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Ärztliche Psychotherapie, 2007, Jg. 2, Ausgabe 1

Ärztliche Psychotherapie, 2007, Jg. 2, Ausgabe 1

Psychosomatik als Querschnittsfach

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.02.2007
ISSN print: 1862-4715 / ISSN digital: 2625-0764

Details


Zum Thema
Psychosomatik als Querschnittsfach
Formate: pdf, html
Mechthild Neises
Seite 1 - 3
Professor Paul L. Janssen zum 70. Geburtstag
Laudatio
Formate: pdf, html
Paul L. Janssen
Seite 4 - 4
Schwerpunkt
Sexualmedizin und Psychosomatik

Sexualmedizin ist ein Fach der klinischen Medizin, das sich mit der Sexualität des Menschen und ihren Störungen befasst. Sexualität entzieht sich einem einseitigen, definitorischen Zugriff. Als eine biologisch, psychologisch und sozial determinierte Erlebnisdimension des Menschen ist sie in ihrer individuellen Ausgestaltung von biologischen Faktoren und von der lebensgeschichtlichen Entwicklung abhängig. Darüber hinaus weist Sexualität unterschiedliche Dimensionen – die Lust-, die Fortpflanzungs- und die Beziehungsdimension – auf, die allerdings in enger Wechselbeziehung stehen. Aus diesem Grunde ist die therapeutische Einflussnahme auf nur eine dieser Dimensionen unzureichend. Alle Menschen sind programmiert auf die Erfüllung elementarer Grundbedürfnisse wie Akzeptanz, Nähe, Wärme und Geborgenheit. Kommt in einer Paarbeziehung die Erfüllung dieser Grundbedürfnisse zu kurz, entstehen daraus häufig die verschiedensten psychosomatischen Symptome bis hin zu sexuellen Beziehungs- und Funktionsstörungen mit entsprechenden Einschränkungen der Lebensqualität. Eine Behandlung setzt dann an den Wurzeln an, wenn sie nicht die gestörten Funktionen (z.B. eine Appetenz- oder Erektionsstörung) in den Mittelpunkt stellt, sondern die frustrierten psychosozialen Grundbedürfnisse, folglich die gestörte partnerschaftliche Beziehung. Dies vermag die syndyastische Sexualtherapie als ein wichtiges Behandlungsverfahren in der Sexualmedizin.

Sexual medicine and psychosomatics
Sexual medicine is a clinical discipline in the medical field dealing with human sexuality and all kinds of sexual and gender identity disorders. Sexuality is conceivable only as a biopsychosocial phenomenon and determined by three interconnecting dimensions: The dimensions of sexual desire, reproduction and bonding. All human beings are programmed for the fulfilling of basic needs such as acceptance, closeness, warmth and security in intimate relationships. The insufficient meeting of these basic needs in a pair relationship may result in the diminishing of well-being and psychosomatic symptoms including sexual dysfunctions. In such cases one dimensional therapeutic approaches (e. g. pharmacotherapy, individual counselling, couple-therapy without inclusion of bodily communication practices) will not unfold the greatest curative potence. Alternatively, the combination of the biological, psychological and social levels, as in syndyastic sexual therapy, offers the greatest opportunity of fulfilling the psychosocial needs of both partners. This new kind of therapy goes to the root of the problem by focussing attention not on the (sexual-)functional disturbances but on the cause: the frustrated partner relationship.

Schlagworte: Sexualmedizin, Paarbeziehung, Psychosomatik, psychosomatics, sexual medicine, psychosoziale Grundbedürfnisse, Syndyastische Sexualtherapie, basic needs, pair relationship, syndyastic sex therapy
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Klaus M. Beier
Seite 7 - 13
Depressive Störungen in der psychosomatischen Frauenheilkunde und antidepressive Therapie

