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Ärztliche Psychotherapie, 2014, Jg. 9, Ausgabe 3

Ärztliche Psychotherapie, 2014, Jg. 9, Ausgabe 3

Schmerz und Bindung

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.08.2014
ISSN print: 1862-4715 / ISSN digital: 2625-0764

Details


Zum Thema
Schmerz und Bindung
Formate: pdf, html
Ulrich T. Egle, Ralf Nickel
Seite 114 - 115
Schwerpunkt
Grundlagen der Bindungstypologie und ihre Relevanz für die Arzt-Patienten-Interaktion

Bindung und Bindungsstile haben nicht nur Einfluss auf Schmerzentstehung und -verarbeitung, sie beeinflussen auch maßgeblich das Kommunikationsverhalten. In der Arzt-Patienten-Interaktion ebenso wie in der therapeutischen Beziehung, kann der Blick auf das Bindungsverhalten des Patienten von Seiten des Arztes dazu genutzt werden, dessen Beziehungserwartungen und Beziehungsbotschaften zu erfassen und dadurch die Beziehung und das Gespräch mit dem Patienten günstiger und konstruktiver zu gestalten. Immerhin ist das Aufsuchen ärztlicher Hilfe eine Situation, die oft mit Verunsicherung und Ängsten verbunden ist und bei der das Bindungssystem des Patienten aktiviert wird.

Bases of the connection typology and relevance for the doctor-patient interaction
Attachment and attachment styles do not only influence the development of pain and pain processing, but also significantly influence the communication behaviour. In the physician-patient-interaction as well as in the therapeutic relationship in general, the attachment perspective enables the doctor to comprehend the patients' relationship expectations and relationship messages and thereby to make the conversation with the patient effective and constructive. Consulting a physician is a situation that often involves uncertainty and fears an thus has the potential to activate the attachment system.

Schlagworte: Kommunikation, Bindung, Beziehung, communication, Oxytocin, attachment, Arzt-Patienten-Interaktion, relationship, physician-patient-interaction
Formate: pdf, html
Ulrich T. Egle, Ralf Nickel
Seite 117 - 121
Psychosomatische Schmerztherapie
Vom Nutzen der zentralen Bildgebung in der Schmerzedukation

In den letzten zehn bis 15 Jahren hat eine nahezu unüberschaubare Anzahl von Studien zur zentralen und funktionellen Bildgebung die enge Verknüpfung und Überlappung zwischen zentraler Stress- und Schmerzverarbeitung immer weiter belegt. Das Wissen resultiert dabei sowohl aus klinischen Fallberichten, Untersuchungen an klinischen Stichproben sowie experimentellen und quasi-experimentellen Studien. Die vorliegende Arbeit fasst den Stand der Ergebnisse anhand einer selektiven Auswahl richtungsweisender Arbeiten zusammen. Diskutiert wird insbesondere die Bedeutung dieser Erkenntnisse für die Schmerzedukation chronischer Schmerzpatienten im Rahmen einer psychosomatischen Schmerztherapie.

Psychosomatic pain therapy
In the last ten to fifteen years an almost unmanageable number of studies on central and functional imaging have shown the close relationship and overlap between central stress and pain processing increasingly. Scientific evidence here results from clinical case reports, studies on clinical samples and comparison groups as well as experimental and quasi-experimental studies. This paper summarizes the state of the results using a selective range of groundbreaking studies together. The discussion focusses on the use of these findings in educating pain patients about pain in a psychosomatic pain therapy.

