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PSYCHE, 1986, Jg. 40, Ausgabe 11

PSYCHE, 1986, Jg. 40, Ausgabe 11

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.11.1986
ISSN print: 0033-2623 / ISSN digital: 2510-4187

Details


Hauptbeitrag
Zur Struktur und Therapie der Zwangsneurose

Die klassisch-analytische Auffassung vom Krankheitsbild der Zwangsneurose wird um ihre soziale (struktural-anthropologische) Sichtweise erweitert. Der Zwangsneurotiker erscheint dabei als »gehemmter Rebell«, dessen Symptomatik sich weniger durch eine supportive Therapie beheben lasse als durch eine szenische Analogiebildung zur krankheitsauslösenden Konfliktthematik. Die Übertragung selber müsse im Erleben des Patienten zu einer Zwangsmaßnahme werden, gegen die er zunächst rebellieren kann, bevor er zur Artikulierung seiner Rebellion fähig wird. Mit Ausschnitten aus einem Behandlungsverlauf werden die Überlegungen veranschaulicht.

The structure and treatment of obsessive-compulsive neurosis
The classical psychoanalytic conceptualization of the obsessive-compulsive symptom picture is here extended in the social (structural-anthropological) direction. On this view, the obsessional neurotic can be seen as an inhibited rebel. His symptoms are less accessible to a supportive therapy than through the construction of a scenic analogy to the themes that instigated the conflict. Within the patient's experience the transference must itself become a compulsive arrangement so that he can rebel against it before he becomes able to articulate the rebellion. The author illustrates these deliberations with excerpts from a case history.

Schlagworte: Psychodynamik, Aggression, Übertragung, Schuldgefühle, Zwangsneurose, Ödipuskomplex, Symptomverschiebung, Beschmutzungsfurcht, Transaktions-Analyse
Formate: pdf
Hermann Lang
Seite 953 - 970
Der traumatisierte Therapeut. Gegenübertragung bei einem "schwierigen" Patienten

Anhand der Supervision eines Erstinterviews, in dem der Therapeut in einem komplizierten und traumatischen Gegenübertragungskonflikt das Gefühl der Rollenumkehr zwischen sich und seinem Patienten entwickelt, rekapitulieren die Autoren die seit Freud kontroverse Diskussion der Gegenübertragung. Dabei machen sie angesichts der Frage, ob Gegenübertragung den therapeutischen Prozeß stört bzw. fördert, darauf aufmerksam, daß bestimmte Formen der Gegenübertragung hypnoseähnliche Züge annehmen können und die therapeutische Ich-Spaltung auflösen. Dieses Phänomen der »Übertragungshypnose« sei, so wird gefolgert, wahrscheinlich auch bei einfacheren Formen von Gegenübertragungskonflikten anzutreffen und blockiere dort unerkannt den therapeutischen Prozeß.

The traumatized therapist: Countertransference toward a »difficult« patient
The authors relate the supervision of an initial interview in which the therapist experienced a complicated and traumatic countertransference conflict and developed the sense of a role reversal between the patient and himself. In reference to this incident they review the controversial discussion of countertransference since Freud. While considering whether countertransference disturbs or facilitates the therapeutic process, they point out that certain forms of countertransference can take on hypnotic-like characteristics and thereby dissolve the therapeutic ego split. The authors infer that this phenomenon of »countertransference hypnosis« probably occurs in simpler cases as well and, though unrecognized, blocks the treatment process.

Schlagworte: Gegenübertragung, Adoleszenz, Supervision, Widerstand, Regression, Trance, Erstinterview, Rollentausch, Rollenübernahme, Dreiecksbeziehung
Formate: pdf
Roy C. Calogeras, Luciano Berti
Seite 971 - 990
Über Verstehen und Nicht-Verstehen. Einige technische Fragen

Die Autorin diskutiert die technischen Schwierigkeiten bei der Behandlung von Patienten, die in der schizoid-paranoiden Position fixiert und zu wirklichem Verstehen kaum in der Lage sind. Sie bedienen sich besonders häufig der projektiven Identifizierung. Der Analytiker kann der Gefahr, durch die omnipotenten Phantasien des Patienten zum Mit-Agieren in der Übertragung verführt zu werden, durch besonders sorgfältige Berücksichtigung der gesamten analytischen Situation (»Einstellung auf die Wellenlänge des Patienten«) begegnen.

Understanding and not understanding: Some technical questions
The author discusses the technical difficulties encountered in the treatment of patients who are fixated in the schizoid-paranoid position and who are barely capable of real understanding. Most commonly they engage in projective identification. The analyst must resist the danger of being led by the patient's omnipotent fantasies into acting-out with the patient. This can be avoided through a very careful consideration of the total analytic situation (»tuning to the patient's wavelength«).

Schlagworte: Gegenübertragung, Übertragung, Objektbeziehung, Verstehen, Spaltung, Abwehrmechanismen, Männerfreundschaften, Omnipotenzphantasien, projektive Identifizierung, Verleugnung, Abwehrmuster, Abwehrsystem, »Behälter«(Bion), »Fixierung, Spaltungsmechanismen
Formate: pdf
Betty Joseph
Seite 991 - 1006
Identifizierungen, neuartige Bedürfnisse und neuartige Formen von Sexualität

Neuartige Formen von Sexualität dienen nicht nur der Aufrechterhaltung des Selbstbildes bei gespaltener sexueller und subjektiver Identität, sie verhindern auch die Zerstörung der introjizierten Objekte. An einem Fallbeispiel wird gezeigt, wie ein Patient mit Hilfe solcher »neo-sexualities« sich vor völliger innerer Leblosigkeit und Derealisation rettet. In diesem Zusammenhang wird auch ein veränderter Begriff der Perversion diskutiert.

Identifications, neoneeds, and neosexualities
Novel forms of sexuality serve not only the maintenance of the self concept in cases of split sexual and subjective identity; they also prevent the destruction of introjected objects. A case example demonstrates how a patient's »neosexuality« protected him against total inner deadness and derealization. In this context a new concept of perversion is discussed.

Schlagworte: Homosexualität, Perversion, Urszene, Masturbation, Daumenlutschen, Kastrationsängste, Frustration, Orgasmus, Ich-Identität, Übergangsphänomen, Einverleibungsphantasien, Körperkontakt, Peitschenpenis, Sexualität und Innovation, Teilobjekt
Formate: pdf
Joyce McDougall
Seite 1007 - 1029
Buchbesprechungen
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Seite 1030 - 1047
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