trustedshops
Käuferschutz
/ 5.00
|
PTT - Persönlichkeitsstörungen: Theorie und Therapie, 2008, Jg. 12, Ausgabe 2

PTT - Persönlichkeitsstörungen: Theorie und Therapie, 2008, Jg. 12, Ausgabe 2

Paranoide Persönlichkeitsstörung, paranoide Psychose, alltägliche Paranoia

eJournal

40,00 EUR
40,00 €
40,00 € (A)
Abonnieren
Lieferbar in E-Library

Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.06.2008
ISSN print: 1433-6308 / ISSN digital: 2625-0780

Details


Editorial
Formate: pdf, html
Wolfgang Maier, Hans-Peter Kapfhammer
Seite 73 - 73
Klinik und Verlauf der paranoiden Störungen

Die Definition von Wahn und die Diagnose wahnhafter Symptome befinden sich im Spannungsfeld einerseits der Sichtweisen einer sich philosophisch begründenden Psychopathologie und andererseits eines klinischen Pragmatismus. Wahn kann in seiner Veränderung des gesamten Realitätserlebens oder auch nur mit den Symptomen apriorischer Evidenz erfasst werden. Psychoanalytische Theorien fördern das Verständnis von Wahn, der in einem Zusammenspiel von Vulnerabilität, Abwehrmechanismen, libidinösen Veränderungen und Störungen der psychischen Instanzen, besonders einer Ich-Schwäche, entstehend gedacht werden kann. Symptome und Verlauf von wahnhaften Erkrankungen werden in diesen Verstehenszusammenhang gestellt.

Symptoms and course of delusional diseases
Definition of delusion and diagnosis of delusional symptoms find themselves located in between two aspects, in one respect a philosophical orientated psychopathology and on the other hand a clinical pragmatism. Delusion may be comprehended as an entire change in experiencing reality or it may be just understood by means of an »a priori-evidence« and its symptoms. Psychoanalytic theories support the understanding of delusions which may be thought as an ensemble of vulnerability, mechanisms of defence, change in libido, and destructive processes in the psychic instances, especially a weakness of the ego. Symptoms and course of delusional diseases are brought in this context of apprehension.

Schlagworte: Psychoanalyse, Philosophie, Wahn, Phänomenologie, psychoanalysis, phenomenology, philosophy, Delusion, diagnostische Manuale, diagnostic manuals
Formate: pdf, html
Hans Fabisch, Karin Fabisch
Seite 74 - 84
Psychologische und neuropsychologische Aspekte paranoider Störungen

Paranoide Syndrome sind ätiologisch wie pathogenetisch außerordentlich heterogen. Sie können bei unterschiedlichen psychiatrischen, neurologischen und anderen Erkrankungen auftreten. Weiterhin können sich wahnhafte Syndrome als Folge von neurotoxischen Faktoren (z. B. Schwermetallvergiftungen) sowie im Rahmen einer Substanzabhängigkeit entwickeln. Hinsichtlich der mit paranoiden Syndromen assoziierten kognitiven und emotionalen Prozesse existieren unterschiedliche Theorien, die vor allem von den gewählten Forschungsmethoden und den jeweils untersuchten Patientengruppen abhängig sind. Ziel der vorliegenden übersichtsarbeit ist, eine kritische übersicht über die unterschiedlichen psychologischen und neuropsychologischen Theorien zum Wahn zu geben.

Psychological and neuropsychological aspects of delusional disorders
Delusional syndromes are highly heterogeneous with regard to aetiology and pathogenesis. They can occur in a number of psychiatric, neurological or other disorders. They can also be caused by neurotoxic agents (e.g., heavy metals) as well as substance addiction. There are several hypotheses on the underlying cognitive or emotional processes associated with delusional disorders, depending on the patient groups examined and the methods used. The aim of this paper is to provide a comprehensive review and critical assessment of the various, rather heterogeneous psychological and neuropsychological theories in this field.

