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PSYCHE, 1996, Jg. 50, Ausgabe 4

PSYCHE, 1996, Jg. 50, Ausgabe 4

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.04.1996
ISSN print: 0033-2623 / ISSN digital: 2510-4187

Details


Hauptbeitrag
Fragen an die Freudsche Psychoanalyse: Traumdeutung, Realität, Fantasie

Ernsthafte Vorbehalte gegenüber einigen Freudschen Konzeptionen lassen Rand und Torok auf Freuds Texte zurückgehen, um dort am Beispiel einer seiner größten Entdeckungen – die Bedeutung des sexuellen Elements, die Traumarbeit, die Wege der Symbolbildung – Risse und innere Widersprüchlichkeit aufzuzeigen. Anhand jener klassischen Themen – Traum, Trauma, Verführung, Realität und Fantasie – arbeiten Rand und Torok eine fundamentale methodologische Diskrepanz im Freudschen Werk heraus und zeigen, daß der Schöpfer der Psychoanalyse sich gleichzeitig in zwei entgegengesetzte Richtungen bewegt. So versucht er Träume einmal aufgrund der Assoziationen des Träumers zu verstehen; gleichzeitig stellt er, im Gegensatz dazu, einen Katalog allgemein anwendbarer Traumsymbole auf. Ein ähnliches Schwanken stellen Rand und Torok bei Freuds Konzeption der psychischen Realität fest: Sind frühkindliche Sexualtraumen materielle Realität? Handelt es sich um reale Verführung? Oder gehen sie auf in sich Gültigkeit besitzende Vorstellungen und Fantasien zurück? Die Autoren wollen mit ihrer Untersuchung dazu beitragen, die innere Bedrohung der Psychoanalyse durch die unbewußte Weitergabe methodologischer Risse in Freuds Werk anzuhalten.

Formate: pdf
Nicholas Rand, Maria Torok
Seite 289 - 320
Der angemessene Abstand in der Beziehung zwischen Supervisor und Kandidat

Aufgrund der zentralen Stellung, die die Supervision in unserer dreigeteilten psychoanalytischen Ausbildung einnimmt, hat der verantwortliche Lehranalytiker eine äußerst wichtige, komplexe und schwierige Aufgabe zu erfüllen. Die Supervision ist in der Ausbildung künftiger Psychoanalytiker deswegen zentral, weil das Ergebnis des Supervisionsprozesses darin besteht, die Funktion des Lehranalytikers zu verinnerlichen. Dieses innere Funktionieren des verinnerlichten Lehranalytikers ist von entscheidender Bedeutung für das kompetente Funktionieren des Kandidaten als künftiger Analytiker. Dieser komplexe und schwierige Lernprozeß wird optimal gefördert durch das fortwährende Bestreben des Lehranalytikers, zwischen den beiden im Supervisionsprozeß zu erfüllenden Funktionen als »Lehrer« und als »Analytiker« einen Ausgleich zu finden. Der vorliegende Beitrag versucht die beiden Positionen in der Supervision darzustellen und die Probleme zu erläutern, die sich bei der Wahrung und Wiederherstellung des Gleichgewichts zwischen beiden ergeben, sowie die Probleme, die dann auftauchen, wenn dieses Gleichgewicht gefährdet ist und es darum geht, wieder eine angemessene psychoanalytische Distanz aufzubauen.

Formate: pdf
Ludwig Haesler
Seite 321 - 336
Gleichschwebende Aufmerksamkeit, Modelle und Theorien im Erkenntnisprozeß des Psychoanalytikers

Der Erkenntnisprozeß des Analytikers in der psychoanalytischen Situation bewegt sich ständig zwischen der Versuchung, daß er sich von zu viel Theorie leiten läßt, und der Gefahr, daß er nur den Gefühlen vertraut. Um den Fallstricken dieser Scylla/Charybdis zu entkommen und Empathie und Wissen so miteinander zu vermitteln, daß das Unbewußte des Patienten optimal erreicht wird, bedient sich der Autor der Modellbildung im Sinne W. R. Bions. Bions Modell, ein Intermedium zwischen Affekt und Kognition, leiste die Integration von gleichschwebender Aufmerksamkeit und theoriegeleiteter Wahrnehmung dadurch, daß es sowohl die Erfahrungsobjekte des Patienten berücksichtige als auch der kognitiven Tätigkeit Raum lasse – ein Vorgang insgesamt, den Bion »intervenierende Phase« nennt. Anhand einer Fallskizze zeigt König, wie es zur Entstehung einer Deutung kommt, in der beides, Fühlen und Wissen, aufgehoben ist.

Suspended Attention, Models and Theories in the Psychoanalytic Perception Process
The perception process taking place in the mind of the analyst in the psychoanalytic situation is a constant oscillation between the temptation to be guided too much by theory and the dangers of trusting to feelings and intuition alone. In order to avoid the pitfalls of this Scylla and Charybdis situation and with a view to reconciling empathy and knowledge in such a way as to provide optimal access to the patient’s unconscious, the author draws upon a model devised by W. R. Bion. The author claims that Bion’s model, an intermedium between affect and cognition, achieves the integration of evenly suspended attention and theory-guided perception by taking account of the patient’s experiential objects while at the same time allowing scope for cognitive activity, a process which Bion calls »intervening phase«. König then briefly recounts a case study illustrating the possibility of achieving interpretations that combine both empathy and knowledge.

Formate: pdf
Hartmuth König
Seite 337 - 375
Buchbesprechungen
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Formate: pdf
Bernd Nitzschke
Seite 376 - 378
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Formate: pdf
Léon Wurmser
Seite 378 - 381
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Formate: pdf
Barbara Hug
Seite 381 - 383
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