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Ärztliche Psychotherapie, 2011, Jg. 6, Ausgabe 4

Ärztliche Psychotherapie, 2011, Jg. 6, Ausgabe 4

Suchterkrankungen erkennen und behandeln

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.11.2011
ISSN print: 1862-4715 / ISSN digital: 2625-0764

Details


Zum Thema
Suchterkrankungen erkennen und behandeln – eine Aufgabe für die ärztliche Psychotherapie
Formate: pdf, html
Volker Köllner, Monika Vogelgesang
Seite 213 - 214
Schwerpunkt
Tabakentwöhnung – eine Aufgabe der ärztlichen Psychotherapie?

Tabakrauchen ist eine der am meisten verbreiteten und gleichzeitig gefährlichsten Verhaltensstörungen. In Deutschland sterben jährlich 110 000 bis 143 000 Menschen durch Tabakkonsum, Rauchen verkürzt das Leben um durchschnittlich 10 Jahre. Menschen, die in ihrer Biografie frühe Traumatisierung oder Vernachlässigung aufweisen, haben ein höheres Risiko, sich im Erwachsenenalter durch Rauchen selbst zu schädigen. Gut belegt ist auch der Zusammenhang zwischen Depression und Nikotinabhängigkeit. Psychotherapeutische Strategien haben sich als besonders wirksam bei der Tabakentwöhnung erwiesen. Insofern gehört es zu den Aufgaben der ärztlichen Psychotherapie, Menschen dabei zu unterstützen, aus der Tabakabhängigkeit herauszufinden und ihr selbstschädigendes Verhalten zu beenden.

Tobacco control – a task of medical psychotherapy
Tobacco smoking is one of the mostly widespread and at the same time most dangerous behavioural disorder. In Germany, 110 000 to 143 000 people die yearly by tobacco consumption, smoking shortens the life by an average of 10 years. The people who show early traumatisation or disregard in their biography have a higher risk to damage themselves at the adult's age by smoking. Well-documented is also the connection between depression and nicotine dependence. Psychotherapeutic strategies have turned out especially effective with the tobacco control. In this respect it belongs to the duties of the medical psychotherapy to support people to find out of the tobacco dependence and to finish their self-harming behaviour.

Schlagworte: Motivierende Gesprächsführung, Raucherentwöhnung, Nikotinabhängigkeit, Tabakabhängigkeit, Stadienmodell der Veränderung, Tobacco control, nicotine dependence, tobacco dependence, motivational interviewing, stadium model of change
Formate: pdf, html
Volker Köllner
Seite 217 - 222
Alkoholabhängigkeit bzw. schädlicher Gebrauch

Trotz ihrer Häufigkeit ist die Alkoholabhängigkeit immer noch eine mit einer erheblichen Stigmatisierung belastete Krankheit, bezüglich derer die Betroffenen nach wie vor zu selten und zu spät Hilfe suchen. Außerhalb des Suchthilfesystems bestehen Probleme, die Störung zu diagnostizieren und gegen den schädlichen bzw. riskanten Gebrauch abzugrenzen. Weiterhin bestehen große Unsicherheiten bezüglich des therapeutischen Umgangs mit Patienten mit Alkoholproblemen. Es werden sich in diesem Zusammenhang ergebende Fragen aus dem Bereich der ambulanten Psychotherapie beantwortet.

Alcohol addiction and harmful use. Implications for out-patients psychotherapy
Alcohol addiction is a common disease, but addicted persons often do not seek specific treatment, because its stigmatisation. How is alcohol addiction diagnosed and what are the criteria for harmful and risky use of alcohol? Beyond the special care system of addiction treatment often little is known about the way these patients should be dealt with. Basical questions from psychotherapy of out-patients are answered in the article.

Schlagworte: Alkoholmissbrauch, Alkoholabhängigkeit, schädlicher Gebrauch von Alkohol, Alkoholproblem, Alkoholentwöhnung, Alcohol addiction, harmful use of alcohol, alcohol abuse, alcohol problem, alcohol addiction treatment
Formate: pdf, html
Monika Vogelgesang
Seite 223 - 230
Die Behandlung der Alkoholabhängigkeit im deutschen Suchthilfesystem

Deutschland verfügt weltweit über eines der besten Suchthilfesysteme. Allerdings ist außerhalb davon nur relativ wenig über die spezifischen Vorgehensweisen bekannt. Der Königsweg der Alkoholismustherapie geht von der Motivierung über die (qualifizierte) Entgiftung zur Entwöhnung und schließt mit der Nachsorge und den alltagsbegleitenden Selbsthilfegruppen. Die spezifischen Vorgehensweisen in den jeweiligen Bereichen werden, mit dem Schwerpunkt auf der Entwöhnungstherapie, beschrieben.

Treatment of alcohol addiction in Germany
The German system of alcohol addiction treatment is one of the best in the world. But it is not known very much beyond its borders. Most successful is alcohol addiction treatment when its components are motivation, detoxification, alcohol rehabilitation, after-care and selfhelp groups. Stressing rehabilitation, the treatment strategies of the areas are described.

