Roy Schafer faßt in diesem Aufsatz die Grundzüge und Hauptmotive seiner handlungstheoretischen Umformulierung des psychoanalytischen Verfahrens zusammen, die die Metapsychologie mit ihren »mechanistischen« und »mentalistischen« Begriffen ablösen soll. Die »neue Sprache«, in die Freuds Psychoanalyse hier gekleidet wird, ist die des amerikanischen Pragmatismus und der analytischen Sprachphilosophie (G. Ryle). Die Reichweite der psychoanalytischen Theorie wird auf die Erörterung therapeutischer Fragen eingeschränkt; Aufgabe der Therapie ist es, in den Tatsachen der Lebensgeschichte Tathandlungen wieder zu entdecken, für die der Patient verantwortlich ist.
Die Psychoanalyse paßt nicht in das Gehäuse der von Schafer konzipierten Handlungssprache, die die Freudsche Metapsychologie ablösen soll. Die in der Tradition von G. Ryle und L. Wittgenstein stehende Reformulierung, die auf die Vermeidung von Anthropomorphismen und Verdinglichungen bedacht ist, macht aus Subjekten Bündel von Aktionen und klammert die Theorie der Sozialisation ebenso aus wie die der Gesellschaft. Ehlert versucht auch, die Interessenlage zu bestimmen, der die Handlungssprache korrespondiert.
Action language and metapsychology: Comments on R. Scha/er's »new language« for psychoanalysis
Psychoanalysis does not fit into the mold of the action language, conceived by Schafer, which is to replace the Freudian metapsychology. This reformulation, falling in the tradition of G. Ryle and L. Wittgenstein, which seeks to avoid anthropomorphisms and reifications, transforms subjects into bundles of actions and excludes the theory of socialization as well as that of society. Ehlert attempts also to characterize the nature of the interests corresponding to action language.
Löhr sieht in der »Handlungssprache« einen einseitigen Versuch, das intuitive Sich-selbst-Verstehen, die Introspektion, durch das an anderen Menschen geübte, beobachtungsvermittelte Fremdverstehen (die Zuschreibung von Emotionen zu Bewegungen und Handlungen) zu ersetzen. Die gewaltsame Abschaffung des Körper-Geist-Dualismus, dessen Stiftung Ryle und Schafer Descartes zuschreiben, führt aber zu unlösbaren Problemen.
Comments on Roy Schafer's action language (with emphasis on chapter 6 of »A new language for psychoanalysis« )
Löhr regards action language as a one-sided attempt to replace introspection and intuitive selfunderstanding by a kind of understanding modeled on the observation of others – that is, the attribution of emotions to movements and actions. However, the forcible abolition of the body-mind dualism which Ryle and Schafer attribute to Descartes Ieads to insolvable problems.
Buchholz zeigt, daß der »Selbst«-Begriff, den Schafer in seiner »Handlungssprache« voraussetzt, unentwickelt geblieben ist. Schafers kritischen Intentionen entspräche eine Theorie des »Selbst«, die dieses als eine in Dialogen sich konstituierende, »autopoietische« Instanz auffaßt.
Action, self, dialogue: An integration of action language and self psychology
Buchholz shows that an undeveloped concept of the self underlies Schafer's »action language«. The critical intentions behind his theory would be satisfied by the concept of a self as an (»autopoietic«) entity constituting itself in dialogues.
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