Depressionen haben bei Frauen eine doppelt so hohe Prävalenz wie bei Männern. Dieser Unterschied wird vor dem Hintergrund biologischer, hormoneller und psychosozialer Faktoren bei Frauen erklärt. Neben der gesteigerten Häufigkeit und vielleicht auch Intensität von Depressionen bestehen noch einige weitere Faktoren hinsichtlich affektiver Störungen, die ausschließlich bedeutend sind für Frauen. Hervorzuheben ist der zyklische Verlauf der prämenstruellen Depression. Dies hat zu neuen Dosierungsstrategien für Antidepressiva geführt und der erstaunlichen Feststellung, dass Antidepressiva bei der prämenstruellen dysphorischen Störung (PMDS) einen sehr schnellen Wirkungseintritt zeigen. Depressionen während der Schwangerschaft und der Stillzeit führen zu spezifischen Überlegungen, da es viele Frauen in dieser Zeit generell ablehnen, Medikamente einzunehmen – trotz gesicherter Nachweise, dass Antidepressiva in der Schwangerschaft eingesetzt werden können und Nichtbehandlung Konsequenzen für die Gesundheit der Mutter und des Kindes hat. Es ist wichtig – für Ärzte als auch für die Frauen und ihre Familien – dass sie die Risiken und den Nutzen der Depressionsbehandlung in allen Lebensphasen der Frau verstehen, damit auf der Basis einer optimalen Informiertheit sowohl die Pharmakotherapie als auch andere therapeutische Interventionen zur Anwendung kommen und bestmögliche Behandlungsergebnisse erreicht werden.

Depressive disorders in psychosomatic gynaecology and obstetrics and antidepressant therapy
The tendency towards depression is estimated to be twice as high in women compared as in men. This discrepancy is most certainly due to the biological, hormonal and psychosocial factors in women. In addition to the increased frequency and the intensity of depression suffered by women, there are also other factors responsible for the affective disorders which appear to exist only in females. It is important to emphasize the cyclic course of premenstrual depression which led to investigations of new dosage strategies for antidepressants and the surprising realization that antidepressants induce a rapid onset of action in premenstrual dysphoric disorders (PMDD). Depression suffered during pregnancy and the nursing period has brought about specific speculations since many women refuse, during this time, to take any form of medication despite assurance that antidepressants may be administered during pregnancy without incurring any health risks for both the mother and the child. It is important therefore – for the physicians as well as the women and their families – that the risks and the various forms of treatment for depression in all phases in life are made clear and are fully understood and that detailed information is made available concerning the pharmacotherapy and other therapeutical interventions for administration and the best possible treatment options.

Schlagworte: depressive Störungen, Pharmakotherapie, Psychotherapie, Psychotherapy, pharmacotherapy, Lebensphasen von Frauen, Depressive disorders, phases of life in women
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Mechthild Neises, Astrid Caspary
Seite 14 - 24
Die psychosomatische Poliklinik – ein Beispiel ambulanter Tätigkeit
60 Jahre poliklinisch-psychosomatischer Tätigkeit in Berlin und ihre Auswirkungen

Die medizinische Versorgungslandschaft psychosomatischer Erkrankungen hat sich in der Bundesrepublik Deutschland während der letzten 60 Jahre verändert. Die Besonderheit der Psychosomatischen Medizin und Ärztlichen Psychotherapie im Rahmen psychodynamischer Orientierung wird am Beispiel einer psychosomatischen Poliklinik in Berlin dargestellt. Die poliklinische psychosomatische Tätigkeit hat in Berlin eine lange Tradition, begründet durch die erste psychoanalytische Poliklinik, die einer Vision Sigmund Freuds folgend 1920 auf Initiative von Eitingon und Simmel ins Leben gerufen wurde.

Outpatient healthcare centers – an example of ambulatory care
The medical framework for the treatment of psychosomatic disorders has changed in Germany over the last sixty years. The specifity of Psychosomatic Medicine and Psychotherapy based on the psychodynamic orientation is shown by the development of an outpatient healthcare center in Berlin working in the tradition of the psychoanalytic ambulatory care center established 1920 according to a vision of Sigmund Freud.

Schlagworte: Psychosomatische Medizin, Ärztliche Psychotherapie, Poliklinik, psychosomatics, medical psychotherapy, ambulanter Sektor, ambulatory care, outpatient healthcare center
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Dietrich Bodenstein
Seite 25 - 28
Zurück in die Zukunft – zur Eliminierung des Subjekts aus der (Psycho-)Medizin

Viktor von Weizsäcker führte mit seinem »Gestaltkreis« das Subjekt in die Medizin ein. Damit war der Weg für die Erlebensdimension von Krankheit eröffnet. Gleiche Prinzipien vertrat Thure von Uexküll in seinem »Situationskreis«. Auch die philosophische Psychologie Mitte des letzten Jahrhunderts stellte das subjektive Erleben etwa im »Funktionskreis des Erlebens« von Lersch in den Mittelpunkt ihrer Konzepte. Diese Verbindung zwischen »Wahrnehmung und Bewegung« (von Weizsäcker), Bedeutungsunterstellung und Bedeutungserteilung (Thure von Uexküll) oder ähnlich »Weltinnewerden und wirkendem Verhalten« (Lersch) über das Subjekt als Zentrum ist nicht nur in der anthropologischen Medizin und Psychologie zentrales Konzept, sondern ebenso in der psychodynamischen Psychotherapie. In der gegenwärtigen Entwicklung der Psychotherapie wird dieses Subjekt immer mehr ignoriert. Die Gründe hierfür scheinen vor allem zu liegen in den Klassifikationsschemata, den bildgebenden Verfahren und der Ausweitung der Verhaltenstherapie, welche das Subjekt explizit negiert. Diese Aspekte werden im Einzelnen ausgeführt.

