Die Ich-Funktion der Realitätsprüfung dient der Unterscheidung von äußerer und innerer Realität auf einem durchsichtigen Projektionsschirm, der von den beiden Strömen der äußeren und inneren Wahrnehmung ohne Unterlaß mit lebenden Bildern beschickt wird. Die Verschmelzung der Phantasie mit Wahrnehmung und Erinnerung kommt unter dem Druck von Abwehrbedürfnissen zustande. Arlow macht auf die Eigentümlichkeit psychoanalytisch erhobener »Daten« aufmerksam, bei denen es sich um Produkte eines gemeinsamen (Bilder)-Träumens von Therapeut und Patient handelt. Die Analyse soll – jenseits »persönlicher Mythen« (Kris) und Deckerinnerungen – die wirkliche Vergangenheit wieder zugänglich machen. Aber schon in actu waren die Erlebnisse des Kindes aus Wahrnehmung und Phantasie gemischt. Diese komplexe Mischung ist eben das, was »wirklich« geschah, soweit es sich um die Lebensgeschichte dieses einen Patienten handelt.
Die psychoanalytische Untersuchung einiger kreativer Patienten macht deren künstlerische oder wissenschaftliche Produktivität als Versuch einer symbolischen Restitution des durch körperliche Beschädigung deformierten Körperbildes verständlich. Die physische Anomalie bedingt eine unregelmäßige Verteilung der psychischen Besetzungen der Selbst-Repräsentanz mit Überbesetzungen an den Rändern lädierter Zonen bzw. kompensatorischen Überbesetzungen anderer Körperregionen. Unter welchen spezifischen Bedingungen der kreative Ausweg aus narzißtischen Konflikten gangbar wird, bleibt noch zu klären. Niederland versucht, seine Hypothese über die Genese von Kreativität auch an prähistorischem und biographischem Material zu erhärten.
Ibsens Peer Gynt wird als dramatische Inkarnation des Charaktertypus des »ewigen Jünglings« verstanden, dessen Domäne die Liebeswerbung ist, der am Erfolg scheitert und vor der dauernden Bindung flieht. Die Trennung von der Geliebten kompensiert er durch Ausbildung der Halluzination einer wartenden, direkt-sexuellen Wünschen unzugänglichen Mutter-Geliebten. Metapsychologisch lassen sich die Probleme dieses Typus von einer präödipalen Fixierung an die Mutter auf oral-narzißtischer Basis her auflösen, die die spätere Unfähigkeit zum Eingehen einer realen Objektbeziehung determiniert.
Peer Gynt, an erotic type sui generis
Ibsen's hero, Peer Gynt, is presented as the typical »permanent youth«. Wooing is his domain, but he is »wrecked by success« and shuns Iasting ties. He compensates for the loss of the beloved by hallucinating a patiently waiting mother-wife who is unattainable for direct sexual wishes. Metapsychologically speaking, the problems of this kind of personality may be traced back to a pre-oedipal mother fixation on an oral-narcissistic basis. This would explain the incapacity för real object-relations.
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