Schlagworte: Neuropsychologie, Psychopathologie, Wahn, psychopathology, neuropsychology, hirnorganische Störungen, Delusion, organic brain dysfunctions
Formate: pdf, html
Hanns Jürgen Kunert, Christine Norra, Paul Hoff
Seite 85 - 97
Psychodynamische Aspekte zum Verständnis paranoid-wahnhaften Erlebens

Paranoid-wahnhaftes Erleben ist ein klinisch häufiges Symptom von primär psychotisch erkrankten Menschen, kommt aber zumindest in Form meist vorübergehender Gedanken und Ideen zeitweise auch bei nichtpsychotischen Patienten, zum Beispiel mit Persönlichkeitsstörungen, und auch in der Allgemeinbevölkerung vor. Nicht selten wird »paranoid« im klinischen Alltag aber fast ausschließlich mit psychotischem Erleben gleichgesetzt. Im vorliegenden Beitrag sollen einige aktuelle Aspekte paranoiden Erlebens vor allem vor psychodynamischem Hintergrund reflektiert und Möglichkeiten eines verstehenden psychotherapeutischen Zuganges skizziert werden.

Psychodynamic aspects in the treatment of paranoia
The debate on paranoia has ever been playing a major role in the tradition of descriptive psychopathology. However, many authors have argued that psychotic symptoms such as delusions and paranoia might be better understood on a continuum with normal experience, and that delusions in psychosis only represent the most severe end of that continuum. In this manuscript paranoia is looked at in a more psychotherapeutic context, and some aspects concerning understanding as well as the psychotherapeutic approach are outlined and discussed.

Schlagworte: Psychodynamik, Psychotherapie, Wahn, Psychotherapy, psychodynamic, psychosis, Paranoia, Delusions
Formate: pdf, html
Harald Gündel, Lucienne Hoffmann
Seite 98 - 104
Diagnostik und Therapie der Paranoiden Persönlichkeitsstörung

Grundlegendes Misstrauen, überstarke Kränkungsempfindlichkeit und externale Schuldzuweisung prägen die paranoide Persönlichkeit und führen zu wiederkehrenden interpersonalen Konflikten. Paranoide Wahnentwicklungen können resultieren. Diese affektiven und kognitiven Reaktionstendenzen erschweren auch den therapeutischen Umgang. Zentrale Herausforderung ist deshalb die Errichtung eines tragfähigen therapeutischen Kontaktes. Eine offene empathische Akzeptanz des Misstrauens und eine Einigung auf vorrangige psychosoziale Konflikte und Stressoren können ein Arbeitsbündnis ermöglichen. Ein emotions- und schemaorientiertes Vorgehen hat hierbei einen Vorrang vor einsichtsfördernden oder konfrontativen Techniken. Die Interaktion zwischen Patient und Therapeut bildet hierbei den zentralen Beobachtungs- und Behandlungsfokus.

Diagnostics and therapy of paranoid personality disorder
Basic mistrust, overwhelming rejection, sensitivity and habitual attribution of negative motives to the social environment are main characteristics of the paranoid personality causing recurrent interpersonal problems and eventually resulting in discrete paranoid beliefs. These affective and cognitive modes basically hamper any therapeutic approach. Central challenge is establishing a therapeutic alliancel. Unconditional acceptance of the patient´s mistrust and a mutual definition of prevailing psychosocial conflicts as leading targets of intervention may pave a promising way. Emotion- and schema-oriented procedures should be preferred to interpretative or confrontational techniques. Ongoing interactions between patient and therapist form the central focus of therapeutic observation and intervention.

Schlagworte: Therapie, Diagnose, treatment, diagnostics, Paranoide Persönlichkeitsstörung, paranoid personality disorder
Formate: pdf, html
Michael Linden, Max Rotter
Seite 105 - 110
Stalking, Wahnhafte Störung und Paranoide Persönlichkeitsstörung

Stalking ist ein problematisches Verhalten mit kriminellen Dimensionen. Es führt bei den Opfern zu Erfahrungen von Ohnmacht und Terror. Von der naiv psychologischen Annahme ausgehend, dass es sich hierbei um wahnkranke, psychotische und/oder schwer persönlichkeitsgestörte Täter handele, wird der Zusammenhang zwischen Wahn und Stalking in dieser Arbeit behandelt. Über die Beschreibung spezieller Wahnformen bei Stalkern wird auch die enge Begrifflichkeit des Wahns in Frage gestellt und Erkenntnisse aus der Wahnforschung in ihrer Bedeutung für Stalking diskutiert. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Diskussion der Zusammenhänge zwischen der traumatischen Erfahrung für die Opfer und einer möglichen paranoiden Verarbeitung. Es wird der Schluss gezogen, dass Wahn und Psychose gewalttätiges und kriminelles Stalking nicht ausreichend erklären können.