Schlagworte: Motivation, Alkoholabhängigkeit, Alkoholentwöhnung, Alcohol addiction, Entgiftung, Suchthilfesystem, Motivierung, alcohol rehabilitation, detoxification, addiction treatment system
Formate: pdf, html
Monika Vogelgesang
Seite 231 - 235
Psychotherapie bei Medikamentenabhängigkeit

Die Abhängigkeit von Medikamenten mit Suchtpotenz stellt ein unterschätztes Problem in Deutschland dar. Eine hohe Dunkelziffer und mangelndes Problembewusstsein der Betroffenen sowie oft auch der Behandler (die wegen sonstiger Erkrankungen aufgesucht werden) erschweren die Weichenstellung für eine adäquate Therapie, die aus Entgiftung und Entwöhnung besteht. Psychotherapie unter Suchtmitteleinfluss misslingt, deshalb sollte eine Medikamentenabhängigkeit vor Therapiebeginn abgeklärt werden. Bei Vorliegen sollte zur adäquaten Therapie motiviert werden. Nach der Entwöhnung bildet die ambulante Psychotherapie ein wichtiges Element zur weiteren Bearbeitung der tiefer liegenden und die Abhängigkeit mit verursachenden psychischen Symptomatik.

Psychotherapy in drug addiction treatment
Addiction of psychotropic medication is common but often underestimated. A lack of awareness of the problem both at the side of the user and the physician (who is consulted because of another disease) makes it difficult for the patient to get an adequate therapy (detoxification, rehab). Outpatient psychotherapy can not be successful in drug consuming patients. Therefore a screening concerning addiction of psychotropic medication should precede every psychotherapy, which in case of addiction can only take place after detoxification and rehab. Then it is important to diminish the problems that «nourished» addictive behaviour.

Schlagworte: Benzodiazepine, Medikamentenabhängigkeit, Psychotherapie, Psychotherapy, Medikamentensucht, benzodiazepines, Entwöhnung, Addiction, dependency, psychotropic medication
Formate: pdf, html
Horst Baumeister
Seite 236 - 242
Pathologisches Glücksspielen
Diagnostik, Therapie, genderspezifische Aspekte

Seit drei Jahrzehnten wird das pathologische Glücksspielen in den internationalen Diagnosemanualen aufgeführt, dennoch stellen sich dem Psychotherapeuten auch heute noch viele Fragen bezüglich seiner Behandlung, die ein hohes Ausmaß an therapeutischem Können erfordert. Zuerst werden in dem Artikel grundlegende Informationen zur Epidemiologie, den Diagnosekriterien, dem Erscheinungsbild und der Therapie des pathologischen Glücksspielens vermittelt. Die spezifische Versorgungssituation in Deutschland und aktuelle Entwicklungen, wie zum Beispiel der Staatsvertrag zum Glücksspielwesen werden diskutiert. Weiterhin werden geschlechtsspezifische Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Glücksspielern beschrieben, zum Beispiel späterer Beginn und schnellere Entwicklung der Erkrankung bei Frauen, ebenso wie auch höhere Traumatisierungsraten und vermehrte psychische Komorbidität. Die Unterschiede sowie damit verbunden eine differierende Funktionalität des Glücksspielens sollten in einer gendersensiblen Therapie Beachtung finden.

Pathological gambling
Since three decades pathological gambling is classified in the international diagnostic manuals, but many psychotherapists still have questions concerning the treatment of the disease which needs a high standard of professional skills. First the article gives basic insights concerning epidemiology, diagnostic criteria, phenomenology and therapy of pathological gambling. The situation of specific care in Germany and new developments are discussed. Furthermore gender related differences between male and female pathological gamblers are described: f.i. later onset and faster progression of the disorder, higher rate of traumata and psychiatric comorbidity in the female group. The knowledge of different functionality of gambling in males and females should lead to sensitivity concerning gender issues in psychotherapy of the disorder.

Schlagworte: Diagnostik, Frauen, Therapie, therapy, Gender, diagnostics, Pathologisches Glücksspielen, Pathological gambling, females
Formate: pdf, html
Monika Vogelgesang, Holger Feindel
Seite 243 - 250
Ambulante Behandlung der Computerspiel- und Internetsucht
Mainzer Ambulanz für Spielsucht

Vor dem Hintergrund eigener klinischer Forschungsergebnisse wird das diagnostische und therapeutische Konzept der Ambulanz für Spielsucht dargestellt. Vorwiegend männliche Jugendliche bzw. junge Männer werden mit einem kombinierten gruppen- und einzeltherapeutischen Programm über bis zu 6 Monate behandelt. Das kognitiv-verhaltenstherapeutische Konzept u.a. sieht eine detaillierte Verhaltensanalyse der exzessiven Computer- bzw. Internetnutzung, Aufbau alternativer Stressbearbeitungsfähigkeiten und Sozialkontakte und Konfrontation mit Suchtmechanismen vor. Klinische Erfahrungen sind erfolgversprechend; eine Katamnesestudie und eine randomisierte klinische Studie sind in Arbeit.