Schlagworte: chronischer Schmerz, Information, Psychosomatische Schmerztherapie, Arzt-Patienten-Beziehung, Chronic pain, psychosomatic pain therapy, fMRT, Edukation, education, physician-patient-relationship
Formate: pdf, html
Ralf Nickel
Seite 122 - 126
Analgetika im Kontext der Arzt-Patient-Beziehung

Epidemiologisch belegen die Statistiken sowohl die Bedeutung der ärztlichen Verordnung von Analgetika wie auch eine hohe Bereitschaft zur Selbstmedikation bei betroffenen Patienten. Die Wirksamkeit von Analgetika ist pharmakologisch gut belegt, in der klinischen Realität variieren jedoch die Wirkungen von Analgetika vor allem bei der Langzeiteinnahme erheblich. Von der Substanz unabhängige Wirkeffekte von Analgetika wurden vor allem in der Placebo- und Noceboforschung systematischer untersucht. Herausragende Bedeutung für Wirkerwartungseffekte auf Seiten des Patienten hat die Form und Art der Verordnung durch den Arzt sowie die Gestaltung der Beziehung zwischen Arzt und Patient. Dabei spielt auch das Bindungsverhalten eine wichtige Rolle für den Erfolg der Medikamentenverschreibung. Während diese Faktoren für bestimmte Krankheitsbilder wie z.B. psychische Störungen oder Diabetes recht gut untersucht sind, gibt es in der Literatur bisher wenig Überlegungen zu der Frage, welche Bedeutung der Arzt-Patient-Beziehung speziell bei der Verordnung von Analgetika zukommt. Es werden Überlegungen dargestellt, wie Ärzte und Schmerztherapeuten den Einsatz von Analgetika erfolgreich begleiten und die substanz-unabhängigen Faktoren der Medikamentenwirkung optimal nutzen können.

Analgesics in the context of the doctor-patient relationship
Epidemiological statistics demonstrate both the importance of medical regulation of analgesics and also a high willingness to self-medication in affected patients. The efficacy of analgesics is pharmacologically well documented, in clinical reality the effects of analgesics vary especially in long-term use significantly. Effects of analgesics independent of the substance were examined systematically in placebo- and nocebo-research. The way and form of the regulation by the doctor, as well as the design of the relationship between doctor and patient has outstanding meaning for expectation effects on sides of the patient. Here also the binding behaviour plays an important role for the success of drug prescribing. While these factors for certain diseases such as mental disorders or diabetes are relatively well studied, there is so far little thinking on the issue, which special importance of the doctor-patient relationship occurs in the regulation of analgesics. Considerations are presented how doctors and pain therapists can successfully accompany the use of analgesics and optimally use the substance-independent factors of drug action.

Schlagworte: Analgetika, Arzt-Patient-Beziehung, Bindungsverhalten, doctor-patient relationship, Placeboeffekte, Selbstmedikation, binding behaviour, analgesics, placebo effects, selfmedication
Formate: pdf, html
Claus Derra, Rainer Schwab
Seite 127 - 131
Schmerz und Bindung: Psychosomatische Behandlung des Fibromyalgie-Syndroms

Fibromyalgie kann nicht als eine rheumatologische Störung verstanden werden, sondern als eine Störung der Stressverarbeitung mit verschiedenen pathogenetischen Untergruppen. Diese können sich demzufolge bei frühen Erfahrungen von emotionaler Deprivation und Traumatisierung in der Kindheit entwickeln. Der Beitrag beschreibt langfristig effektive Behandlungsgrundsätze so entstandener generalisierter Schmerzzustände.

Pain and attachment: Psychosomatic treatment of fibromyalgia syndrome
Fibromyalgia cannot be understood as a rheumatological disorder, but as a stress dysfunction syndrome with different pathogenetic subgroups. Some of these develop as a consequence of early deprivation and traumatization in childhood. The paper describes treatment principles of chronic widespread pain as a longterm effect of these childhood adversities.

Schlagworte: Bindung, chronische Schmerzen, Fibromyalgie, Psychotherapie, Psychotherapy, Chronic pain, attachment, Kindheitstraumatisierungen, Fibromyalgia, childhood adversities
Formate: pdf, html
Ulrich T. Egle, Burkhard Zentgraf
Seite 132 - 136
Begegnung und Beziehung in der Musiktherapie

Nach einem kurzen Überblick über themenrelevante Forschungsarbeiten aus der Musiktherapie wird aus neurobiologischer Sicht die Wirkung von Musik beschrieben. Hinzu kommt die Betrachtung des Zusammenhangs von Musik und Bindung unter entwicklungspsychologischen Aspekten. Diese Aspekte sollten in der musikpsychotherapeutischen Behandlung von Patienten mit chronischen Schmerzen einbezogen werden.

