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PSYCHE, 1983, Jg. 37, Ausgabe 6

PSYCHE, 1983, Jg. 37, Ausgabe 6

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.06.1983
ISSN print: 0033-2623 / ISSN digital: 2510-4187

Details


Hauptbeitrag
Psychoanalyse ohne Grundregel

Der Autor sieht in der rigiden Anwendung der psychoanalytischen Grundregel, der Patient müsse frei assoziieren, eine Externalisierung des innerpsychischen Kampfes, als welchen Freud den Widerstand sowohl des Analysanden wie des Analytikers verstand. Die Externalisierung verhindert, was eine anerkannte Regel der psychoanalytischen Technik fordert: daß noch vor der Bearbeitung der abgewehrten Inhalte die Widerstände gegen deren Bewußtwerdung analysiert werden.

Psychoanalysis without the basic rule
The author regards the rigid application of the psychoanalytic basic rule of free association as an externalization of the intrapsychic struggle surrounding the patient's and analyst's resistances. The externalization prevents that which a recognized rule of psychoanalysis demands, namely that the resistances against making a content conscious must be analyzed before the contents themselves are worked on.

Schlagworte: Gegenübertragung, Hypnose, Übertragung, Widerstand, Introjektion, Projektion, Arbeitsbündnis, Suggestion, freie Assoziation, Grundregel, Inkorporation
Formate: pdf
Henning Graf von Schlieffen
Seite 481 - 496
Trauerkrankheit und Phantasma des "Cadavre exquis"

Ausgehend vom klinischen Phänomen der Melancholie und von einem frühen Text S. Ferenczis, arbeitet die Autorin die Differenz zwischen dem Begriff der Introjektion und dem der Inkorporation heraus. Während die Introjektion eines (begehrten und dann verlorenen) Objekts im Sinne einer progressiven Bewegung Ich-Wachstum ermöglicht, führt die Inkorporation des verlorenen Objekts zu einem Regreß zurück auf das Niveau halluzinatorischer Wunscherfüllung und das heißt zum Verlust der Fähigkeit, neue Objekte libidinös zu besetzen.

Grief sickness and the phantasm of the »Cadavre exquis«
On the basis of an early work by Sandor Ferenczi, the author elaborates the difference between the concepts of introjection and incorporation. The former process permits a progressive movement toward ego growth while the latter leads backwards regressively toward the level of hallucinatory wish-fulfillment.

Schlagworte: Trauerarbeit, Übertragung, Melancholie, Introjektion, Manie, Ödipuskomplex, Massenpsychologie, halluzinatorische Wunscherfüllung, Inkorporation
Formate: pdf
Maria Torok
Seite 497 - 519
Die Evolution unbewußter Strukturen

Unbewußt-affektive Strukturen werden als Bedingung der Möglichkeit jener »analogen« Kommunikationen, die die primäre Einigung zwischen Mutter und Kind ermöglichen, interpretiert. Der Spracherwerb führt im Rahmen eines interaktionellen Aushandlungsprozesses zur »digitalen« Überformung solcher »analogen« Kommunikationen. Je nach Schwerpunktsetzung in Althirn und Großhirnrinde (deren Informationen miteinander »verrechnet« werden) erscheinen Bewußtsein und Unbewußtes als eher vertikal oder eher horizontal koordiniert.

The evolution of unconscious structures
The primary union between mother and child requires a certain »analogue« communication which, in turn, depends on unconscious objective structures. The acquisition of language brings about the »digital« transformation of such »analogic« communications within the framework of interactional negotiation processes. Depending on the predominance of the paleocortex or the cerebrum, which exchange information with one another, consciousness and the unconscious will be either vertically or horizontally coordinated.

Schlagworte: Gegenübertragung, Übertragung, Unbewusstes, Einfühlung (Empathie), analoge Kommunikation, Komplexitätsreduktion
Formate: pdf
Fritz B. Simon
Seite 520 - 554
Atomare Bedrohung und Psychoanalyse

Anders als der späte Freud, der von einem primären (biologisch bedingten) Destruktionstrieb beim Menschen ausgeht, nimmt Petri als Ursache organisierter gesellschaftlicher Friedlosigkeit soziale Systemzwänge, Ideologien und Erziehungseinflüsse an. Indem er die Hypothese eines angeborenen Destruktionstriebs relativiert, zeigt er einer kulturtheoretisch und politisch aufgeklärten Psychoanalyse Wege, wie diese mit ihren Mitteln dem Kampf der Friedensbewegung argumentativ beispringen und zugleich die politische Abstinenz in den eigenen Reihen durchbrechen kann.

The atomic menace and psychoanalysis
The later Freud pointed to a primary, biologically determined aggressive drive as the cause of organized human belligerence. By contrast, Petri considers forces within the social system, ideologies, and educational influences as determinative. He rejects the hypothesis of an innate aggressive drive. Instead he points the way toward a culture-theoretically and politically enlightened psychoanalysis which could aid the struggle of the peace movement with its own arguments and simultaneously disrupt the political abstinence in its own ranks.

Schlagworte: Aggression, Todestrieb, Angstabwehr, Destruktionstrieb, Friedensbewegung, atomare Bedrohung
Formate: pdf
Horst Petri
Seite 555 - 567
Buchbesprechungen
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Seite 568 - 575
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