Outpatient treatment of computer game and internet addiction
Based on a review of research findings, the diagnostic and therapeutic concept of the outpatient clinic for behavioral addiction is presented. Mainly young men are treated by a combined group and individual program up to 6 months. The cognitive-behavioral concept includes a detailed behavior analysis of excessive computer and internet use, building alternative coping strategies and social contact and confronting addictive mechanisms. The clinical experience is promising, a follow-up study and a randomized clinical trial are in progress.

Schlagworte: Diagnostik, diagnosis, Intervention, Problematischer, süchtiger Computer- und Internetgebrauch, Pathological, addictive computer and internet use
Formate: pdf, html
Manfred E. Beutel, K. W. Müller, K. Wölfling
Seite 251 - 255
Stationäre Therapie bei Pathologischem PC-/Internetgebrauch

Pathologischer PC-Internetgebrauch stellt im stationären Kontext ein zunehmendes Phänomen dar. Seit 2004 steigen die Behandlungszahlen stetig. Die klinische Diagnosestellung wird erörtert sowie die derzeitige Einordnung im ICD10 unter F68.8 dargelegt. Das stationäre Vorgehen wird anhand der verschiedenen Therapieschritte erläutert. Neben den Zugangswegen zur Therapie werden auch die Rahmenbedingungen sowie die konkrete therapeutische Vorgehensweise dargestellt.

Pathological PC-/Internet use: residential treatment
Pathological PC-/Internet use poses an increasing phenomenon in the context of inpatient treatment. Since 2004 treatment figures are rising continuously. Making a clinical diagnosis is discussed as well as the present classification under F68.8 in the ICD 10 is explained. The inpatient policy is described by means of different therapy steps. Besides entries into therapy, the general conditions as well as concrete therapeutic procedures are expressed.

Schlagworte: stationäre Therapie, inpatient treatment, Pathologischer PC-Gebrauch, Pathologischer Internetgebrauch, Computerspielen, Pathological PC Use, Pathological Internet Use, PC Gaming
Formate: pdf, html
Monika Vogelgesang, Holger Feindel, P. Schuhler, M. Flatau
Seite 257 - 260
Originalarbeiten
Können sozialmedizinische Gutachten zur Frage der Arbeitsfähigkeit von Menschen mit psychosomatischen Störungen »richtig« sein?

Gutachten, die »wissenschaftlich fundiert« die Arbeitsfähigkeit von Menschen mit psychischen Störungen darlegen sollen, sind elementarer Bestandteil sozialrechtlicher Praxis. Implizit wird vorausgesetzt, dass diese, soweit sie sorgfältig erstellt wurden, angesichts divergierender Perspektiven und Interessen ,Gerechtigkeit´ gewährleisten. Bei kritischer Betrachtung ergeben sich Argumente, anhand derer sich eben dies grundlegend in Frage stellen lässt. Untersuchungen zur Reliabilität und Validität der Befunderhebung in diesem Kontext und Verlaufsuntersuchungen zur Explizierung prognostisch relevanter Kriterien sind rar. Der Verlauf der Störungsbilder hängt auch von gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen ab und wird zudem durch die aus dem Gutachten resultierenden Konsequenzen determiniert. Insgesamt resultiert ein Bedingungsgefüge, das eine objektive und valide Einschätzung und Prognose der mit der jeweiligen Störung einhergehenden Leistungseinschränkungen aus methodischen Gründen ausschließt. Die bislang rudimentäre Grundlagenforschung in diesem Bereich ist zu intensivieren. Zudem stellt sich die Frage, wie Alternativen zum sozialmedizinischen Gutachterwesen aussehen könnten.

Expert opinions concerning suitable workloads of psychosomatic patients: could they be »correct«?
Expert opinions concerning suitable workloads of psychosomatic patients are an essential element in the German social system. Generally it is assumed that scientific based opinions can guarantee fairness in society. Critically viewed, there are serious arguments against this presumption. Investigations on the reliability and validity of the documentation of psychopathological findings related to work-ability are lacking; there are hardly any follow-up studies up to date to evaluate the prognostic power of the different aspects of the patient´s symptomatology in this field. The long term outcomes of psychosomatic disorders are related to the developments in social and commercial conditions. The expert opinion itself, with its consequences for the subject, has a high impact on the individual performance. Due to methodological arguments, these complex interactions exclude any valid prognosis of the patients work performance in the long term outcome. Scientific basic-research in this field is needed. It must be discussed whether the current system of expert opinion in this field should be continued due to tradition, or what other alternative procedures could be developed.

Schlagworte: psychosomatische Störungen, psychosomatic disorders, Sozialmedizinische Gutachten, Reliabilität, Validität, Expert opinion, validity, reliability
Formate: pdf, html
Andreas Hillert
Seite 261 - 267
Aus Politik und Praxis
Versorgungsrealität
Formate: pdf, html
Dietrich Bodenstein
Seite 268 - 269
Vielleicht ist es gut, dass sie nicht können, wie sie können...
Zu Goeldel A. Wenn wir könnten, wie wir könnten... Ärztliche Psychotherapie 2011; 6: 200–201.
Formate: pdf, html
Thomas Dost
Seite 270 - 271
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