Meeting and relationship in music therapy
After a short review on research of music therapy with chronic pain patients this article describes the effect of music in a neurobiological context. It also figures out the relationship of music and attachment under a development point of view. These aspects are involved in a combination of music psychotherapy with patients with chronic pain.

Schlagworte: Bindungstheorie, therapeutische Beziehung, attachment, pain, neurobiology, Musiktherapie mit chronischen Schmerzpatienten, neurobiologische Erkenntnisse, therapeutic interaction
Formate: pdf, html
Benigna Bacher
Seite 137 - 141
Originalarbeiten
Kognitive Umstrukturierung mittels Sprichwörtern und Aphorismen

Zunächst werden die Bezeichnungen »kognitive Umstrukturierung«, »kognitive Restrukturierung« bzw. »kognitive Neubewertung« erläutert und wie solche im Allgemeinen als psychotherapeutische Interventionen eingesetzt werden. Solche kognitive Umstrukturierungen können auf unterschiedliche Weise erfolgen. Eine davon ist, dass deren Inhalte mittels Sprichwörtern, Sprüchen bzw. Aphorismen zentriert werden. Diese lässt sich ihrerseits durch unterschiedliches Vorgehen konkretisieren. Durch: 1. entsprechend übergeordneten Auffälligkeiten, beispielsweise nach den Grundtendenzen, die Charlotte Bühler in ihrer Psychologie der Lebensspanne entwickelt hat; 2. entsprechend allgemeineren Auffälligkeiten in den übergeordneten Themenbereichen der Anthologie »Gedankensprünge ins Freie« von Karl-Ernst Bühler (2013); 3. entsprechend bestimmter Lebensereignisse und Widerfahrnisse im Leben; 4. entsprechend bestimmter kognitiver Dysfunktionen, die im Laufe einer Behandlung ermittelt werden konnten. Diese Konkretisierungen werden erläutert. Abschließend werden bevorzugte Anwendungsmöglichkeiten der hier vorgestellten Strategien dargestellt.

Cognitive deconstruction through proverbs or aphorisms
The concept »cognitive deconstruction« and its application as psychotherapeutic intervention was explained. Several modes of cognitive deconstruction were illustrated in general. One of them – cognitive deconstruction by means of proverbs or aphorisms – was discussed in detail. Several ways of its concrete application were expounded: 1. according to conspicuous alterations concerning the basic tendencies conceived by Charlotte Bühler, 2. according to conspicuous alterations concerning the general subjects of Karl-Ernst Bühler’s anthology – entitled »Gedankensprünge ins Freie« (»Mental Leaps to the Open»), 3. according to life-events and occurrences during biography and 4. according to cognitive dysfunctions.

Schlagworte: Biografie, Humanistische Psychologie, Biography, Kognitive Therapie, kognitive Umstrukturierung, kognitive Dysfunktion, Lebensereignisse, Sprichwörter, Aphorismen., Cognitive therapy, cognitive deconstruction, cognitive dysfunction, Humanistic Psychology, life-events, proverbs, aphorism
Formate: pdf, html
Karl-Ernst Bühler
Seite 142 - 149
Aus Politik und Praxis
Neues nutzen, Bewährtes bewahren
Stellungnahme zum Positionspapier des GKV-Spitzenverbandes zur ambulanten Psychotherapie
Formate: pdf, html
Bernhard Palmowski, Christian Messer, Dietrich Bodenstein
Seite 150 - 153
Empfehlung zur pharmakologischen Behandlung von Borderline-Persönlichkeitsstörungen
Stand März 2014
Formate: pdf, html
Klaus Lieb, Jutta Stoffers
Seite 154 - 156
Vom medizinischen Dualismus zur Integrierten Medizin
Die lange Geschichte einer Spaltung
Formate: pdf, html
Wulf Bertram
Seite 157 - 161
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