Wir veröffentlichen hier eine ausführliche Fallgeschichte, die aus dem Nachlaß Alexander Mitscherlichs stammt. Der Patient hatte bereits in der ersten Hälfte der vierziger Jahre mit einer Psychoanalyse begonnen und wurde Mitscherlich 1948 von dem Kollegen, der die erste Phase der Behandlung besorgt hatte, zugewiesen. Die Therapie bei Mitscherlich fand in den Jahren 1948-1952 statt. – Mitscherlich hat die Geschichte dieses Fetischisten mehrfach einer psychoanalytischen Öffentlichkeit vorgestellt, auch an ihre Publikation gedacht, wozu es aber zu seinen Lebzeiten nicht kam. Die hier erstmals gedruckte Version der Krankengeschichte dürfte um 1955 entstanden sein. – Fallgeschichten dieser Art sind in der psychoanalytischen Literatur selten geworden. Diese hier zeigt uns den Therapeuten Mitscherlich bei der alltäglichen Arbeit des Analytikers, von der immer nur ein Bruchteil post festum auch an die Öffentlichkeit gelangt.
From the analysis of a rubber fetishist
We take the opportunity of publishing an extensive case history, taken from the estate of the late Alexander Mitscherlich. The patient had entered an analysis in the early 1940's and was referred to Mitscherlich in 1948 by the colleague who had conducted the first phase of the treatment. The therapy under Mitscherlich took place from 1948 to 1952. Mitscherlich presented the case of this fetishist to the psychoanalytic community several times. He considered publishing it, but did not do so during his lifetime. The present version, first published herewith, was probably composed around 1955. Case histories of this sort have become rare in the psychoanalytic literature. Here we see the therapist Mitscherlich at his daily analytic work. Ordinarily only a fraction of this reaches the public and only after the fact.
Diese Fallgeschichte einer 34-jährigen Patientin wurde zu Beginn der fünfziger Jahre niedergeschrieben. Mitscherlich orientiert sich theoretisch an Melanie Klein, Franz Alexander und Felix Deutsch und versteht das Alternieren depressiver Zustände und konversionshysterischer Symptome lebensgeschichtlich als Resultat einer frühen Aggressionshemmung.
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