzwerk, out-patient network, financing
Formate: pdf, html
Hans Gunia
Seite 201 - 206
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