Back into the future – on elimination of the subject from the (psycho-)medicine
Viktor von Weizsäcker introduced the theme »gestalt cycle« to medicine and thus paved the way for the experience dimension of illness. Similar principles were presented by Thure von Uexküll in his »situation cycle«. Focus on the subjective experience, as demonstrated by Lersch in the »functional cycle of experience«, was also a main feature of interest in philosophical psychology in the middle of last century. This connection between »perception and movement« (von Weizsäcker), relevance of supposition and granting of supposition (Thure von Uexküll) or, along the same lines, »to become one with the world and to act accordingly« (Lersch), is not only a central concept in anthropological medicine and psychotherapy but also in psychodynamic psychotherapy. However, this subject is usually disregarded in the present development of psychotherapy. The reasons for this appear to lie mainly in: the classification scheme, the computed procedures, the development of behavioural therapy, whereby the subject is explicitly denied. These aspects are presented in the article.

Schlagworte: Verhaltenstherapie, psychodynamische Psychotherapie, psychodynamic psychotherapy, Erlebensdimension, Subjekt, behavioural therapy, experience dimension, subject
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Andreas Ploeger
Seite 29 - 33
Übersichtsarbeiten
50 Jahre Zusatzbezeichnung Psychotherapie
Stärkung und Förderung der psychiatrischen, psychosomatischen und psychotherapeutischen Kompetenz im ärztlichen Handeln

Psychische und psychosomatische Symptome, Erkrankungen und Komorbidität nehmen dramatisch zu. Für einen Vortrag zum Thema im Rahmen des Deutschen Ärztetages 2006 wurde von der Ständigen Konferenz ärztlicher psychotherapeutischer Verbände (STÄKO) Material zusammengetragen, das wegen seiner gesundheitspolitischen Bedeutung in diesem Text zusammengestellt wird. Referiert werden in der Übersicht Epidemiologie und wirtschaftliche Bedeutung psychischer und psychosomatischer Erkrankungen in Deutschland, deren Versorgungssituation und Stellenwert für die Medizin insgesamt.

50 years of additional qualification in psychotherapy: Strengthening and promoting the psychiatric, psychosomatic and psychotherapeutic competence in medical actions
Psychic und psychosomatic symptoms, disorders and co-morbidity rise dramatically. For a presantation at the German Convention of Physicians in 2006 the Permanent Commission of Medical Psychotherapy-Associations, material was collected, which because of its relevance in health politics is here summarized. In an overview epidemiology and economic effects of psychic and psychosomatic diseases in Germany are referred, their situation importance for medicine in general.

Schlagworte: SPRECHENDE MEDIZIN, Deutscher Ärztetag, Anstieg psychischer Erkrankungen, psychiatrisch-psychosomatisch-psychotherapeutische Kompetenzen in Weiter- und Fortbildung, German Convention of Physicians, increase of psychiatric diseases, talking in medicine, psychiatric-psychosomatic-psychotherapeutic competence in advanced training
Formate: pdf, html
Paul L. Janssen, Thomas H. Loew, Friedrich Neitscher, Astrid Bühren, M. Berger, H. Heister, F. Hohagen, R. Kettler, U. Voderholzer, M. Wolfersdorf
Seite 34 - 40
Aus Politik und Praxis
GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz und Vertragsarztrechtsänderungsgesetz – Chancen und Risiken
Formate: pdf, html
Friedrich Neitscher
Seite 41 - 45
Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in der ambulanten Versorgung
Fata morgana eines Fachgebiets?
Formate: pdf, html
Bernhard Palmowski
Seite 46 - 49
Neue Herausforderungen in der Psychotherapie erfordern eine Annäherung der Kulturen
Abschlussvortrag zum 19. Weltkongress der International Federation of Psychotherapie (IFP), in Kuala Lumpur, Malaysia, 26. August 2006 mit dem Thema »Well being across cultures: Psychotherapy in a …
Formate: pdf, html
Bachtiar Lubis
Seite 50 - 51
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