Stalking, delusional disorder and paranoid personality disorder
Stalking is a problematic behaviour with criminal dimensions and leads to the victims´ experience of powerlessness and terror. Based on the naive assumption that stalking behaviour is an outcome of delusional disorder and/or paranoid personality disorder, findings are presented in respect of the relationship between delusional disorders and stalking. Specific forms of delusional disorder and paranoid personality disorder in stalking as well as basic research information on delusion and stalking phenomena are reported. The association of traumatic experience of the victims and a possible paranoid development will be discussed. Finally, it is stated that delusion and psychosis can not predict violent and criminal behaviour in stalking per se.

Schlagworte: Stalking, Wahnhafte Störung, Paranoide Persönlichkeitsstörung, delusional disorder, paranoid personality disorder
Formate: pdf, html
Günter Herzog
Seite 111 - 122
Religiöser Wahn und wahnhafte Religiosität in religiösen Gruppierungen
Das Beispiel von apokalyptischer Suizidalität und Gewalt

Psychopathologische Symptome wie Wahnideen beschreiben primär ein krankhaft verändertes Erleben und Verhalten einer Person. In der Beurteilung von Wahnphänomenen werden implizit eine individuelle subjektive und eine soziale intersubjektive Realitätskonstruktion gegenübergestellt. Beispiele von religiösen Gruppierungen, die schließlich einen apokalyptischen Kollektivsuizid verübten oder in einer apokalyptischen Überzeugung gewaltsam gegen die soziale Umwelt vorgingen, zeigen, dass auch die Organisation dieser religiösen Gruppen selbst paranoide Merkmale aufweist. Konkrete soziokulturelle Umstände tragen zum besseren Verständnis gerade für die extremen Verhaltenskonsequenzen aus den paranoid-religiösen Überzeugungen bei.

Religious delusion and delusional religiosity – from a perspective of apocalyptical suicide and violence in religious groups
Psychopathological symptoms such as delusional ideas first and foremost describe the mental state of persons. In assessing delusional phenomena, an individual subjective reality is contrasted with an intersubjective construction of reality. However, even the organisation of social groups itself may show major paranoid features. Examples of religious groups which finally committed apocalyptical suicide or started actions of apocalyptical violence against society are given for illustration. Information on the discrete social and cultural context of these religious groups may contribute to the understanding of the extreme behavioural consequences derived from their paranoid religious beliefs.

Schlagworte: Religion, religiöser Wahn, apokalyptischer Suizid, apokalypische Gewalt, religious delusion, apocalyptical suicide, apocalyptical violence
Formate: pdf, html
Hans-Peter Kapfhammer
Seite 123 - 136
»Kollegen-Duelle«

Dieser Text sollte auf unterhaltsame Weise an sonst wenig schriftlich registrierte Merkwürdigkeiten im beruflich-wissenschaftlichen Umgang von Kollegen untereinander erinnern. Nicht alle betreffen alle, aber ein wenig dürfte ein jeder betroffen sein, der selbst in kontroversen Diskursen steht.

Battles among colleagues
This text was supposed to remind in an easy going way to those peculiarities that are part and parcel of scientific discourse everywhere. Not everybody is entrenched in each of the here mentioned features, but we are all each in its own way a little bit guilty of these petty crimes discussed here.

Schlagworte: Wissenschaftliche Diskurse, Auseinandersetzungen, Scientific discourse, critical discussions
Formate: pdf, html
Horst Kächele
Seite 137 - 141
Entdecken Sie Bücher mit verwandten Themen

Hefte der gleichen Zeitschrift

Alle Hefte der Zeitschrift