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PSYCHE, 1996, Jg. 50, Ausgabe 1

PSYCHE, 1996, Jg. 50, Ausgabe 1

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.01.1996
ISSN print: 0033-2623 / ISSN digital: 2510-4187

Details


Hauptbeitrag
Über eine Ethik der psychoanalytischen Technik

Die auf Freud zurückgehende Ethik der Technik der Psychoanalyse, in der Anonymität, Abstinenz, Neutralität sowie die Deutung im Vordergrund stehen, unterzieht der Autor einer Kritik, indem er die Veränderungen von Freud bis heute aufzeigt und eine neue Ethik der psychoanalytischen Technik vorschlägt. Ausgehend von der Objektbeziehungstheorie betont Treurniet die symmetrische Beziehung zwischen Analytiker und Analysand, die beiden erlaubt, eine »Metaposition« einzunehmen, um das Analysematerial zu reflektieren. Weiter führt der Autor an, daß der Analytiker seiner eigenen Subjektivität, jenseits der Projektionen des Analysanden, gegenüber offen sein sollte, wodurch das Essentielle analytischen Vorgehens, das Gegenübertragungsenactment, möglich werde. Schließlich unterstreicht Treurniet in seiner Reformulierung eine nicht-intrusive, bestätigende Haltung seitens des Analytikers, seine spontane Bereitschaft, dem Analysanden in die Falle zu gehen, seine Fähigkeit, zwischen Agieren und Introspektion zu oszillieren, Gegenübertragung unwillkürlich auszuleben und schließlich das Nicht-Ideale in sein Gewissen zu inkorporieren. Diese technischen Anweisungen sollen nicht nur vom Gewissen und der Gegenübertragung des Analytikers kontrolliert werden, sondern auch – sieht man von Intervision und Beratung mit Kollegen ab – vom Analysanden selbst, dessen Meinung über das Geschehen in der analytischen Situation der Analytiker gegebenenfalls einholen muß.

Towards an Ethic of Psychoanalytic Technique
The ethic of psychoanalytic technique which goes back to Freud and emphasizes the importance of anonymity, abstinence, neutrality and the central role of interpretation is subjected to a critical examination. The author traces the changes that have taken place since Freud and proposes a new ethic of psychoanalytic technique. Proceeding from the theory of object relations, Treurniet stresses the symmetrical relationship between analyst and analysand permitting both to assume a »meta-position« in order to reflect on the analysis material. The author further suggests that, beyond the projections of the analysand, the analyst should be open to his own subjectivity, as this openness is the key to the essential feature of analytic procedure, the enactment of countertransference. Finally, Treurniet reformulates his advocacy of a non-intrusive, affirmative attitude on the part of the analyst, a spontaneous willingness to »fall into the analysand’s trap«, an ability to oscillate between acting-out and introspection, to live out countertransference involuntarily and finally to incorporate the non-ideal into his conscience. These rules of technique must be controlled not only by the conscience and the countertransference of the analyst, but also – apart from intervision and consultation with collegues – by the analysand himself, whose opinion of the analytic situation the analyst should ask for.

Formate: pdf
Nikolaas Treurniet
Seite 1 - 31
Die Entwicklung des Affektsystems

Die Autoren zeigen, daß die Entwicklung des Affektsystems mit ausschließlich kommunikativen Affekten beginnt. Diese regeln die Beziehung zwischen Subjekt und Objekt. Auf einer weiteren Stufe informieren sie zusätzlich über die Selbstempfindung, die aus der Interaktion entsteht. Affekt wird konsequent als eine besondere Information verstanden. Ein eigener Abschnitt ist der Intensitätsregulierung und den frühen Affektabwehren gewidmet. Die Entwicklung kognitiver Prozesse führt zur Integration von Affektsystemen und kognitiven Strukturen. In der präkonzeptuellen konkretistischen Phase verändern die Phantasien die Objektbeziehung derart, daß unangenehme Affekte zum Verschwinden gebracht werden. Erst auf einer späteren Stufe sind Phantasien fähig, mit Affekten umzugehen. Am Ende basiert das Affektsystem auf einem invarianten Beziehungsgefühl. Es besitzt auf unterschiedlichen Ebenen die Charakteristiken der Situationstheorie und der Theorie der repräsentionalen Welt und ermöglicht komplexe Objektbeziehungen. Dabei werden die verschiedenen Stufen des Affektsystems beibehalten und praktiziert. Abschließend erörtern die Autoren die Konsequenzen ihrer Überlegungen für das Verständnis psychischer Störungen und deren Therapie.

The Development of the Affect System
The authors show that the development of the affect system commences with affects of an exclusively communicative nature. These regulate the relationship between subject and object. On a different plane they also provide information on the feeling of self deriving from the interaction. Affect is seen throughout as a special kind of information. One section of the article is given over to intensity regulation and early affect defenses. The development of cognitive processes leads to the integration of affect systems and cognitive structures. In the pre-conceptual concretistic phase, fantasies change the object relation in such a way as to make unpleasant affects disappear. Only at a later stage do fantasies acquire the capacity to deal with affects. Ultimately, the affect system is grounded on an invariant relationship feeling. On a variety of different levels it displays the features typical of situation theory and the theory of the representational world, thus making it possible to entertain complex object relations. In this process the various planes of the affect system are retained and practised. Finally, the authors discuss the consequences of their remarks for the understanding of psychic disturbances and the therapies brought to bear on them.

Formate: pdf
Ulrich Moser, Ilka von Zeppelin
Seite 32 - 84
Kongressbericht
Psychoanalyse im Kontext – soziologische Erkundungen
Formate: pdf
Lorenz Böllinger
Seite 85 - 90
Buchbesprechungen
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Michael B. Buchholz
Seite 91 - 92
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Johannes Dirschauer
Seite 93 - 95
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